Waldmünchen
Waldmünchen, eine aktive und attraktive Grenzstadt zu Böhmen, hat eine über 1000jährige Geschichte. Trotz mannigfacher Zerstörung durch Kriege und Feuersbrünste ist die Stadt immer wieder erstanden. Die mittelalterliche Struktur der Innenstadt blieb in der Straßen- und Platzeinteilung bis heute erhalten. Als staatlich anerkannter Luftkurort hat die Stadt Waldmünchen als zweites wirtschaftliches Standbein den Tourismus forciert.
Die gute Luft und das kreislauffreundliche Klima verdankt die Gegend dem unerschöpflichen Waldreichtum in Mittelgebirgslage bei einer landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft, die zum Genießen einlädt. Aufgrund der idyllischen Lage am Perlsee und das reichhaltige Freizeitangebot ist Waldmünchen sowohl im Sommer als auch im Winter ein beliebter Urlaubsort. Höhepunkt sind die alljährlich im Sommer stattfindenden Trenck-Festspiele.
Als besondere Attraktionen sind das Erlebnisbad AquaFit und das Grenzland- und Trenckmuseum hervorzuheben. Besondere Baudenkmäler sind die St. Stefanskirche, mit Stadtturm, Kapellen und Kirchen im Gemeindebereich, der Granitbrunnen aus dem 18. Jahrhundert am Marktplatz, das Pflegerschloss, die Frohnfeste und der alte Salzstadel.
Geschichte
Waldmünchen wurde um 910 von Mönchen gegründet. Um 1240 wird „Monacum ante nemus Bohemorum“ Stadt, es gehört zu den Grafen von Schwarzenburg. 1364 hat Waldmünchen bereits eine Stadtmauer! 1527 ist die Stadt Endpunkt der berittenen Prager Hofpost. 1615 errichtet Thurn und Taxis in der Stadt die Reichsposthalterei.
1742 nimmt der Pandurenführer Franz v. d. Trenck die Stadt ein, durch Kontributionszahlung wird sie von der Plünderung verschont. 1764 verliert Waldmünchen durch den „Prager Grenzvertrag“ ein großes Hinterland an Österreich (Böhmen). 1895 erhält die Stadt eine lokale Bahnlinie zur heutigen Kreisstadt Cham.. Bei Kriegsende 1945 ist Waldmünchen zu 30% v.d. Amerikanern zerstört, über die Grenze fällt der eiserne Vorhang.
1950 wird das „Trenckfestspiel“ zum 1. Mal aufgeführt. 1962 wird das Flüsschen Schwarzach zum Perlsee aufgestaut. Die Stadt erhält das Prädikat „staatlich anerkannter Luftkurort“. Die Stadt wächst mit Eingemeindungen auf rund 7.500 Einwohner. 1983 entsteht aus dem alten Pflegerschloss, dem ehemaligen Landratsamt und Pfarrhof, die Jugendbildungsstätte Waldmünchen.
Nach 45 Jahren „kalter Krieg“ fällt 1990 der „eiserne Vorhang“, der alte Grenzübergang Höll wird wieder geöffnet. 2001 bekommt die Stadt ihr Grenzland- und Trenckmuseum.
Wirtschaft
Über Jahrhunderte Verwaltungszentrum für die nahe Region, gehört Waldmünchen heute zum Landkreis Cham. Im Landesentwicklungsplan ist Waldmünchen als Mögliches Mittelzentrum ausgewiesen und ist somit Versorgungszentrale für das Umland. Waldmünchen erfüllt für die Bevölkerung im Einzugsbereich in vollem Umfang die Versorgungsaufgaben.
In den Bereichen Bildungswesen, gesundheitliche Versorgung, Einzelhandel und bei der Bereitstellung von Arbeitsplätzen wird in Waldmünchen ein ansprechendes Angebot vorgehalten. Mit einem Grenzübergang zur Tschechischen Republik ist die wirtschaftliche Bedeutung als Standort für Industrie und Gewerbe gewachsen. Mit rund 2.500 Arbeitsplätzen ist die 7.486 Einwohner zählende Stadt weiter ausbaufähig. Industrie- und Gewerbeflächen sind ausgewiesen.
Waldmünchen bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen. So stehen ein Klinikum für psychosomatische Behandlungen und Arztpraxen in verschiedenen Fachbereichen zur Verfügung.