Europa vor der Haustür
Ist es noch sinnvoll, sich für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit einzusetzen? Laut den Äußerungen von Persönlichkeiten in der Ausstellung mit dem Titel 30x10 für Europa definitiv ja. Die ...
Mit dem Projekt Zukunft Nachbarschaft unterstützt der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds das CeBB seit 2019 zusätzlich zum Projekt „Kultur ohne Grenzen“, das bereits seit 2011 umgesetzt wird. Während im Projekt „Kultur ohne Grenzen“ der Fokus auf grenzüberschreitenden Kulturbegegnungen einerseits für Kulturinteressierte und andererseits für Schulen liegt, zielt das Projekt „Zukunft Nachbarschaft“ darauf ab, neue Themen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Kulturbereich und jüngere Zielgruppen zu erschließen – über Gesprächsforen, neue Kommunikationskanäle und Investitionen in die Infrastruktur des CeBB. Das Projekt Zukunft Nachbarschaft leistet daher einen wichtigen Beitrag, das CeBB als Ort für grenzüberschreitende Kulturbegegnung, Kulturinformation und Netzwerkarbeit auf die Zukunft auszurichten und verstärkt auch jüngere Zielgruppen anzusprechen.
Lehrstuhl der Garten- und Landschaftsarchitektur der FAPPZ - CZU
Das Gedächtnis der Landschaft ist ein Abdruck unserer Gegenwart und auch unserer gegenseitigen Beziehungen. Deshalb sollten wir keine Grenzen schaffen und nur die ethischen und moralischen achten. Versuchen, uns gegenseitig und auch die Landschaft, in der wir leben, zu verstehen. Das gilt nicht nur in Böhmen und im uns nahen Bayern, sondern in ganz Europa, wo doch die gleichen humanistischen Werte geachtet werden. Das einfache Suchen nach Freiheit und dem Sinn unseres menschlichen Lebens ist uns allen nahe.
EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V., Geschäftsführer
Ein gemeinsames und vereintes Europa ohne Grenzen ist DAS Friedensprojekt schlechthin. Die europäische Geschichte zeigt: Nationalismus hat schon immer ins Verderben geführt. Im bayerisch-tschechischen Nachbarraum beweisen zahlreiche Akteure, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Region nützt: Sprachliche Barrieren und interkulturelle Unterschiede werden Schritt für Schritt überwunden, Verständigung entsteht, Fördermittel der Europäischen Union helfen bei der Durchführung gemeinsamer Projekte. An den heutigen Binnengrenzen wächst Europa zusammen, hier wird europäische Integration gelebt.
Autor; langjähriger Herausgeber des Magazins lichtung und Leiter des lichtung verlags
Ob Bayern und Böhmen von der EU profitieren? Die Frage assoziiert schon sehr leicht das Bild von der europäischen Melkkuh, von der man gern profitiert, gleichzeitig aber einen populistischen Nationalismus propagiert. Eine gute Zukunft der bayerisch-böhmischen Nachbarschaft hätte das Gegenteil nötig. Unterstützen wir hier und dort die Kräfte, die für ein demokratisches, rechtsstaatliches und tolerantes Europa eintreten!
1. Begeisterung für die gemeinsamen kulturellen Wurzeln. 2. Freude an der grenzüberschreitenden Esskultur. 3. Hochachtung vor den erbrachten wirtschaftlichen Leistungen 4. Respekt vor den gesellschaftlichen Eigenheiten. 5. Widerstandfähigkeit gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus 6. Bewahrung des gemeinsamen geschichtlichen Erbes 7. Gegenseitige Unterstützung beim Wiederaufbau bedeutender Kulturgüter. 8. Begegnung der Musikerinnen und Musiker (gemeinsame Sprache) 9. Erforschung ehemals slawischer Dörfer und Städte in Bayern. 10. Synchronisation der Strategien im Öffentlichen Gesundheitsdienst.
Als ich Kind war, fuhren meine Eltern mit uns Kindern immer wieder zum Grenzübergang nach Höll. Der Stacheldraht und der Schlagbaum waren furchteinflößend. Der Wachturm mit den Grenzern und ihren Gewehren ebenso. Wir Kinder winkten dann den Grenzern und manche winkten auch zurück. Das war für uns dann ein Erfolgserlebnis und hinterließ, bestimmt auch bei so einem Grenzsoldaten mit Gewehr, ein gutes Gefühl. Umsomehr macht es mich glücklich zu sehen, herüben, wie drüben, alles Menschen, die wollen, dass es ihnen und ihren Familien gut geht.
Bürgermeister der Gemeinde Drmoul
Ein geeintes Europa stellt ein Weltprojekt dar, das gleichzeitig die zentralen Freiheiten des Menschen zu bewahren hilft. Die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen ist ein natürlicher Teil des Lebens dieser benachbarten Länder, auf institutioneller Ebene ist sie für beide Seiten von Vorteil und unerlässlich, auf menschlicher Ebene hilft sie dabei, Vorurteile und Barrieren auf beiden Seiten abzubauen.
Bürgermeister von Homole (Hummeln)
Die Möglichkeit von freier Bewegung und Unternehmertum ohne komplizierte Beantragung von Genehmigungen. Bewegung in einem Umfeld, wo ich keinerlei kulturelle oder sprachliche Barrieren habe.
Oberbürgermeister a. D.
Europa ist heute vor allem alltägliche Wirklichkeit, die unser Leben leichter und angenehmer macht. Die Vorteile der europäischen Einigung sind sozusagen selbstverständlich. Umso wichtiger ist es, jungen Menschen heute zu vermitteln, daß dies alles eben nicht selbstverständlich ist. Mehrere Generationen überzeugte Europäer, verteilt über den ganzen Kontinent, mußten sich engagieren und dafür kämpfen, daß wir - vom Frieden bis zum grenzenlosen Reisen - von vielen Vorteilen und Leistungen der Europäischen Union profitieren konnten. Es lohnt sich und ist wichtig, auch heute daran zu erinnern. Besonders am wiedergewonnenen freundschaftlichen Nachbarverhältnis zwischen Bayern und Böhmen kann man das hautnah studieren und erleben.
Galerie Klatovy / Klenová, gemeinnützige Organisation der Region Pilsen (Kurator)
Ein geeintes Europa ist aus vielen Gründen wichtig für mich. Ich denke, dass das Verwischen von Grenzen und das Zusammenbringen von Menschen aus unterschiedlichen Ländern Europas auch für unsere Zukunft wichtig ist. Je besser sich die Menschen kennen, desto weniger sind sie mit negativen Vorurteilen beschäftigt. Gemeinsam können wir unseren Lebensstandard nicht nur für uns Europäer aufwerten, sondern ebenso für alle Menschen dieser Welt. Das gilt sicher für Bayern und Böhmen, auch in ihrer regionalen Bedeutung.
Vorsitzende des Regionenverbunds, Ratsvorsitzende der Karlsbader Region
Wir leben in einer Zeit, in der Europa Aufgaben vor sich hat wie die Bewältigung des Brexits, eine sensible Lösungsfindung für die Migrationsströme oder die Lösung von Problemen, die aufgrund des Klimawandels vor uns stehen. Gerade deshalb ist es sehr wichtig, dass Europa geeint ist und dass Beziehungen zu Ländern gestärkt werden, die nicht zur EU gehören. Die Sicherheit, eine enge Zusammenarbeit nicht nur im Bereich von Wirtschaft und Handel, sondern ebenso auf dem Feld von Wissenschaft, Kultur und Sport sollten für uns Vorrang haben. Für mich als Ratsvorsitzende der Karlsbader Region, die benachbart ist mit Bayern und auch mit Sachsen, sind die Beziehungen zu unseren deutschen Partnern zentral. Deshalb hat unsere Region bereits im Jahr 2004 mit Bayern eine gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit abgeschlossen, auf deren Basis wir Projekte realisieren etwa zur Lösung von Krisensituationen, zur Beseitigung von Schäden durch Naturkatastrophen, aber auch zur Regelung des Grenzverkehrs, zu Umweltfragen sowie zur Entwicklung des Tourismus. Sehr aktiv sind dabei in dieser Hinsicht die jeweiligen Städte und Gemeinden der Region, gerne möchte ich hier an die Kooperation der Feuerwehreinheiten zu beiden Seiten der Grenze oder an die Austausch-Aktivitäten der Schulen erinnern. Das betrachte ich als Beweis dafür, dass diese konkrete, auf Vertrauen gegründete Nachbarschaft auch für Regionen anderer Länder, die nicht über solche engen Bindungen verfügen, beispielhaft ist.
Jugendkunstschule Kulturwerkstatt Kalmreuth / Kunstbau Weiden
In unseren grenzüberschreitenden Kunstprojekten haben wir jedes Mal erlebt, wie trotz sprachlicher Schwierigkeiten Freundschaften entstanden sind und die kulturelle Begegnung Gemeinsamkeiten hervorhebt , anstatt Trennendes zu betonen. Unsere Lebensräume greifen ineinander, sie verbinden und erweitern sich und geben uns neue Möglichkeiten, Sichtweisen und Handlungsfelder. Gemeinsam können wir viel mehr Kraft entfalten, die Dinge zu gestalten und Themen , die uns alle angehen, über Grenzen hinweg den nötigen Raum geben.
Ich bin für ein gemeinsames Europa, da damit gewährleistet werden kann, einen dauerhaften Frieden zu bekommen. Die derzeitigen Krisen auf der ganzen Welt zeigen, wie wichtig Frieden und damit auch Wohlstand in einem geeinten Europa ist. Gute Sprachkenntnisse und gegenseitiger Besuch in den einzelnen Ländern tragen ganz wesentlich zum Gelingen bei. Ich war vor kurzem in Frankreich und habe festgestellt, wie wichtig gerade auch die deutsch-französische Freundschaft ist.
Unternehmer
Ein gemeinsames Europa öffnet unsere willkürlich gezogenen Grenzen. Alle Menschen sind gleich, egal auf welcher Seite der Grenze und unter welcher Regierungsform sie leben. Die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen ist mir sehr wichtig, da sich über die Jahre zahlreiche grenzüberschreitende Freundschaften gebildet haben und wir uns überall sicher und frei wühlen können.
Jan-Evangelista-Purkyně-Universität in Ústí nad Labem
Wir alle leben in Mitteleuropa ein bisschen wie auf einem "Fleck", wir haben sehr ähnliche Probleme, Sorgen, Ängste, aber auch Gewohnheiten, sodass es gar keinen Sinn ergäbe, wenn die Leute in der Grenzgegend dies nicht gemeinsam angehen würden. In diesem Fall gilt wirklich, dass wir eine ganze Reihe von Dingen erfolgreicher gemeinsam als alleine meistern.
Westböhmische Universität Pilsen
Die Bedeutung eines geeinten Europas liegt meines Erachtens vor allem darin, dass es uns zur Überwindung des Nationalismus führt. Es drängt uns zu Verantwortung nicht nur für unser eigenes Volk, sondern für das gesamte gemeinsame europäische kulturelle Erbe. Im Rahmen eines geeinten Europas wird die Aufteilung in "wir" und "die" sinnlos, weil alle "wir" sind und wir uns einfach irgendwie absprechen müssen. Dank der Europäischen Union begreifen wir wohl auch besser, dass es nicht so ist, dass dieses oder jenes Land nur zu diesem oder jenem sprachlich definierten Volk gehört, und alle anderen hier Ausländer sind. Es ist schlichtweg bezeichnend, dass hinter den Aufrufen zum Austritt aus der EU oder zu ihrer Auflösung allein die Nationalisten und die unterschiedlichsten autoritären Anführer stehen, denen es in erster Linie um die Macht in ihrem Nationalstaat geht (ausgenommen Großbritannien, wo der traditionelle Isolationismus gegenüber Kontinentaleuropa eine Rolle spielen dürfte). Der Nationalismus nimmt dabei logischerweise alle Angehörige eines anderen Volks als potentielle oder wirkliche Feinde wahr. Wohin das führen kann, sollte aus der neueren Geschichte hinlänglich bekannt sein.
Europa -70 Jahre Frieden in Deutschland und Tschechien. Diese Tatsache spricht schon allein für sich. Bereits im Mittelalter wurden die Wurzeln für ein geeintes Europa gelegt. Man denke an die Verbindungen der verschiedenen Herrscherhäuser. Böhmen und Bayern haben viele gemeinsame Traditionen, die auf christlichen Werten, auf Brüderlichkeit und Toleranz beruhen. Unser Europa heute ist ein Europa der Regionen, dessen kulturelle und landschaftliche Vielfalt von allen erlebt werden kann. Reisefreiheit ist ein großes Gut, welches zu Zeiten des Eisernen Vorhangs schmerzlich vermisst wurde. Unsere Wirtschaft wird nicht durch zusätzliche Zollschranken behindert. Dies ist in Zeichen der Globalisierung besonders wichtig, um gegen die USA, China und Russland bestehen zu können. Ein reger Handelsaustausch zwischen Böhmen und Bayern ist ein kleiner , aber effektiver Teil davon. Grenzübergreifende Polizeiarbeit zur gemeinsamen Verbrechensbekämpfung ist notwendig, da auch die Kriminalität nicht vor den Grenzen Halt macht. Ebenso ein Zusammenarbeiten aller europäischen Sicherheitsbehörden, um gegen die Krisen und Konflikte auf dieser Welt gerüstet zu sein. Unsere Universitäten zeigen schon seit vielen Jahren, wie gemeinsame Projekte erfolgreich durchgeführt werden. Es gibt noch viele Gründe, die für ein geeintes Europa sprechen. Es beginnt im Kleinen mit vielen Aktionen zwischen den Nachbarn Böhmen und Bayern. So kann Europa zusammenwachsen.
Kindertagesstätte St. Josef Waldthurn
Wir dürfen in diesem Jahr 15 Jahre gelebte Partnerschaft mit Houstau feiern. In den vergangenen 15 Jahren haben wir das Partnerschaftsabkommen in hohem Maße mit Leben erfüllt. Wir besuchten uns gegenseitig, organisierten verschiedene gemeinsame kulturelle und sportliche Veranstaltungen und gemeinsame Ausflüge. Beigetragen hat bei der Zusammenarbeit unser Kindergarten seit 2004. Was als Partnerschaft begonnen hat, ist zur Freundschaft geworden.
Altbürgermeister,stv. Landrat Schwandorf
Europa ist alternativlos und gegen die gefährlichen Rechtspopulisten in allen Ländern Hauptaufgabe aller Demokraten.An der Nahtstelle Bayern/Böhmen funktioniert Europa bereits bestens.Trotzdem kann und wird das Miteinander dieser Region noch enger und zum Vorbild für ganz Europa werden.
Erste Bürgermeisterin Markt Waidhaus
Es gibt m. E. keine Argumente, die gegen Europa sprechen. Ich bin an der Grenze aufgewachsen. Bei uns in Waidhaus war die Welt zu Ende. Einer der schönsten Tage meines Lebens war der 23.12.89, an dem die Grenze geöffnet wurde. Endlich konnten unsere Verwandten aus Prag ungehindert zu uns kommen und endlich konnte ich mit meiner Mama kurzentschlossen ihre alte Heimat besuchen. Ein wunderbares Gefühl. Ein Europa ohne Grenzen - einfach herrlich. Ich möchte es nie wieder anders haben. Auch für meine Enkelkinder wünsche ich mir ein freies, friedliches Europa!
Vereinigung von Städten und Gemeinden der Region Pilsen
Weil wir Nachbarn sind, und Nachbarn für ein Leben in Zufriedenheit hüben wie drüben gut miteinander auskommen müssen. So kann das Gebiet sich weiter entwickeln und für die hier lebenden Menschen gute Voraussetzungen bieten. Dasselbe gilt für ganz Europa. Der Zufriedenheit mit dem Ort und dem Leben darin liegt die Tatsache zugrunde, dass die Menschen nicht von hier wegziehen, sondern, im Gegenteil, hier arbeiten und einen Mehrwert für sich und die folgenden Generationen schaffen wollen. Das ist meiner Ansicht nach die Richtung, in die sich Bayern, Böhmen, aber auch alle anderen europäischen Staaten begeben sollten.
Leiterin des Lehrstuhls für Germanistik und Slavistik an der Philosophischen Fakultät der Westböhmischen Universität in Pilsen
Seit der Kindheit begleitet mich die europäische Idee am spürbarsten und konkretesten in der bayerisch-böhmischen Nachbarschaft und in diesen Begegnungen. Mit der Zeit und in Zusammenhang mit meinem beruflichen Schwerpunkt wie auch meinen kulturellen Interessen entdecke ich ihre neuen Dimensionen gerade hier, im bayerisch-böhmischen Kontext. In unserer Interregion gelangt die europäische Idee immer greifbarer zu ihrer Erfüllung. Indem wir uns einen gemeinsamen Raum teilen und auf unterschiedlichste Arten zusammenarbeiten, verleihen wir ihr Gestalt und Form. Sie uns wiederum einen wichtigen Rahmen, Impulse und Möglichkeiten, wie wir unsere Vorhaben in die Tat umsetzen können. Im grenzübergreifenden Raum (und grenzübergreifend sage ich bewusst, denn jedes Mal, wenn ich auf meinen Reisen, in Debatten und für Projekte diese Grenzen überschreite, fällt mir das auf) leben wir jeden Tag mit Europa und europäisch, indem wir uns gegenseitig bei der Entwicklung unserer lokalen wie regionalen Besonderheiten, unseres gemeinsamen kulturellen Erbes, unserer Identität unterstützen und diese Gemeinschaftlichkeit, die auch mit Blick auf die Geschichte des bayerisch-böhmischen Zusammenlebens eindeutig überwiegt, stärken. Genau das gibt unserer Interregion nicht nur in allen Bereichen eine Perspektive, sondern es bestätigt auch in der täglichen Realität die Lebenstauglichkeit des geeinten Europas.
Deutsch-Tschechischer Stammtisch "Ahoj sousedé! - Hallo Nachbar!", gegründet im Mai 2000 in Cheb/Eger
Heimat Europa Die Europäische Union ist ein Glücksfall der Geschichte, denn sie ist die friedliche Vereinigung der Völker des „Abendlandes“. Seine Länder verbinden gemeinsame Werte, eine wunderbare Kultur, die sich in vielen nationalen Variationen entfalten konnte, sowie persönliche Bindungen, die es – trotz der vieler politisch verursachten Verletzungen – immer gegeben hat. Seit der „Eiserne Vorhang“ gefallen ist, befinden sich Ostbayern und Westböhmen wieder im Herzen Europas. Damit wurden uns neue Chancen gegeben, nicht nur wirtschaftlich und kulturell, sondern auch in vielen menschlichen Begegnungen. Nur ein vereintes Europa hat die Kraft, gegenüber den Mächtigen dieser Welt zu bestehen. Die Erinnerung an eine leidvolle Vergangenheit und die räumliche Nähe von Bayern und Böhmen sind für uns eine besondere Verpflichtung, sich für einen gemeinsamen Weg in eine glückliche Zukunft zu engagieren.
Mitglied Bavaria Bohemia e.V.
Bayern und Böhmen sind geschichtlich eng miteinander verbunden. Dank der Grenzeneröffnung vor 30 Jahren können diese beiden Regionen kulturell, wirtschaftlich und historisch erneut zusammenwachsen, um einen gemeinsamen Weg in die Zunkunft Europas zu gestalten. Daraus ergibt sich eine neue vielversprechende Perspektive für unsere junge heranwachsende Generation. Gemeinsan sind wir stark!
MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie regionale Beziehungen des Bayerischen Landtags
Bayern und Tschechen haben das Glück, Nachbarn - mehr noch: Freunde - im Herzen Europas sein zu dürfen. Schöpfen wir aus den Jahrhunderten gemeinsamer Geschichte und Tradition. Sie ist der Baustoff unserer Zukunft, der nur eines niemals formen wird: Neue Mauern und Zäune in unseren Köpfen. Přátelství - Freundschaft: Geben wir Europa ein Gesicht durch ehrliches Miteinander. Wir alle können dabei nur gewinnen!
MdB, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion
Europa ist für uns ein großer Segen und ein großes Glück, denn mit Europa konnten wir Nationalismus überwinden und dennoch nationale Identität bewahren! Europa sichert uns Frieden und Freiheit und die Demokratie. Noch nie gab es eine so lange Zeit des Friedens in Europa! Gemeinsam ist es uns doch auch gelungen in Tschechien eine enorme Aufbauleistung zu vollbringen, auch wenn es noch viel zu tun gibt! Es freut mich immer wieder, wenn ich nach Pilsen oder Prag fahre, wie selbstverständlich das heute möglich ist. Grenzen verschwinden und Menschen kommen zusammen, tauschen sich aus und lernen einander zu verstehen und zu schätzen! Gerade uns Bayern und Böhmen verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Wir dürfen uns nicht mehr trennen lassen, sondern laut als Herz Europas schlagen. Denn das sind wir, das Herz Europas! Europa ist unsere gemeinsame Zukunft! Und mit Europa werden wir in Böhmen und in Bayern eine gute Zukunft haben!
Lehrerin und Koordinatorin des Arbeitskreises "Deutsch-tschechische Partnerschulen“ - staatliche Schulamt Weiden, Neustadt an der Waldnaab
Wer an einer Grenze wohnt und die Sprache des Nachbarlandes lernt und kennt, für den verändern sich die Grenzen. Für den jungen Menschen erweitert sich so Stück für Stück sein Horizont. Es findet im ideellen Sinne eine Bereicherung statt, die für die eigene Lebensführung ganz neue Möglichkeiten sowohl im Beruflichen als auch im Privaten erschließt. Nur durch das gegenseitige Kennenlernen schaffen wir die Bereitschaft zu einem friedlichen Miteinander der Völker in Europa, was auch nach Beendigung des Kalten Krieges nicht selbstverständlich ist.
Gerresheimer Horsovsky Tyn (Senior Plant Director
Mehr als 70 Jahre Frieden in Europa ist der beste Beweis für die Wichtigkeit eines starken, gemeinsamen und vereinten Europas. Der grenzüberschreitende soziale, wirtschaftliche, schulische und berufliche Austausch zwischen Bayern und Böhmen durch den Wegfall des eisernen Vorhangs vor 30 Jahren haben für beide Seiten Möglichkeiten eröffnet, die vorher undenkbar waren. Diese Zusammenarbeit gilt es weiter auszubauen und zu stärken zum Wohle der Bevölkerung in Bayern und Böhmen und zur Stärkung der Wirtschaftskraft beider Regionen innerhalb Europas.
FFilmemacher, Buchautor und Kulturschaffender
Wenn mich jemand fragt, was heute für mich Europa bedeutet, kann ich nur antworten: „Europa ist für mich nicht nur ein Kontinent, Europa ist für mich wie eine Familie“. Die Menschen in Europa verbindet das Denken, die Kultur wie auch die zahlreichen Geschichten. Schon der Kaiser und tschechische König Karl der IV hat von einem gemeinsamen Europa geträumt, wie auch Jahrhunderte später Victor Hugo. Europa sollte eine freiwillige Gemeinschaft von Staaten sein, welche jedee Gewalt, wie auch jede politische Diktatur ablehnen. Europa sollte nicht nur die Politik und die Wirtschaft verbinden, sondern die Menschen. Die Menschen sollten über ihre Zukunft wie auch die Verbindungen frei entscheiden können. Das Jahr 1989 hat uns, den Deutschen, wie auch den Tschechen einen neuen Abschnitt in der gemeinsamen Geschichte gebracht. Es war nicht nur Fall des Berliner Mauer und die Samtene Revolution in Prag, sondern der Fall des Eiseren Vorhangs zwischen Ost und West. Wir Bayern haben mit den Tschechen vieles Gemeinsames und das bezieht sich nicht nur aufs Essen und Bier. Auch von den Eigenschaften passen die Bayern und die Tschechen gut zusammen. Bayern und Tschechien sind praktisch die Herzstücke Europas. Diese Tatsache führte dazu, dass viele Betriebe in Tschechien und Bayern arbeiten Hand mit Hand zusammen, Facharbeiter und Erfahrungen austauschen und schon die Kinder lernen Tschechisch oder Deutsch. Es war für mich als „Deutscher“ eine große Ehre, ab 1968 neben vielen Tschechen, wie auch Vaclav Havel, dem späteren tschechischen Präsidenten, nicht nur gegen die Okkupation der CSSR durch die Sowjetischen Streitkräfte zu kämpfen, sondern auch gegen das Kommunistische System und die politische Totalität. Später wurde ich durch die tschechoslowakische Staatspolizei beobachtet, verhört, diskriminiert und noch als Deutscher Staatsbürger durch die StB und wegen Spionage verfolgt. Endlich - nach 21 Jahren unseres gemeinsamen Kampfes - brachte die Samtene Revolution 1989 den Sieg über Kommunismus und eröffnete uns gemeinsame Wege zu den Herzen unseren Nachbarn. Ein gemeinsames Böhmen und Bayern sind nicht nur ein Synonym für Verständigung und Versöhnung, sondern ein Grundstein für die Zukunft und ein gemeinsames Europa.
EUROPE DIRECT Informationszentrum Freyung
Warum sind für Sie ein gemeinsames Europa und eine gute Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen wichtig? Ein gemeinsames Europa ist ein Garant für Frieden und Wohlstand der EU-Bürger. Die EU-Mitgliedschaft Deutschlands und Tschechiens ermöglicht den Menschen zahlreiche Freiheiten und Errungenschaften, über die unsere früheren Generationen nur träumen konnten. Durch ganz Europa zu Reisen, ohne an den Grenzen stundenlang auszuharren und kontrolliert zu werden, Urlaub machen in Italien, Spanien oder Portugal, ohne dafür Geld wechseln zu müssen und Gebühren bezahlen zu müssen, oder in Belgien oder Frankreich einige Monate lang an der Uni studieren und anschließend in einem der 28 EU-Länder arbeiten und leben – die ganze Welt beneidet uns und bewundert unser „europäisches Model“. Noch eine deutlichere Antwort auf die Frage: „Warum sind für Sie ein gemeinsames Europa und eine gute Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen wichtig?“ bekommt man wohl, wenn man sich die Umkehrsituation vorstellt – Wie wäre es denn, wenn es kein gemeinsames Europa und keine gute Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen geben würde? Was wären die Folgen? Und - haben wir so etwas nicht schon mal erlebt? Streit. Geschlossene Grenzen. Nationalistisches Denken. Einschränkungen aller unserer „Freiheiten“. Leid. Diktatur. Zerstörung. Kriege. Millionen von Toten … Das alles gab es schon! Und - das alles darf es nie mehr geben! Je selbstverständlicher die Errungenschaften der europäischen Zusammenarbeit nach dem zweiten Weltkrieg unseren jungen Mitmenschen erscheinen, umso mehr müssen wir immer wieder betonen und kommunizieren, dass ein Leben in Frieden, Wohlstand, Demokratie, Sicherheit und Freiheit, so wie wir es heutzutage im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet erleben und das uns unser vereintes Europa sichert, nicht selbstverständlich ist und von uns allen geschützt und geschätzt werden soll! Ich bin sehr glücklich darüber, in einem vereinten, freundlichen Europa voller guter Perspektiven und herausragender Möglichkeiten leben zu dürfen! Auf eine weiterhin gute deutsch-tschechische Nachbarschaft und gute europäische Zusammenarbeit!
Bayern und Böhmen haben historisch sehr vieles gemeinsam, und das in vielen Lebensbereichen. Die politische Spaltung dieser beiden Volksgruppen und die daraus resultierende Feindschaft, besonders zu Kriegs- und Nachkriegszeiten, das ist ein dunkles Kapitel der bayerischen und der böhmischen Geschichte. Es ist an jedem von uns, ob wir diese Feindschaft weiter pflegen oder ob wir versuchen, diese beiden Völker wieder einander anzunähern, etwa auf kultureller Ebene. Die Zusammenarbeit beider Seiten und das gegenseitige Verständnis sind eine nötige Voraussetzung dafür, dass sich die Geschichte in die richtige, und zwar eine gemeinsame und einheitliche Richtung bewegt. Das gilt nicht nur für die bayerisch-böhmische Zusammenarbeit, sondern überhaupt für die Zusammenarbeit in ganz Europa.
Centrum Bavaria Bohemia e.V.
Für die Nachwendegenerationen ist ein Europa der offenen Grenzen heute selbstverständlich; Schul- und Studienaufenthalte führen häufig über den ehemaligen „Eisernen Vorhang“ hinweg und auch im Alltag spielt die frühere Teilung des Kontinents keine Rolle mehr. Diese endgültige Überwindung der Spaltung Europas wurde erst durch die Osterweiterung der EU verwirklicht, da der Systemwechsel allein noch keinen Wegfall der physischen Grenzen bedeutete. Insbesondere in den historisch eng verbundenen Regionen Bayern und Böhmen hat die europäische Einigung zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung geführt und einen über Jahrhunderte gewachsenen, einheitlichen Kulturraum wieder zusammengeführt. Die EU ist daher für Mitteleuropa nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine kulturelle Notwendigkeit.
Abteilung Mitteleuropäische Staaten, Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Tschechischen Republik
In unserer heutigen Zeit der beschleunigten Entwicklung und globalen Bedrohungen stellt das gemeinsame Europa Traditionen dar, zu denen wir immer zurückkehren können, die uns verbinden und uns ein Gefühl von Sicherheit geben. Das bayerisch-böhmische Zusammenleben bereichert uns nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in gesellschaftlicher und menschlicher Hinsicht.
Neben allen wirtschaftlichen und politischen Vorteilen ist mir wichtig, mich "grenzenlos" von Land zu Land bewegen zu können, besonders gerne mit dem Fahrrad durch den Böhmischen und den Oberpfalz Wald.
Schulleiter Sigmund-Wann-Realschule Wunsiedel
Die Wirtschaftsgemeinschaft "Europa" ist auch eine Wertegemeinschaft, die es zu erhalten und zu stärken gilt. Die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen im wirtschaftlichen, kulturellen und polizeilichen Bereich muss noch stärker ausgebaut werden, so dass bestehende Barrieren in den Köpfen weiter fallen.
Senator des Parlaments der Tschechischen Republik
Einen guten Nachbarn zu haben, sei es im Mehrparteienhaus, auf dem Grundstück nebenan oder hinter der Grenze, ist ein Gewinn. Wenn sich beide Nachbarn zudem noch gut verstehen, gibt es nichts auszudiskutieren. Ich bin überzeugt davon, dass Bayern und Böhmen sind solche Nachbarn sind. Wäre es doch nur in ganz Europa so!
Bundesgeschäftsführer der Ackermann-Gemeinde
Deutsche und Tschechen leben gemeinsam in der Europäischen Union, die Grenzen haben an Bedeutung verloren und wir können im jeweils anderem Land leben, studieren und arbeiten. Generationen vor uns haben nach den Katastrophen des 20. Jahrhunderts von diesem neuen Miteinander noch geträumt. Wir können es nun genießen und in Freiheit gemeinsam gestalten. Der Blick zurück zeigt uns, dass der heutige Stand unserer Nachbarschaft alles andere als selbstverständlich ist. Begegnungen, Austausche und gemeinsame grenzüberschreitende Aktivitäten und Projekte bringen uns einander näher. Das gemeinsame Erinnern an die dunklen Zeiten unserer Geschichte mahnt uns. So leisten wir unseren Beitrag, dass in Europa auch in Zukunft nicht mehr geschossen wird.
Allgemeinarzt
Toleranz ist eine Grundvorraussetzung für ein Leben in einer multikulturellen Welt ! doch Toleranz alleine genügt nicht - man muß einen Schritt weitergehen unter den Völkern,und das ist die Freundschaft - denn Freundschaft verbindet!
Vorstand Kulturstiftung Bavaria Bohemiaa
Europa muss noch mehr als bisher zu einer friedlichen und lebenswerten Welt beitragen. Bayern/Böhmen kann und soll dabei ein Kristallisationspunkt sein.
Pilsen 2015 (DEPO2015), Projektmanager bayerisch-tschechischer Projekte
Ein geeintes Europa sollte vor allem für seine Bewohner eine Selbstverständlichkeit sein, die sie nach Belieben nutzen können. Regionale Unterschiede sind nicht wichtig - sei es innerhalb einzelner Staaten oder im europäischen Rahmen. Wichtig ist das, was uns verbindet und, dass wir die Möglichkeit haben, uns zu begegnen, kennen zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, persönliche Bindungen knüpfen. Bayern und Böhmen sind benachbarte Länder, ihre Geschichte wie auch ihre Bewohner sind seit Jahrhunderten miteinander verwoben. Aus diesem Grund sind sich die Bewohner Bayerns und Böhmens nahe, und ihre Zusammenarbeit (auf unterschiedlichen Ebenen und in verschiedenen Bereichen) ist nur ein logisches Ergebnis. Genauso wie sich niemand fragt, warum die Zusammenarbeit etwa zwischen der Pilsener und der Karlsbader Region wichtig ist, so sollte auch die Zusammenarbeit Bayerns und Böhmens selbstverständlich sein. Ein letztes Hindernis ist leider die Sprache; doch wo ein Wille ist, ist nicht einmal die Unkenntnis der jeweils anderen Sprache ein Hindernis. In jedem Fall ist es nötig, diesen "Komfort" schätzen zu wissen, denn bei weitem nicht alle grenzübergreifende Regionen innerhalb Europas sind so miteinander verbunden und ermöglichen es ihren Bewohnern, die Vorteile der offenen (ehemaligen) Grenze für sich zu nutzen.
Partnerschaftskomitee Schwandorf-Sokolov 1.Vorsitzender
Über Jahrhunderte gehörten Kriege zu Europa dazu. Heute können sich die europäischen Nachbarn vertrauen. Ost- und Westeuropa sind vereint. Über eine halbe Milliarde Europäer leben in Frieden und Freiheit. Das gemeinsame Haus Europa sichert den Frieden und ist das größte Geschenk. Die EU macht es möglich, in jedem EU-Staat zu leben und zu arbeiten. Damit hat jeder die Freiheit selbst wählen zu können, in welchem EU-Land er arbeiten, studieren oder seinen Ruhestand verbringen möchte. Gute nachbarschaftliche Beziehungen zwischen Bayern und Böhmen sind dabei sehr wichtig, um in der großen Familie Europa das Miteinander weiter zu stärken und zu festigen. Entstehende Partnerschaften und Freundschaften helfen dabei, ein Füreinander zu entwickeln und damit Verbindungen ohne Grenzen zu schaffen.
Regierungspräsident
Bayern und Böhmen sind sich in den vergangenen 30 Jahren so nah gekommen, wie sie es in ihrer Geschichte über Jahrhunderte hinweg kaum waren und wie viele es anfangs nicht für möglich gehalten haben. Insbesondere zwischen der Oberpfalz und der Region Pilsen ist eine nicht nur partnerschaftliche, sondern vor allem freundschaftlich geprägte Nachbarschaft entstanden. Wir leben in diesem Raum ohne sichtbare Grenzen zusammen, arbeiten zusammen, besuchen und bereichern uns gegenseitig und feiern unsere Feste gemeinsam. Dies alles war nur dank der Unterstützung durch die Europäische Union innerhalb so kurzer Zeit möglich; dies gilt es zu bewahren und dies müssen wir nachfolgenden Generationen so weitergeben!
Doktorand an der Universität Bamberg
Für mich ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ganz besonders wichtig, weil ich glaube, das wir auf beider Seiten der Grenze - in Tschechien und in Bayern - ähnliche Herasforderungen und ähnliche Probleme haben und wir sie nur dann lösen können, wenn wir über die Grenze hin weg gemeinsam in einem vereinten Europa miteinander Zusammenarbeiten.
Mitglied des Bayerischen Landtags
Wenn ich an Heimat denke, dann denke ich an meine Passauer Region: Die schönen Flüsse – Donau, Inn, Ilz aber auch die Rott –, die gemütlichen sowie einladenden Ortschaften, die wunderbare Natur und auch die herzlichen und umgänglichen Menschen bei uns „dahoam“. Zu dieser, meiner Heimat gehört aber eben auch das: Unsere österreichischen Nachbarn. Von meiner Haustüre aus sind es beispielsweise nur wenige Hundert Meter und man ist im schönen oberösterreichischen Schärding. Vieles von dem, wie es bei uns daheim ist, lässt sich nur mit Blick auf die Nachbarschaft zu Österreich verstehen und erklären. Doch nicht nur aus der Vergangenheit ergibt sich eine enge Verknüpfung über die Grenze hinweg. Gerade heute profitieren beide Seiten der mittlerweile „grünen Grenze“ vom regen Austausch kulturell, menschlich und insbesondere auch wirtschaftlich. Die Frage, warum Europa für mich wichtig ist, beantwortet sich somit bereits aus meiner Herkunft samt damit verbundenen Erfahrungen heraus: Europa war für mich und meine Heimat schon immer spürbar, gehörte schon immer „irgendwie“ dazu. Europa hat uns Frieden und wirkliche Versöhnung gebracht, Europa verschafft uns in einer immer stärker globalisierten und wachsenden Welt weiterhin Einfluss und Gehör. Europa verdanken wir die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes, Europa ist zwar sicherlich nicht die einzige Antwort auf alle Fragen – aber doch eine gute Antwort auf eben viele Fragen. Ein gemeinsames Europa verbessert unser aller Leben und genau deshalb ist es so wichtig! Wenn viele meiner bayerischen Mitbürger an Heimat denken, dann denken sie natürlich auch an „ihre“ Flüsse, Ortschaften, Natureindrücke und Mitmenschen in Bayern – aber eben auch an Böhmen. Zwei Herzen schlagen in ihrer Brust, und das ist auch schön so! Die Geschichte hat zahlreiche gemeinsame Wurzeln in den beiden Regionen geschlagen und verbindet diese somit eng. Bayern und Böhmen: Das ist die Geschichte einer Nachbarschaft – und mittlerweile Gott sei Dank auch Freundschaft (was bei Nachbarn alles andere als selbstverständlich ist!) – im Herzen von Europa. Vom heiligen Wenzel, Kaiser Karl IV., den Brückenheiligen Johannes von Nepomuk sowie zahlreichen Eheverbindungen zwischen bayerischen und böhmischen Adelsgeschlechtern über die für unzählige Menschen mit tiefem Leid verbundene Zeit zwischen dem Ende der Habsburger Monarchie und dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis hin zu den seit dem Fall des Eisernen Vorhangs äußerst engen Wirtschaftskontakten – Bayern und Böhmen verbindet historisch, kulturell, politisch und wirtschaftlich vieles. In der Mitte Europas sind beide wirtschaftliche Motoren für die Weiterentwicklung der Europäischen Union mit einer fest verwurzelten christlichen Tradition. Die Zusammenarbeit zwischen Böhmen und Bayern bedeutet ein kraftvolles Zentrum Europas – und bringt nicht nur den beiden Regionen sowie den darin lebenden Menschen viel, sondern auch dem Rest Europas! Lassen Sie uns gemeinsam böhmisch-bayerische Impulse für neue Aufgaben und Wege in der Europäischen Union aussenden und so die Zukunft unseres schönen Europas mitgestalten!
Geis CZ s.r.o. Geschäftsführer
In einem Europa das über Jahrhunderte von Krieg, Hass und gegenseitigem Mißtrauen geprägt wurde, herrscht seit nunmehr fast 75 Jahre Frieden. Wir haben gemeinsam in Europa Brücken geschaffen und uns eine Freiheit erarbeitet die von 35 Jahren noch unvorstellbar war. Tschechien und Bayern waren über Jahrzehnte direkte Nachbarn und doch um Welten von einandern getrennt. Jetzt sind wir auf vielen Gebieten sehr eng zusammengerückt, wirtschaftlich, kulturell, gesellschaftlich und kulinarisch. Aus Fremden sind Freunde geworden. Allein deswegen lohnt es sich für ein gemeinsames Europa weiter zu kämpfen.
Pilsner Bischof
Brücken über die Abgründe von menschlichem Egozentrismus und Hass bauen, persönliche Begegnungen anbieten und den Weg zur Aussöhnung vorbereiten, das sind Eckpfeiler für ein gemeinsames Wandern durch die Geschichte in die richtige Richtung mit einem realen Ziel - das Königreich Gottes. An dieses Wandern glaube ich wesentlich und bin fest davon überzeugt, dass man über dieses Ideal nicht nur sprechen, sondern vor allem konkrete Schritte unternehmen soll. Und diese sind in unserem Raum gerade die bayerisch-böhmische Zusammenarbeit auf den unterschiedlichsten Ebenen. Diese Zusammenarbeit wird zu einem Mosaiksteinchen im geeinten Europa, das nie die Hoffnung verloren hat.
Kunstprojekt Aschach/Bildhauerin
Ein starkes Europa, was sich für Gerechtichkeit, Humanität und den Erhalt der Natur einsetzt, kann wirksamer an der Lösungen der globalen Probleme mitwirken .
IHK Regensburg / Regionalvertretung in Pilsen
Ein einheitliches Europa bedeutet für mich Heimat, Geborgenheit, Sicherheit, Freiheit und Zukunft. Diese Werte schätze ich ungemein, und sie sind für mich keine Selbstverständlichkeit. Ich bin stolz darauf, Europäerin zu sein, darauf, dass die Tschechische Republik Teil des geeinten Europas und damit eines Raumes ist, aus dem nicht nur wirtschaftliche Vorteile hervorgehen, sondern der auch eine Quelle kulturellen und gesellschaftlichen Reichtums ist. Die bayerisch-böhmische Zusammenarbeit ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ein Jahr vor dem Abitur besuchte ich im Rahmen eines Stipendiums das Gymnasium in Weiden. Dieser Aufenthalt beeinflusste die Ausrichtung meines ganzen weiteren Lebens. Bayern ist meine "zweite Heimat", hier habe ich viele Freunde und Arbeitskollegen. Wir teilen Erlebnisse und finden gemeinsam Lösungen für Probleme, wir feiern zusammen und bereichern uns gegenseitig!
externer Berater
Als Garantie für Ruhe, Frieden und Verhältnisse, die es ermöglichen, nicht nur Europa auf haltbare und vernünftige Weise weiterzuentwickeln. Um Fehler und Unrecht aus der Vergangenheit zu korrigieren und ihre Wiederholung einzugrenzen. An das Gute anzubinden, das hier in diesem Gebiet einst war.
Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München
Nach mehreren Jahrzehnten von beidseitig oktroyierter Isolierung, Misstrauen und Angst können sich Bayern und Tschechen dank dem geöffneten Europa wieder frei begegnen, zusammenarbeiten, gemeinsam unternehmen und sich gegenseitig kennen lernen. Aus der bayerisch-böhmischen Zusammenarbeit und dem guten nachbarschaftlichen Zusammenleben erwuchs eine Vielzahl von freundschaftlichen Beziehungen. Mit anderen Worten: Die bayerisch-böhmische Zusammenarbeit ist der Beweis für eine gelungene europäische Integration.
Fotojournalist, Wackersdorf
Der Dienst beim Bundesgrenzschutz führte mich 1972 in die Oberpfalz an den Eisernen Vorhang, die Grenze zur damaligen Tschechoslowakei. Jahrelang nur der Blick "hinüber" in ein unbekanntes Land, kein Kontakt mit Menschen, die dort leben. Seit der Öffnung zum Osten 1989 ist das Reisen ohne Grenzkontrollen möglich. Welch ein Geschenk, welche Errungenschaft und heute als Fotojournalist unzählige, selbstverständliche Begegnungen mit Freunden in Tschechien! Welch ein Segen und Bereicherung für alle Menschen, ja Wunder!
Wir, die früher Geborenen, die wir den Eisernen Vorhang selbst erlebt haben, können uns Europa heute ohne den freien Verkehr von Personen und von Waren nicht vorstellen. Europa hält heute zwar neuen Problemen und Herausforderungen stand, doch wir dürfen nicht aufhören, nach Wegen zu suchen, sie zufriedenstellend zu lösen. Wir dürfen Rechtlosigkeit und Unrecht der Vergangenheit nicht vergessen, sondern sollten uns mehr das Positive aus der gemeinsamen Geschichte in Erinnerung rufen und das Bewusstsein der europäischen Zugehörigkeit stärken. In diesem Sinne und auch für die Förderung guter nachbarschaftlicher Beziehungen zwischen Bayern und Böhmen leistet der Verein Bavaria Bohemia unermesslich verdienstvolle Arbeit.
Tandem Regensburg
Bayern und Böhmen liegen an der Grenze, die Europa über 40 Jahre getrennt hat. Aus Gegnern wurden Nachbarn werden Freunde. Damit sind Bayern und Böhmen Beispiel für ganz Europa.
Die EU hat erst die enge wirtschaftliche Verflechtung zwischen Deutschland und der tschechischen Republik ermöglicht, von der insbesondere Bayern und Böhmen profitieren. Auch der Wegfall der Grenzkontrollen geht auf das Konto der EU.Weil die Sprachen für die jeweiligen Nachbarn sehr schwierig sind, ist das Wissen über den Alltag mit Problemen und positiven Erlebnissen im jeweils anderen Land noch unterentwickelt - Potenzial für regionale Medien. Nur zu gerne wüsste ich, welche Themen in Böhmen nicht so verkniffen gesehen werden wie hier und ob Auswüchse der Bürokratie vor allem ein deutsches Phänomen sind.
Geschäftsführer ZF Engineering Plzen s.r.o.
Ich nehme ein gemeinsames Europa jeden Tag als ganz normal wahr, da ich seit einigen Jahren in Böhmen arbeite, aber meine Familie in Bayern lebt. Die grenzüberschreitende Arbeit bereichert nach meiner Erfahrung unser Leben, auch meines, sehr. Mir ist aber auch bewusst, dass ein gemeinsames und friedvolles Europa in der EU eben nicht selbstverständlich ist, sondern jeder - auch ich - dafür mit seiner Einstellung und seinem Verhalten einen Beitrag leisten kann und sollte. Bayern und Böhmen hat vieles gemeinsam, aber die Sprache trennt uns. Daher ist das Interesse an der jeweils anderen Sprache der Menschen im Grenzgebiet für mich ein erster wichtiger Schritt aufeinander zu.
Weil uns mehr verbindet, als uns trennt.
Regierungspräsident der Oberpfalz a.D.
Die Oberpfalz ist aus einer jahrzehntelangen, entbehrungsreichen Randlage wieder in die Mitte Europas zurückgekehrt. Die Kontakte mit unseren böhmischen Nachbarn tragen bereits reiche Früchte in unserem gemeinsamen Raum und darüber hinaus. Dazu leisten auf bayerischer Seite zahlreiche Förderprogramme und Maßnahmen aller Ebenen - Europa, Bundesrepublik Deutschland, Freistaat Bayern und unsere kommunalen Gebietskörperschaften - einen wichtigen Beitrag. Damit diese Unterstützungen aber wirklich "ankommen" und ihre positive Wirkung entfalten können, bedarf es der tätigen Akzeptanz und Mitwirkung seitens der Bürgerinnen und Bürger - einzeln und/oder in Gemeinschaften. Diese Notwendigkeit ist inzwischen Gemeingut und so erfährt die geografische Nachbarschaft die entscheidende inhaltliche Basis und Umsetzung vor Ort. Die lokale und regionale Verankerung und Aktivierung der gemeinsamen Ziele und Forderungen ist auch ein wichtiger Beitrag gegen billigen Populismus und falsche nationale Töne. Insgesamt kann also unser Miteinander seinerseits wichtige Anregungen und Impulse für Europa und die anderen Ebenen liefern und so auch die Berechtigung und den Wert erhaltener und künftiger Unterstützung und Förderung unter eindrucksvollen Beweis stellen.
Regionalamt der Region Pilsen
Uns verbindet eine gemeinsame Geschichte vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse Europas. Deshalb ist es nötig, die gesellschaftlichen, kulturellen und kommunalen Begegnungen weiterzuentwickeln und zu festigen, und das unter dem Motto: "Europäische Nachbarn ohne Grenzen"
Direktorin des Regionalen Bildungs- und Informationszentrums REVIS Tachov
Ich glaube, es war wohl irgendwann im Jahr 2000, als ich als Studentin mit Freunden nach Frankreich fuhr, um auf einem Weinberg zu jobben. Man gab uns dort zu Essen und ein Bett und war sehr nett zu uns, aber Arbeit bekamen wir nicht. Angeblich deshalb, weil wir nicht zur EU gehörten, und man Kontrollen fürchtete. Ich bin froh, dass die Tschechen heute in den europäischen Ländern ohne Arbeitserlaubnis arbeiten, frei auf dem europäischen Markt innerhalb des Schengen-Raums Geschäfte machen und ohne Visum durch Europa reisen können. Ich denke, dass unter allen europäischen Förderungen und Vergünstigungen, von denen beide Völker profitieren können, das Erasmus-Programm das wichtigste ist. Studierende wie Lehrende können davon ihr Studium oder ihre Arbeit in Europa finanzieren und ihre Erkenntnisse nach Bayern und Böhmen bringen. Die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen ist für mich wichtig, denn ich lebe an der Grenze beider Länder. Eine wirklich funktionierende Infrastruktur zwischen beiden Ländern aber gibt es bislang noch nicht, sodass wir für die kommenden Jahrzehnte noch zu tun haben werden, wollen wir das Potential unserer Nachbarschaft ausnutzen. Neben kleineren Freuden (französische Crêpes, italienischer Espresso...) und großen ökonomischen Vorteilen (Stipendienprogramme, freier Handel und Arbeit, Reisen ohne Visa) gibt es auch hier menschliche Gründe für ein Verbleiben im gemeinsamen Europa. Vor allem das gegenseitige Kennenlernen und die Verständigung zeigen, dass wir als Menschen doch alle gleich sind.
Rentner
Die Idee der Europäischen Union ist die Erfüllung meines Traumes, der bis 1989 tatsächlich nur ein Traum war. Dieser Kontinent, in dem so viele Völker existieren, von denen jedes eine andere Sprache spricht, unterschiedliche Traditionen, Erfahrungen, Gewohnheiten hat, die sich aber gegenseitig durchwirken, hat dank der Europäischen Union die Chance, Grenzen zu überwinden, seien es reale oder solche im Denken der Leute. Es ist eine einzigartige Chance zu verstehen, dass nicht die Staatsangehörigkeit, Rasse oder Ideologie entscheidend sind, sondern der Mensch, jeder von uns. Mit seinen Problemen, Sorgen oder Freuden, wo auch immer er lebt. Sie ermöglicht es uns, dass wir uns untereinander frei treffen, kennen lernen und vor allem verstehen können. Und das ist in der Folge der wirksamste Weg, Zwist und Krieg vorzubeugen, die Europa in seiner Geschichte so oft verheerend getroffen haben. Die Europäische Union ist in diesem Sinne schlicht das einzige und ein einzigartiges Projekt, das auf Humanismus gründet. Es ist ein unermesslich komplizierter und beschwerlicher Weg, so scheint unter anderem der Nationalismus mit seiner Rückkehr zum Grenzaufbau heute aus vielen Gründen leider erneut zu wachsen. Auch deshalb heiße ich die Initiative sowie überhaupt die Existenz des CEBB willkommen, schon allein deswegen, weil es aktiv und langfristig die Zusammenarbeit und gute Nachbarschaft zwischen Tschechen und Deutschen fördert, sich mit seiner Arbeit gegen diese oben genannten unheilvollen Tendenzen stellt und uns alle mit seinen Fragen zu einem tieferen Nachdenken anregt. Mit anderen Worten, es liegt an jedem einzelnen von uns, sowohl auf tschechischer als auch auf deutscher/ bayerischer Seite, mit unseren Worten, Taten und Einstellungen gegen dieses Abspalten und Einschließen aufzutreten. Konkret ist Bayern uns in seiner politischen Kultur, seinem gesellschaftlichen Denken usw. meilenweit voraus. Die 40 Jahre unseres totalitären Regimes kann man nicht wegwischen, bis heute sind diese unglaublich schweren und toxischen Folgen spürbar. Doch auch die bayerische Gesellschaft ist durch die Vergangenheit belastet, und es ist nicht leicht, sie zu überwinden. Dennoch erlaube ich mir, Politikern und Gesellschaft in Bayern bewusst zu machen, dass in Tschechien viele Leute Fans der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit sind, dass sie verstehen, dass wir uns aus vielen Gründen nahe sind und es auch so wollen. Und dass wir heute im Grunde ähnlichen Problemen ausgesetzt sind. Das ist meine Antwort auf die Frage nach der beidseitigen Zusammenarbeit Bayerns und Böhmens. Wir alle, die die Idee der Europäischen Union verstanden haben, sollten uns untereinander vernetzen und die Sorge um unsere gemeinsame Zukunft teilen.
Centrum Bavaria Bohemia
Europa ist nicht nur ein Kontinent oder eine Union - es ist eine Lebensweise, geprägt von grenzüberschreitender Zusammenarbeit, die die Menschen in Europa zusammenbringt. Und Europa ist einem ständigen Wandel ausgesetzt - wir sollten also aktiv die Richtung bestimmen. Seien wir deshalb mehr Europäer!
Mittelschule Altenstadt, Rektorin
Ein gemeinsames Europa garantiert seit dem Ende des 2. Weltkrieges Frieden und seit 30 Jahren auch Freiheit für die Menschen. Gute Zusammenarbeit und ein gutes Miteinander bieten sich gerade in der Nachbarschaft an. Deshalb ist für uns im Grenzgebiet zu Tschechien diese Zusammenarbeit besonders wichtig. In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben sich Freundschaften zwischen beiden Ländern entwickelt, die Grundlage sind für gegenseitiges Verständnis, Toleranz und ein friedliches Zusammenleben der Völker
Vorsitzender, Verein Jüdische Erinnerungsstätte Černovice bei Tábor
Ein gemeinsames Europa macht trotz Erstarken nationalistischer, antisemitischer, fremdenfeindlicher und populistischer Gegenbewegungen und Tendenzen auf unserem Kontinent die Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen und Verfolgung ethnischer und religiöser Gruppen weniger wahrscheinlich. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen ist wichtig, weil sich die beiden Nachbarländer nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus wieder näher gekommen und für ihre Bürger faktisch und erlebbar auf vielfältige Art und Weise bereits zusammengewachsen sind. Einer noch besseren gutnachbarschaftlichen und nutzenbrinegnden Beziehung zwischen Bayern und Böhmen steht aber immer noch die bis heute wirksame höchstunterschiedliche Geschichte beider Länder entgegen, deren Spätfolgen und Nachwirkungen am besten durch gegenseitiges Kennenlernen und weitere Zusammenarbeitsprojekte überwunden werden können.
Bürgermeister, Gemeinde Bayerisch Eisenstein
Nur wenn man nach einem friedlichen Miteinander trachtet, wird man langfristig und in der Zukunft den Frieden hier gewährleisten können. Zusammen kann man mehr erreichen und es ist schön wenn man mit seinen Nachbarn in guter Gemeinschaft lebt.
Förderkreis SLZ Silberhütte e.V. 1. Vorsitzender
Ein gemeinsames Europa lässt die Ländergrenzen nicht mehr wichtig erscheinen. Die Nationalität tritt in den Hintergrund und der Mensch in den Vordergrund. Die Menschen wachsen über die Ländergrenzen hinweg zusammen. Gemeinsame Projekte und die Unterstützung durch EU-Fördermittel helfen enorm dabei. Daraus kann sich ein starker Lebens- und Wirtschaftsraum im Herzen Europas entwickeln. Bayern und Böhmen haben eine bewegte gemeinsame Geschichte. Und die Chance, diese gemeinsam für die Zukunft zu gestalten, müssen wir ergreifen.
Geschäftsführer Oberfranken Offensiv e.V.
Grenzen sind nicht Gott gegeben. Die Menschen in Böhmen und Bayern verbinden historisch bedingt Kultur, Kulinarik, Wirtschaft, Natur und nicht zuletzt Familien und Freunde. In einem geeinten Europa können Böhmen und Bayern ein leuchtendes Beispiel für ein echtes Miteinander sein. Zusammenarbeit, Toleranz und Verständnis sind hohe Güter, die es zu pflegen und zu verteidigen gilt. Europa beginnt direkt bei uns vor der Haustüre.
Landrat Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge
Wir hier im Fichtelgebirge leben in direkter Nachbarschaft zu Böhmen. Ein Austausch mit diesen Nachbarn war uns leider viele Jahre verwehrt. Heute haben wir wieder die Freiheit zwischen beiden Ländern zu pendeln. Wirtschaftlich, im Bereich Verkehr oder Tourismus und auch was die Sicherheit angeht, arbeiten wir eng und harmonisch zusammen. Wir empfinden das als große Bereicherung. Unsere Grenzregion Bayern-Böhmen hat sich zum Mittelpunkt Europas entwickelt und wird in einem stabilen Europa auch in Zukunft profitieren.
Geschäftsf. Gesellschafter Wolff Ost-Reisen GmbH
Die Regionen um den Bayerischen Wald diesseits und dem Sumava jenseits der optisch nicht mehr wahrnehmbaren Grenze bilden eine geografische Einheit, die zu den schönsten Landschaften Mitteleuropas zählt. Die offene Grenze hat es ermöglicht, dass sich die Menschen begegnen, wo immer und wann immer sie wollen. Es entstand ein gutes Miteinander, in dem man sich mit Respekt begegnet und die Leistungen des Anderen anerkennt. Vorurteile, oft unbegründet, wurden abgebaut. Freundschaften bildeten sich. Tausende Menschen haben einen täglichen Arbeitsweg von Ost nach West und viele von West nach Ost. Dadurch ist die Region in Ostbayern und Westböhmen wirtschaftlich erstarkt und zu einer „Vorzeigeregion“ geworden. Schön wäre es, wenn eine doch vorhandene Sprachbarriere durch verbesserte Sprachlehrgänge, nicht nur in Schulen, und ein erweitertes TV-Programm über Ereignisse auf bayerischer und böhmischer Seite, sukzessive abgebaut werden könnte. Ich bin stolz darauf, hier zu Hause zu sein. Und ich bin sehr froh und dankbar, dass ich mit meinem Unternehmen als Reiseveranstalter bereits seit über fünf Jahrzehnten die Menschen hüben und drüben zusammenbringe.
Bavaria Bohemia e.V. Gründungsmitlgied 2004; Vorstandsmitglied 2004 bis 2008 Protokollführung,2008 bis 2014 erste Vorsitzende, anschließend Kuratoriumsmitglied, Stiftungsspenderin
Die Zeit des Kalten Krieges mit dem Eisernen Vorhang war für mich als Bewohnerin so nahe an der Grenze freiheitsberaubend und mit unmenschlichen Schikanen verbunden. Damit so etwas nicht wieder passiert, engagiere ich mich für die Völkerverständigung im Verein Bavaria Bohemia e.V. Schönsee und unterstütze Schüleraustauschprogramme nach Tschechien und Frankreich.
Ministerium für regionale Entwicklung der Tschechischen Republik, Abteilungsleiter
Ein geeintes Europa, eine Erziehung im Sinne Europas und die Zusammenarbeit mit Bayern sind aus vielen Gründen wichtig. Das betrifft Wirtschaft, Verteidigung, Bewegungsfreiheit, Studium, Beruf, Gewinnung neuer Erkenntnisse und Erfahrung, gemeinsame Projekte, Partnerschaften, Information und vieles andere.
EJF-Akademie für Bildung und internationale Zusammenarbeit: Koordinator der DE-CZ Zusammenarbeit
Společná Evropa je pro mě důležitá zejména jako společenství, která má společné kořeny a z nich vyrůstající a odvozovaná eticko-spirituálně-právní měřítka, na nich se toto společenství hlavně zakládá. Výstižně se píše v preambuli Listiny základních práv Evropské unie (v návaznosti na a v souladu s Evropskou úmluvou o ochraně lidských právech a svobod - zde na úrovni Rady Evropy) toto: In dem Bewusstsein ihres spirituellen und sittlichen Erbes grü ndet sich die Union auf die unteilbaren und universellen Werte der Würde des Menschen, der Freiheit, der Gleichheit und der Solidariät.Sie beruht auf den Grundsätzen der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit. Sie stellt die Person in den Mittelpunkt ihres Handelns, indem sie die Unionsbürgerschaft und einen Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts begründet. Takové ukotvení v (základních lidských právech) umožňuje stanovit společná, objektivní, bezpodmínečně závazná měřítka jako moralitu, která zároveň umožňuje a chrání specifickou individuální a skupinovou mravnost, jež s nimi není a nesmí být v rozporu. Poskytuje jim tím prostor pro jejich žití, čímž je možná pestrá pluralita, svébytnost i rámec pluralitního sekulárního demokratického právního státu. Taková měřítka (vyhýbám se raději problematickému a někdy i nebezpečnému pojmu hodnoty) zároveň nabízejí rozmanitým etickým a spirituálním odkazům, aby ukázala svou specifickou interpretaci a odůvodnění těchto měřítek a svůj vztah k nim (např. René Milfait, Zuzana Svobodová: Stav a vývoj etického vzdělávání a teologickoetická reiterace lidských práv, Nadace Hlávkových, 2017). Společná, bezpodmínečně závazná, osvědčená lidskoprávní měřítka odvozená z různých podob strukturálního bezpráví, která jsou ukotvená v pravdivých spirituálních postojích a pramenech, zajišťují to, co je společné, a zároveň dovolují pestrost, rozmanitost, z níž nemusí být strach, ale obohacení či inspirace. Nabízejí i hlavní nástroje pro řešení různých pohledů a konfliktů a cestu stále obnovy demokratického uspořádání, mírových vztahů a spravedlnosti. Lidská důstojnost každého založená na výskytu lidství bez ohledu na různé znaky a kvality, ukazuje na společnou humanitu a dovoluje ji žít v kulturním kontextu. Takto nastavený základ a rámec Evropy může chránit lidi a skupiny v jednotlivých zemích, v nichž by byla nedílná základní lidská práva porušována. Takto žitá - přes všechny problémy a nečekané katastrofy a zvraty - může být příkladem, pomocí a útočištěm pro ostatní části světa. Dobrá spolupráce přeshraniční bavorsko-česká může být dobrým, zaslibujícím příkladem, ztělesněním společné Evropy jako celku i příkladem pro další příhraniční regiony nejen v Evropě. Důležitá umfassend gelungene Zusammenarbeit důležitá pro mě proto, že je možno v konkrétním daném prostoru společně budovat lidsky důstojné podmínky pro život a soužití v různých oblastech lidského života a soužití. Pak už nejde jen o spolupráci "Němců a Čechů" v projektech a pro ně, kvůli dotacím apod., ale o lidské vztahy, v nichž nehraje hlavní roli skutečnost, zda někdo pochází z Bavorska či Česka. Ano, různé podpůrné akce, ale i a asi hlavně meziosobní vztahy, v rámci nichž chtějí lidé něco spolu prožívat, dělat, uskutečňovat, pořádat... Možnost učit se jazyky, vyrůstat spolu už od dětství, navštěvovat se, vyměňovat si zkušenosti, pomáhat si...Možnost zažívat atmosféru přijetí bez předsudků a společně i potírat sociálně patogenní a trestné činy, nacionalismy, populismy, antisemitismus atd. Možnost pracovat a působit v obou těchto částech regionu. Pro mě je česko-německé propojení pevnou součástí života (od jazyka a literatury, přes televizi a rozhlas, studia a až po sport a nákupy...
Pensionist, Berufschullehrer a. D.
Ein vereinigtes Europa bedeutet für mich Frieden. Frieden heißt ohne Krieg zu leben und so ohne Angst für Leib und Leben in die Zukunft zu blicken. Diese Sicherheit allerdings ist nur möglich, wenn wir uns bemühen, unser Leben so einzurichten, dass sich alle Europäer an den Richtlinien zu den Menschenrechten, wie sie in den Grundsätzen der zukünftigen Europäischen Verfassung und dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland beschrieben sind, als Lebensleitlinien anerkennen, also zu Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Diese Grundsätze gilt es zu schützen und diesen Schutz kann meiner Meinung nach nur ein geeintes Europa bieten, das sich gegenwärtig in den Einflußsphären der immer stärker werdenden Machtzentren wie denen der USA, der Russischen Föderation und seit Neuem der Volksrepublik China befindet. Im Herzen Europas liegen nun Bayern und Tschechien., 2 uralt miteinander verknüpfte Kulturräume, die nun auch vor dem Hintergrund der weltpolitischen Entwicklung ihre Zukunft an diesen Herausforderungen orientieren müssen. Da bleibt nur ein Weg, nämlich der, der zu einem Vereinten Europa führt. Als Bewohner im grenznahen Bereich habe ich nun eine 30 - jährige. richtige "Erfolgsgeschichte" erlebt. Heute ist es Gott sei Dank wieder problemlos möglich, dass z. B Kinder in einem deutschen Kindergarten ein tschechisches Lied singen, dass deutsche Lehrer an eine tschechische Schule zu einem Gedankenaustausch reisen oder dass ich nach Pilsen in die Oper fahre. Die Gesamtsituation der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Bereiche hat sich von Grund auf zum Wohle aller Bürger auf beiden Seite der Grenze verbessert und ich betone ausdrücklich,dass dies nur im Rahmen der Bestrebungen zu einem Vereinten Europa möglich wurde. Ich wünsche mir und hoffe zuversichtlich auf eine weitere erfolgreiche Fortsetzung dieser Bemühungen.
Schriftsteller, Amberg
...der vorhang ist jetzt offen/ wald und wasser haben sich nie/ um grenzpfähle und zäune/ geschert// waren sie auch noch/so hoch/so dicht/ so eisern// aus Gedicht "grenzkamm" von Friedrich Brandl Auch für die Menschen sollte der offene Vorhang gelten
Wir sind zwei Völker, die durch nicht eben wenige ähnliche historische Erfahrungen, Eigenschaften, genutzte oder ungenutzte Gelegenheiten miteinander verbunden sind. Wir sind uns nahe: mental, kulturell, gesellschaftlich, aber auch im Bereich von Handel und Produktion. Da ist es doch gut, so weiter zu machen und gemeinsam neue Wege der Zusammenarbeit zu suchen.
Für mich bedeutet ein vereintes Europa „Frieden“. Früher habe ich mir über meine tschechischen Nachbarn keine Gedanken gemacht. Die Grenze hat uns getrennt. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs durfte ich ein für mich unbekanntes Land entdecken – und plötzlich war alles frei und weit. Die offene Grenze zwischen Bayern und Böhmen ist für mich und unsere Region eine große Bereicherung. Vor 30 Jahren lebten wir am „Ende der Welt“, heute sind wir gemeinsam der Mittelpunkt Europas.
Regionale Entwicklungsagentur Region Pilsen
Nur ein geeintes Europa kann in unserer heutigen globalisierten Welt erfolgreich sein, und das sowohl wirtschaftlich als auch in Hinblick auf die Sicherheit. Bayern und Böhmen gehören zu einem Raum, der Geschichte, Wirtschaft, aber auch Gastronomie oder die Mentalität der hier lebenden Menschen verbindet. Gerade die Zusammenarbeit dieser beiden Länder ist ein wirkliches Symbol für europäische Integration. Sie hilft dabei, die Hindernisse zwischen Staaten und Menschen abzubauen, knüpft an die mehr als tausendjährige gemeinsame Geschichte an und glättet die Narben, die die fünfzigjährige Trennung hinterlassen hat. Gemeinsam schaffen wir mehr: eine Bier- und Schnitzelregion der tiefen Wälder zu sein, aber ebenso eine Region, die ihren Wohlstand auf Innovation sowie die Anwendung von Wissenschafts- und Forschungsergebnissen auf Praxis aufbaut.
Oberbürgermeister a.D., Stadt Weiden i.d.OPf.
Über 70 Jahre leben wir nun in Frieden und Freiheit. Nationalismus führt unweigerlich zum Krieg. Das Münchener Abkommen, die Einverleibung Böhmens durch die Nazis sind dafür ein gutes Beispiel. Bayern und Böhmen leben in der Mitte Europas. Wir haben die gleichen Wurzeln und die gleiche Geschichte. Lasst uns darauf aufbauen unter dem gemeinsamen Dach Europa.
Schriftsteller
Mit den Freiheitsbewegungen der mittelosteuropäischen Länder und dem Fall des Eisernen Vorhangs hat dieser Kontinent eine einmalige Chance bekommen, jenen kulturellen Austausch wieder aufzunehmen, der jahrhundertelang Normalität war. Auch wenn die Verheerungen des 20. Jahrhunderts - die Überfallkriege der Nazis, der Massenmord an den Juden, Vertreibung und das Straflagerleben unter dem Kommunismus - ihre ewig bleibenden Spuren hinterlassen haben, so kann das neue, nun auch schon 30 Jahre währende Miteinander nur einer Prämisse folgen: diese Chance nicht zu vertun, den Nationalismen ein für alle Mal abzuschwören und statt dessen ein Europa der Neugierde, des Austausches und des gegenseitigen positiven Beeinflussens zu leben.
MdL - FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag
Europa ist für mich ein Chancenkontinent mit großartigen gemeinsamen Errungenschaften wie Friede, Freiheit und Wohlstand. Der Erfolg dieses Gemeinschaftsprojekts liegt für mich darin, dass die unterschiedlichen Länder gemeinsam Antworten auf grundlegende Fragen artikulieren. Was die Identität und das Potential der einzelnen Länder und Regionen, wie zum Beispiel Bayern und Böhmen betrifft, so bin ich der Meinung, dass wir uns auch weiterhin auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Ebene wertschätzen und unterstützen müssen sowie voneinander lernen können. Die Stärke Europas liegt in gemeinsamen Antworten und erfolgreichen regionalen Partnerschaften, wie die zwischen Bayern und Böhmen!
Erster Bürgermeister, Markt Waldthurn
Der Markt Waldthurn pflegt seit Jahrhunderten eine gute Zusammenarbeit mit unseren Böhmischen Nachbarn. Wir haben mit Sicherheit eine der ältesten Partnerschaften zwischen Bayern und Böhmen. Die Ersten Kontakte gehen auf das Jahr 1271 zurück wo die Herren von Waldthurn die Herrschaft von Hostau bei domazlice übernahmen. Um das Jahr 1300 war Waldthurn ein Lehen der Krone Böhmens. Einer der herausragensten Zeiträume in unserer gemeinsamen Geschichte war die Zeit von 1666 bis 1807 wo die Familie Lobkowitz die Herrschaft in Waldthurn innehatte, es war eine Blütezeit für unsere Gemeinde. Die Fürstin Augusta von Lobkowitz errichtete ein Schloss in Waldthurn und nutzte dieses als Sommerresidenz. Die Familie Lobkowitz hat über Generationen die Verbindung zu Waldthurn aufrechterhalten. Die Gegenseitigen Besuche zu Festen und Anlässen werden bis heute gepflegt. Auch kann die Marktgemeinde Waldthurn auf eine 15-jährige, lebendige Partnerschaft mit der Stadt Hostau zurückblicken. Eine Partnerschaft die labt und geprägt ist von gegenseitigen Respekt und einem freundlichen Miteinander. Es war ein Glücksfall, dass der damalige Bürgermeister Franz Bergler 1980 auf der Suche nach einer Partnerschaft auf die Stadt Hostau gestoßen ist. Niemand konnte damals ahnen, dass sich im Laufe der Jahre einer der besten Partnerschaften zwischen Bayern und Böhmen entwickeln würde. Angefangen bei den Kleinsten in den Kindergärten und Schulen, über die Vereine bis hin zu den politischen Gremien sind ständige Kontakte und eine herzliche Zusammenarbeit auf der Tagesordnung. Die anfänglichen Vorurteile sind längst abgebaut und die Worte des Bürgermeisters Rauch „eine Welt ohne Freunde ist eine Welt ohne Sonne“ sagen alles über die Zusammenarbeit aus. Mein Dank gilt allen die sich für unsere partnerschaftliche Zukunft einsetzen und diese am Leben erhalten. Ein herzliches Vergelt‘s Gott an den Stadtrat und die Bevölkerung, stellvertretend Bürgermeister Miro Rauch, für das freundschaftliche Zusammenleben der beiden Partnerstädte. Das ist wahre Völkerverständigung. Ich freue mich auf viele weitere gemeinsame Aktivitäten und wünsche mir für die Zukunft, dass die grenzenlose Zusammenarbeit weiter Bestand hat. Jeder kann sich über sein Europa Gedanken machen aber allein die Tatsache, dass wir fast 75 Jahre in Frieden und Freundschaft leben, und wieder zusammenwächst was einmal zusammengehörte, muss für uns Auftrag und Verpflichtung sein, dieses Miteinander zu bestärken.
Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab
Seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ ist der Landkreis Neustadt an der Waldnaab vom ehemaligen Zonenrandgebiet in die Mitte Europas gerückt. In unserer Region und bei unseren tschechischen Nachbarn profitieren die Menschen von der Freiheit, der Vielfalt und den Entwicklungsmöglichkeiten. Dies bietet Chancen für Arbeitnehmer, Betriebe, Kultur und Tourismus. Nutzen wir diese gemeinsam! Unser Stichwort dazu lautet „Landleben unlimited“!
Landrat des Landkreises Cham und Bezirkstagspräsident der Oberpfalz
Mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ vor 30 Jahren ist die Oberpfalz in die Mitte Europas gerückt. Gemeinsam mit unseren tschechischen Nachbarn haben wir die damit verbundenen Chancen bestmöglich genutzt und unsere Potenziale gebündelt. Dank der Innovationskraft der Menschen in beiden Ländern und mit Unterstützung der Europäischen Union stehen sowohl die Oberpfalz als auch der Bezirk Pilsen im nationalen wie im internationalen Vergleich hervorragend da. Wer sich heute den bayerisch-tschechischen Grenzraum und insbesondere die Gemeinschaftsregion Oberpfalz-Pilsen ansieht, der findet eine attraktive Region im Herzen Europas vor, die als Musterbeispiel für ganz Europa gelten kann. Längst schon kommen die Menschen zu uns, um hier hochwertige Arbeitsplätze, hervorragende Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten und eine gute Lebensqualität zu finden. Die Kooperation im Rettungsdienst ist ein aktuelles Beispiel dafür, was man gemeinsam zum Wohle der Menschen auf beiden Seiten der Grenze erreichen kann. Gemeinsam werden wir auch die Herausforderungen der Zukunft wie den Ausbau der Infrastruktur, die fortschreitende Digitalisierung und die Folgen des Klimawandels bewältigen.
Berufsverband Bildender Künstler Niederbayern (1. Vorsitzender)
Weil ich seit 35 Jahren europäische Kulturprojekte durchführe; vor allem mit unseren Nachbarn in Böhmen.
Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen
Den Reichtum an gemeinsamer, aber auch unterschiedlicher Kultur können wir in Europa seit über 70 Jahren in Frieden genießen und nur gemeinsam können wir diese Kultur erhalten. Wie schön, dass auch Böhmen wieder dazu gehört und Bayern und Böhmen nur noch Gartenzäune trennen. Durch den regen Austausch haben alle die Chance Neues kennenzulernen und Vertrautes zu entdecken. So haben es auch schon Goethe und sein böhmischer Freund Kaspar Maria von Sternberg gehalten.
Für mich persönlich ist es sehr wichtig, eine gute Nachbarschaft zwischen Bayern und Böhmen zu pflegen und aufrechtzuerhalten, verbunden mit Respekt, Anerkennung und Verständnis füreinander. Die beste Verständigungsmöglichkeit ergibt sich durch einen regen kulturellen Austausch wie Musik und Kunst. Musik und Kunst bieten eine optimale Völkerverständigung und kennen auch keine Grenzen. Als Europaer verstehe ich ein Kontinent, das sich für die Interessen der Allgemeinheit einsetzt und das Gefühl vermittelt, dass wir alle Eins sind. Gemeinsam können wir Vieles erreichen. Wir Menschen in Europa sind alle miteinander verbunden, wir leben als Gemeinschaft füreinander. Das große Geschenk, welches wir noch erleben durften, ist es, dass es keine Grenzen mehr gibt. Das bedeutet für mich Freiheit, ein sehr kostbares Gut, welches wir unbedingt erhalten müssen.
Bürgermeister der Gemeinde Bischofsgrün
Ich bin für ein gemeinsames Europa, weil es uns nur dadurch gelingt den Frieden langfristig zu sichern. Nur durch ein gemeinsames Europa können wir den Wirtschafts- und Kulturraum nachhaltig erhalten. Dabei ist mir eine gute Zusammenarbeit zwischen uns Oberfranken und den angrenzenden Regionen in Böhmen besonders wichtig. Gerade der partnerschaftliche Austausch, und die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene hat für mich einen besonders hohen Stellenwert. Aus dieser "unpolitischen" Zusammenarbeit und vorhandener gegenseitiger Wertschätzung könnte die hohe Politik noch vieles lernen, wenn sie dazu bereit wäre. Wir wollen ein gemeinsames Europa ohne historische Vorbehalte!
Als Tochter eines Sudetendeutschen und sind mir die Beziehungen zwischen Bayern und Böhmen, respektive Tschechien und Deutschland besonders wichtig. Als Kind habe ich vom regelmäßigen Schüleraustausch zwischen Frankreich und Deutschland extrem profitiert. Daher ist mir ein gemeinsames Europa einfach in die Biografie geschrieben.
Ich bin für ein gemeinsames Europa, denn wir müssen keine Schlagbäume mehr passieren und können frei reisen. Und dieses Europa muss weiter für Toleranz, Offenheit und ein Miteinander stehen. Das geeinte Europa war ein Friedensgarant und soll es auch in Zukunft bleiben, im Interesse unserer Kinder und Enkelkinder. Lassen wir deshalb den Nationalisten und Populisten keine Chance, zeigen wir ihnen die rote Karte. Strafen wir sie mit Verachtung, denn sie haben nur ihr eigenes Interesse im Sinn, nicht das Wohl ihrer Länder innerhalb von Europa. Bayern und Böhmen haben Europa bereits viele gemeinsame, gelungene Projekte zu verdanken und das soll auch in Zukunft so bleiben. Durch diese Projekte sowie viele Städte- und Gemeindepartnerschaften sind ebenfalls viele Freundschaften entstanden, die weiter blühen sollen. Zur deutsch-tschechischen Freundschaft in einem gemeinsamen Europa gibt es keine Alternative.
Vorsitzender der Ackermann-Gemeinde
Die Identität der Böhmischen Länder ist seit jeher gerade mit den Ländern des heutigen Bayerns aufs Engste verknüpft. Beginnen wir mit dem Jahr 845 und der Taufe 14 böhmischer Aristokraten zu St. Emmeram in Regensburg. 973 Gründung des Prager Bistums aus den östlichen Teilen des Regensburger Bistums. 1010 erste schriftliche Erwähnung des Goldenen Steigs, der Handelsstraße von Passau nach Prachatitz. Die enge Verknüpfung der österreichischen und demnach auch der böhmischen Dynastie der Habsburger mit dem bayerischen Adelsgeschlecht der Wittelsbacher. Die Zusammenarbeit des Kollegiatkapitels in Vyšehrad mit dem Fürstbistum Passau etc. Kurz, kulturell, mental und geographisch gehören wir zusammen. Die schweren Peripetien eines Teils des 20. Jahrhunderts vermochten diese Bindungen nicht zu zerreißen, und wir nehmen sie wieder auf; die zu beiden Seiten enge Zusammenarbeit innerhalb des gemeinsamen europäischen Hauses ist für uns die beste Alternative.
Trägerverein Europaregion Donau-Moldau, Freyung e. V.
Eine geeinte Europäische Union sichert auf ihrem und dem sie umgebenden Gebiet ein hohes Kommunikationsniveau und eine vielseitige Zusammenarbeit sowie Konfliktlösungen, also langfristig Wohlstand und Frieden. Das ist das A und O all dessen, was folgt, etwas, wozu eine ganze Reihe von anderen, insbesondere zentralistisch-autoritär regierten Staaten nicht fähig sind, weshalb diese Staaten auf die EU neidisch sind, bzw. versuchen, diese Einheit zu zerschlagen und die EU systematisch zu schwächen. Ohne diese geduldige, langfristige und intensive Zusammenarbeit "von unten" können die bis heute überdauerten Nachteile im abgehängten und von Abwanderung betroffenen weiträumigen deutsch-tschechischen Grenzgebiet kaum beseitigt oder gemildert werden, auch ein höherer Mehrwert (z.B. eine Zusammenarbeit von Hightech-Firmen oder Forschungsunternehmen u.a.) bliebe unerreichbar. Die Probleme der Menschen und der Umwelt sind zudem in beiden Ländern oft gleich oder ähnlich (Verkehr, Urbanisierung, demografische Entwicklung, Gesundheitsversorgung und Sozialleistungen, soziale Unterschiede, Klimawandel, Entwicklung des Tourismus usw.), was zu einer konstruktiven Zusammenarbeit geradezu auffordert. Gleichzeitig lernen wir dabei unsere Nachbarn direkt kennen, wir lernen voneinander, erlangen neue Fertigkeiten und Kenntnisse u.a. in fachlicher, interkultureller oder sprachlicher Hinsicht und: Gemeinsam wachsen wir mit den neuen Aufgaben. Dies ist meiner Meinung nach ein konkreter und bewährter Weg hin zum bereits genannten Wohlstand und friedlichen Zusammenleben. Bayern und Böhmen sind sich in Wirklichkeit wegen ihres Jahrhunderte währenden Zusammenlebens und ihrer unmittelbaren Kontakte auf mentaler wie kultureller Ebene sehr ähnlich, und das ist eine ausgezeichnete Grundlage für den jetzigen wie auch den zukünftigen Wohlstand. Aber auch die tägliche und langfristige Einbeziehung von Organisationen, Individuen und deren Aktivitäten sind unerlässlich. Genauso wichtig aber ist auch eine dauerhafte und großzügige Unterstützung der zentralen und regionalen Institutionen beiderseits der Grenze, die eben nicht die Großstädte, sondern vor allem den ruralen Raum fördert, der u.a. nur begrenzte technische, finanzielle, administrative Möglichkeiten hat.
Kanzler Konrad Adenauer führte in den 50er Jahren die noch junge deutsche Demokratie nach Europa. Zuerst die Aussöhnung als Fundament der Integration zu den Nachbarn in Westeuropa und den USA. Nach Mauerfall, Samtener Revolution und Abbau des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren hatte dieses Europa die Kraft und den Willen, 2004 die mittel- und osteuropäische Staaten in ein erweitertes Europa aufzunehmen. Was stark, geeint und euphorisch mit Václav Havel im Nachbarland begann, bröckelt leider. Die in großer Mehrheit von Europa überzeugte Nachkriegsgeneration tritt ab, jetzt muss die Jugend beider Länder übernehmen und die Idee eines geeinten Europas hochhalten! Offenes Herz, demokratisches Handeln, grenzüberschreitendes Engagement, freundschaftliche Begegnung und Auftreten gegen nationalistische Parolen sind gefragt. Das Durchtrennen des Eisernen Vorhangs von Genscher und Dienstbier am 23.12.1989 an der Grenze bei Waidhaus muss irreversibel bleiben.
Student des Mendel-Gymnasiums in Opava
Die Europäische Union leistet einen Beitrag zur kulturellen und sozialen Entwicklung der Tschechischen Republik bei und bietet für den Staat, die Unternehmen und für die Bürger unzählige Vorteile. Ich denke, der Hauptvorteil sind die europäischen Fördermittel. Als Bürger eines Mitgliedstaates haben wird die Möglichkeit überall in der EU unter denselben Bedingungen zu arbeiten. Beim Reisen durch die EU verlieren wir keine Zeit mit Grenzkontrollen und auch beim Transport herrscht Zollfreier Handel. Beim Telefonieren und beim Internetsurfen gelten in der ganzen EU die gleichen Preisbedingungen, nicht wir noch vor ein paar Jahren. Nicht zuletzt sind Studienaufenthalte im Ausland im Rahmen des Projekts Erasmus und weiteren Projekten von großem Vorteil. Ich glaube, dass das Zusammenleben von Tschechen und Bayern viele „Früchte“ trägt. Für mich persönlich ist der größte Vorteil, dass meine Familie Bekannte in Bayern hat, die wir regelmäßig besuchen. Ein Bekannter singt in einem Chor im böhmischen Eisenstein, er lernt gerne die tschechische Natur kennen, studiert tschechische Geschichte und interessiert sich um unsere Politik. Um Ostern herum sollten wir uns besuchen, doch durch den Einfluss des Coronavirus konnte dies nicht geschehen. Aber ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen.
Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien
Europa ist das große Freiheits- und Friedensprojekt unserer Zeit. Der Blick in die Vergangenheit und in die Welt von heute zeigt: Diese Errungenschaften sind nicht selbstverständlich. Wir müssen dafür eintreten – jeden Tag, auf’s Neue. Für junge Leute ist es nur schwer vorstellbar, dass die Grenze zwischen den Nachbarn Tschechien und Bayern noch vor wenigen Jahrzehnten ein unüberwindlicher Stacheldrahtwall war. Heute sind Bayern und Tschechen Freunde. Möglich gemacht haben das viele Menschen auf beiden Seiten, die sich die Hände gereicht haben und die Zukunft unserer Länder gemeinsam gestalten. Für diese wunderbare europäische Geschichte bin ich allen dankbar! Begegnung, vertrauensvoller Dialog und fruchtbare Zusammenarbeit – das ist unsere Vorstellung für das Europa der Zukunft. Europa ist auch im 21. Jahrhundert unsere Chance für ein Leben in Frieden und Freiheit.
Studentin des Mendel-Gymnasiums in Opava
Der Grund, warum es so kam, war das Stoppen der blutigen Kriege. Den europäischen Gesetzen sei Dank, so leben wir in Stabilität und Friede. Vieles geht nun Hand in Hand, und Wirtschaft und Entwicklung bessern sich in jedem Land. Die EU ist freilich nicht perfekt, doch fehlerfrei sind auch die Menschen nicht. Trotzdem denke ich, sie ist es wert: Sie verbindet, schützt und respektiert auf lange Sicht. Reisen ist schön, finde ich, ein Hoch auf die offenen Grenzen. Es ist ganz schön praktisch, so leicht kann man sich bewegen. Doch sie kümmert sich um vieles mehr, für bessere Lebensmittel und höhere Löhne. Und mir gefällt es wirklich sehr, denn sie steht ein für Umweltpolitik und Menschenrechte. Die EU ist freilich nicht perfekt, doch fehlerfrei sind auch die Menschen nicht. Trotzdem denke ich, sie ist es wert: Sie verbindet, schützt und respektiert auf lange Sicht.
Grundschullehrerin, Koordinatorin für Zusammenarbeit mit der Partnerschule in Mantel
Beim Wort "geeint" stelle ich mir effektive Zusammenarbeit vor, und das in allen Bereichen. Sie verwischt die Grenzen, die uns trennen und stärkt Beziehungen, die uns bereichern. Mehrere hundert Jahre funktionierte das zwischen Deutschen und Tschechen. Wir arbeiten an der Erneuerung dieser Symbiose.
Ostbayern Tourismusmarketing GmbH, Projektleiter
Bayern und Böhmen haben eine lange gemeinsame Geschichte. Über viele Jahrhunderte gab es viele Verflechtungen geschichtlicher, persönlicher, kultureller und auch kulinarischer Art. Vom 2. Weltkrieg bis 1989 wurden die meisten dieser Verflechtungen und Beziehungen gekappt oder zumindest stark eingeschränkt. Seit 30 Jahren sind nun die Grenzen wieder offen. Seitdem gibt es von beiden Seiten wieder sehr starke Bemühungen, all diese Beziehungen wiederaufzubauen und weiter zu entwickeln. Das ist gut und wichtig, insbesondere auch in Zeiten eines neu aufkommenden Nationalismus. Und auch gerade von touristischer Seite sind im ostbayerisch-böhmischen Gebiet in den letzten Jahren und Jahrzehnten viele gemeinsame Projekte konzipiert und realisiert worden, die die Regionen auf beiden Seiten der Grenze in ihrer touristischen Entwicklung zum allgemeinen Nutzen weitergebracht und die aber auch das grenzüberschreitende Zusammengehörigkeitsgefühl stark gefördert haben. Der Erfolg dieser Projekte zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit über Grenzen hinweg auch gerade im touristischen Bereich ist.
Ministerialbeauftragte für die Realschulen in der Oberpfalz a.D.
Der Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren war ein Glücksfall für Europa: Es gibt eine etwa 1000-jährige gemeinsame Geschichte und Kultur, Vorurteile werden abgebaut, ein friedliches Miteinander sichert den Frieden, die Wirtschaftsräume werden gestärkt, Umweltprobleme werden gemeinsam gelöst, … Gerade wir Ostbayern und die Westböhmen haben an der "Nahtstelle" eine wichtige Brückenfunktion. Tragende Pfeiler für ein funktionierendes, nachhaltiges Zusammenleben und - arbeiten haben u.a. die Politik, die Wirtschaft, Kulturträger und Vereine ..., v.a. aber auch die Kinder und Jugendlichen. Durch persönliche Begegnungen, z.B. über den Schüleraustausch, und das Erlernen der tschechischen Sprache, z.B.an vielen Realschulen in der Oberpfalz, wird die Brücke von beiden Seiten tragfähig mit gebaut. "Tschechisch spricht man ja nicht hinterm Mond, sondern nebenan." "Alleine sind wir nur Worte, aber gemeinsam ein ganzes Gedicht!"
Kartographie Huber
In Vaters Schulklasse waren 52 Buben. Dann kam der 2. Weltkrieg. Sieben haben ihn überlebt. Das ist es, was Europa für mich bedeutet: Frieden, Freiheit, menschliche Werte. Dass der Weg bei diesem hohen Anspruch nicht einfach ist, sollte uns bewusst sein. Und : Er ist alternativlos. Bayern und Böhmen trennte in der Mitte Europas der Eiserne Vorhang. Hier gibt es viel nachzuholen, aber auch die Chance Vorbild zu sein.
Mitglied des Bayerischen Landtags
Die EU bringt enorme Vorteile für die Grenzregion Nicht weit zurück in die Vergangenheit und wir können uns erinnern, wie komplex sich eine Fahrt ins benachbarte Ausland gestaltet hatte. Ob das „A-Pickerl“ am Heck des Fahrzeuges, Reisepass, Arbeitsgenehmigung, beschränkte Warenmitnahme innerhalb des Zollbezirks – die Formalitäten an der Grenze waren vielfältig. Heute ist dies alles Geschichte: Eine gemeinsame Währung, vielfältige Zusammenarbeit über die Staatsgrenzen hinweg, offener Waren- und Arbeitsmarkt und viele weitere Vorteile erfolgten durch den Beitritt zur Europäischen Union – für die Menschen ganz persönlich, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht. Die Grenzregion hat seit dem EU-Beitritt einen enormen Aufschwung genommen. Wir sind in der Region über die Staatsgrenzen hinweg näher zusammengerückt und ich sehe es als unsere Aufgabe die EU raus aus den Hinterzimmern und in die Mitte der politischen Diskussion zu holen und die Weiterentwicklung des Hauses Europa auch in Zukunft mitzugestalten. Gerade der Blick in die Geschichte und zu unseren Freunden in Böhmen zeigt eindrucksvoll: immer, wenn in Frieden und Offenheit Handel betrieben wurde, ging es den Menschen in unserer Grenzregion wirklich gut. Dies sehe ich in Gegenwart und Zukunft für eine gewaltige Leistung des offenen Europas und als wichtige politische Aufgabe in einer unruhiger werdenden Welt.
Vorsitzender und Leiter des Südböhmischen Museums in Budweis
Wir sind Nachbarn und bekennen uns zu den gleichen oder sehr ähnlichen Werten. Diese wollen wir weiter entwickeln und schützen.
Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, MdL
30 Jahre ist es her, dass die Berliner Mauer fiel, ebenso wie Stacheldraht und Eiserner Vorhang. Die schreckliche Teilung Deutschlands war damit zu Ende und der Austausch mit unseren östlichen Nachbarn wieder ungehindert möglich. Der Eiserne Vorhang trennte auf brutale und menschenverachtende Weise, was davor eine über 800-jährige gemeinsame Geschichte hatte. Der Fall des Eisernen Vorhangs war ein großartiger Schritt für das Zusammenwachsen Europas in Freundschaft und Frieden. Damals hat Václav Havel (1993 – 2003 tschechischer Staatspräsident) gesagt: "Wir sind uns darin einig, dass die Grundvoraussetzung für die wirkliche Freundschaft unserer Völker die Wahrheit ist." Darüber sollten wir uns heute – 30 Jahre später – ebenso noch einig sein. Die Wahrheit muss die Basis sein, auf der das Zusammenleben Europas gründet. Dafür ist es erforderlich, Brücken zu bauen und einen Dialog auf der Basis von Wahrheit und Gerechtigkeit zu führen. Ein friedliches Miteinander kann nur gelingen, wenn wir uns intensiv mit allem auseinandersetzen, was geschehen ist, und gemeinsam nach vorne blicken. Europa muss auf das Miteinander setzen. Was für jede Gemeinschaft gilt, ob klein oder groß, ob Ehe oder Familie, ob Kommune oder Land, das gilt auch für Europa: In einer Gemeinschaft müssen wir ständig Brücken bauen, den Dialog pflegen und immer wieder zu tragfähigen Kompromissen finden. Europa hat dies in den letzten Jahrzehnten in großartiger Weise geleistet. Nur wenn wir in Europa gemeinsam agieren, können wir an die großen Erfolge der letzten Jahre nachhaltig anknüpfen. Dann erst ist Europa stark. Bayern und Tschechien gehen hier mit gutem Beispiel voran. Es ist unser aller Aufgabe, Bayern und die Tschechische Republik weiterhin als gemeinsames, starkes Zentrum in der Mitte Europas zu etablieren und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter auszubauen. Lassen Sie uns diesen Weg weiterhin gemeinsam gehen!
Staatl. Fachakademie für Übersetzen und Dolmetschen Weiden (Fachberaterin Fremdsprachen)
Ein gemeinsames Europa ist mir wichtig, weil ... - ich unkompliziert Grenzen überschreiten möchte, - ich gern nahtlos in neue Sprach- und Kulturwelten eintauche, - es weniger Vorurteile gibt, wenn sich Völker täglich begegnen, - ich mich als Grenzgängerin über den praktischen Nutzen des Euro freue - uns in so vielen Ländern Arbeits- und Studienplätze unbürokratisch zur Verfügung stehen. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen ist mir wichtig, weil ... - ich unweit der tschechoslowakischen Grenze groß wurde und mir der Eiserne Vorhang undurchdringlich schien, - uns in Ostbayern Pilsen oder Karlsbad näher liegen als Stuttgart oder Frankfurt, - ich mich als bayerische Lehrerin im Auslandsschuldienst in Tschechien verliebt habe und diese Sympathie mitteilen möchte, - es im wirtschaftsstarken Tschechien Jobs für meine Schüler gibt (gäbe), wenn sie den Schritt nach Osten wagen (würden), - sich so viele Türen öffnen, wenn man Tschechisch bzw. Deutsch lernt und nicht nur auf Englisch kommuniziert.
Bürgermeisterin
Bayern und Böhmen bilden seit den Zeiten Karls IV. eine gemeinsame Region. Hier sind nicht nur die Bewohner, sondern auch die Kultur von gemeinsamen Gewohnheiten, Tradition wie überhaupt der Gemeinschaftlichkeit miteinander verwoben. Kaum jemand weiß, wer sein Urururahne war - Deutscher oder Tscheche. Die Tschechen wollten in unseren Grenzwäldern nicht leben, und deshalb lud man die Bayern aus den Bergen hierhin ein. Vor einigen Jahren verbrachte ich meinen Urlaub in Spanien, wo mir eine Äußerung eines Ehepaares aus Russland zu denken gab. Auf unsere Antwort, woher wir kämen, antworteten sie: Ihr behauptet zwar, Tschechen und somit Slawen zu sein, aber im Inneren und der Denkweise nach seid ihr doch Deutsche. Da ist vielleicht was dran, insbesondere in Hinblick auf das Grenzgebiet. Unsere Gemeinde gehört zur Euregio Egrensis, einem regionalen Verbund von Gemeinden und Städten, eine wunderbare Zusammenarbeit. Zur Zeit planen wir im Rahmen dieser grenzübergreifenden Zusammenarbeit verschiedene Aktivitäten. Wir statten uns als Gemeinden und Städte gegenseitige Besuche ab, stellen zusammen kulturelle, gesellschaftliche, sportliche sowie Bildungsveranstaltungen auf die Beine. Wenn wir nach Bayern fahren, ist das Interesse immer sehr groß und die Kapazitäten zu 100% ausgeschöpft. In Bayern ist man sehr nett, entgegenkommend zu uns, nach jeder dieser Veranstaltungen oder Fahrten freuen sich alle schon auf die nächste. Genauso ist es auch bei unseren bayerischen Freunden. Sie kommen gerne zu uns, und auch wir geben uns Mühe, damit sie zufrieden sind. Wir tauschen Erfahrungen aus, und ganz sicher will niemand, dass diese Beziehungen abbrechen, im Gegenteil. Wir alle wünschen uns, dass sie sich in konkreten Bereichen noch weiter entwickeln. Und weil der Mensch ein Gesellschaftstier ist, und die Geselligkeit sucht, sich gerne weiterbildet und - entwickelt, kann er nicht zuhause hocken. Wer hat diese erniedrigenden Kontrollen vor 30 Jahren nicht erlebt, als man beispielsweise bei der Einreise in die DDR lange an der Grenze warten musste, fast nichts mit sich führen konnte, einem "an der Grenze die Schuhe ausgezogen" und beschlagnahmt wurden und man dann im Winter mit Plastiktüten an den Füßen wieder nach Hause kam. Heute können wir fahren - wann und wohin wir nur wollen, zum Einkaufen, zu kulturellen, sportlichen oder anderen Veranstaltungen und merken nicht einmal mehr, dass wir die Grenze schon hinter uns haben. Das haben wir uns erkämpft, denn wir haben uns so viele Jahre nach Freiheit gesehnt und danach, frei leben zu können. Abschaffung = Rückschritt, und das können wir uns nicht erlauben, heißt es doch auch, dass nichts wird, wie es früher einmal war. Ich bin davon überzeugt, dass das auch niemand will. Deshalb ist die Zusammenarbeit von Bayern und Böhmen wichtig.
Rechtsanwalt / bpv Braun Partners
Bei allem Ärger im Alltag vergisst man oft, wie es vor 1989 war. Ich nicht, bin im Grenzland am Ende der Welt aufgewachsen und war als Soldat an der Grenze stationiert. Die Menschen in der Oberpfalz wie auch in Westböhmen haben wirtschaftlich, kulturell und letztendlich auch in ihrem Privatleben von der Wende 1989 enorm profitiert. Dies gelang aber nur mit der Aussicht auf ein gemeinsames Europa, nicht nur als ein einheitlicher Wirtschaftsraum mit reichen Strukturfonds, sondern auch eine politische Einheit. Bereits Seoul hat mehr Einwohner als ganz Bayern oder die CR, ganz zu schweigen von Shanghai oder Mexico City. Wir werden nur als Europa überhaupt in der Welt wahrgenommen. Und schliesslich als jemand der viel gereist ist: Die Lebensqualität, Freiheit, Umweltqualität, soziale Sicherheit sind in Europa weltweit am höchsten - dies zu erhalten geht nur gemeinsam. Dazu reicht es nicht, nur zu hoffen, dass die in Brüssel oder Strassburg schon alles machen, Europa muss wieder Herzenssache werden!
Westböhmische Universität Pilsen - Fachassistentin am Philosophie-Lehrstuhl
Europa ist ein wunderbarer Kontinent mit einer langen und unruhigen Geschichte. Trotz aller Schwierigkeiten in der Geschichte können wir heute dank der EU in einer friedliebenden, sicheren, in einer Wohlstands- und vor allem freien Gesellschaft leben, die ihresgleichen sucht. Das schätze ich sehr, und ich will zu ihrem Erblühen beitragen. Lange Jahre war Europa nämlich geteilt durch den Eisernen Vorhang, der genau entlang der bayerisch-böhmischen Grenze verlief. Noch in den 1990-er Jahren, als ich in der Grenzgegend aufwuchs, war der Graben zwischen uns und unseren bayerischen Nachbarn spürbar. Glücklicherweise ist diese Grenze nach dem Beitritt zur EU nicht nur im Schengen-Rahmen, sondern auch in den Köpfen der Menschen allmählich verschwunden. Die Grenze wurde ersetzt durch gemeinsame bayerisch-böhmische Projekte, die unterschiedlichsten Arten der Zusammenarbeit über die Grenze hinweg unterstützen. Es ist mir eine Ehre, dass ich an der Westböhmischen Universität an der Entwicklung interkultureller Bildung in der Grenzgegend teilnehmen darf. Ich bin davon überzeugt, dass gerade die Bildung Träger von Werten ist, die uns in sinnvoller Weise voranbringen.
Direktor der Kunstgalerie Karlsbad
Die historischen Ereignisse des zwanzigsten Jahrhunderts sollten für uns ein Memento sein, was aus Europa wurde, als sich ein Volk über ein anderes erheben wollte und es zwei ungeheuerliche Kriege, vor allem der zweite, heimsuchten. Danach wurde Europa mit Gewalt und ohne Sinn aufgeteilt, den Völkern in der Mitte und im Osten ein totalitäres, auf Klassenhass gebautes System eingepflanzt. Die nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Tschechen und Bayern, die sich über Jahrhunderte relativ gut entwickelt hatten, wurden durch die zweifache Entsiedelung in tragischer Weise gezeichnet - zuerst die der Tschechen nach dem Münchener Abkommen und danach die Aussiedelung der überwiegenden deutschsprachigen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg. Deshalb ist es noch immer nötig, die gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit in vielen Bereichen voranzutreiben, damit die von Fanatikern des vergangenen Jahrhunderts geschürten Vorurteile verschwinden. Damit von beiden Völkern so viele Menschen wie möglich verstehen, dass wir es zueinander wirklich nicht weit haben - nicht nur geographisch. Ich bin davon überzeugt, dass nur ein einheitliches Europa eine Garantie für Prosperität, Stabilität und Frieden in der Zukunft ist.
Regionsrätin des Pilsner Bezirks und Direktorin der Bezirkshandelskammer im Pilsner Bezirk
Der Fall des Eisernen Vorhangs vor dreißig Jahren ermöglichte die Entstehung intensiver Beziehungen zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland. Die einstigen Grenzen wurden weggewischt, und es öffnete sich ein Raum für gemeinsame Zusammenarbeit. Diese bezeugen Dutzende von Kooperationen auf städtischer, Gemeinde-, regionaler, schulischer und Vereinsebene, zwischen den Bewohnern, aber auch zwischen Firmen. Nach dem EU-Beitritt der Tschechischen Republik vertiefte sich diese Zusammenarbeit noch weiter. Gegenwärtig profitieren wir von dieser Zusammenarbeit, weil dieser Raum zu einem bedeutenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ort im Zentrum Europas geworden ist, der besondere Gelegenheiten und Voraussetzungen für das Leben bietet. Wir leben in einer der besten Regionen Europas, von der beide Seiten profitieren. Wir sind wichtige Wirtschaftskräfte der EU. Und ich wünsche mir, dass uns das erhalten bleibt, ebenso wie unsere großartige grenzübergreifende Partnerschaft.
Ein gemeinsames Europa bedeutet für mich einen sehr starken Wirtschaftsraum, der als Gegenpol zu den USA und China sehr wichtig ist! Dabei ist auch die gute Zusammenarbeit mit unseren böhmischen Nachbarn von elementarer Bedeutung!
Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen
In einer globalisierten Welt, können Nationalstaaten weder eine Vorstellung einer erstrebenswerten Zukunft im Alleingang entwerfen und gestalten, noch für die großen Probleme unserer Zeit Lösungen anbieten. Dies geht nur auf Basis einer internationalen Zusammenarbeit. Besonderen Stellenwert kommt dabei die Zusammenarbeit mit unseren unmittelbaren Nachbarn zu.
Landrat, Landkreis Schwandorf
Dem Zusammenwachsen Europas verdanken wir die längste Friedensperiode in unserer Geschichte. Freiheit, Wohlstand und Freizügigkeit sind Errungenschaften, für die wir dankbar sein und uns einsetzen sollten. Vieles verbindet uns mit unseren tschechischen Nachbarn. Beide Länder haben eine sehr lange und wechselhafte gemeinsame Geschichte. Im östlichen Landkreis Schwandorf haben wir eine gemeinsame Grenze zu Tschechien. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs übt diese aber keine trennende Funktion mehr aus. Die Menschen wachsen zusammen, pflegen reiche Kontakte und aus Nachbarländern sind Partnerländer geworden. Da Schwandorf zur Kulturstadt Bayern-Böhmen 2020 auserkoren wurde, werden wir diese Kontakte im nächsten Jahr weiter vertiefen.
Ein wirklich geeintes Europa sollte in der Lage sein, die gewaltigen Probleme, die sich der Menschheit stellen, besser bewältigen zu können. Gerade an der Frage des Umgangs mit Geflüchteten habe ich, auch in der Zusammenarbeit mit meinen tschechischen Freunden, erlebt, dass wir noch weit davon entfernt sind. Viel mehr fruchtbarer Kontakt zwischen tschechischen und deutschen Jugendlichen ist nötig, um immer noch nachwirkende Vorbehalte gegeneinander zu überwinden. Es gibt so viele Gemeinsamkeiten - man muss sie aber finden wollen.
In Zeiten von wachsendem Nationalismus und Populismus ist mehr denn je die Jugend gefordert: Gegenseitige Besuche mit anspruchsvollen Programmen, die durchaus auch unangenehme Ereignisse/Vorfälle thematisieren, können Verständnis und Akzeptanz fördern, wie die seit mehr als 30 Jahren währende Schulpartnerschaft von Obchodní akademie, Praha 1, und dem Ortenburg-Gymnasium Oberviechtach zeigt. Das Erfahren gemeinsamer, auch europäischer, kultureller Wurzeln aus den Bereichen Literatur (Kafka), Musik (Mozart), Architektur (Dientzenhofer) und Gastronomie, aber auch gemeinsame Besuche auf der ehemaligen Vertriebenensiedlung Bügellohe und in Plöß, bzw. Studienaufenthalte vor Ort in Terezín und Lidice können hier als Beispiele dienen.
Redakteurin bei "Der neue Tag/Oberpfalzmedien"
Europa ohne offene Grenzen kann und will ich mir nicht mehr vorstellen. Dort wo in meiner Kindheit "die Welt zu Ende war", bewegen wir uns jetzt wie selbstverständlich. Das frühere "Grenzland" ist zu einer Region geworden, wo Menschen aus Bayern und Böhmen zusammenkommen und Positives erleben können. Nicht zu vergessen: Prag ist für uns näher als München und jedes Mal aufs Neue faszinierend! Mein Wunsch für die nächsten 30 Jahre: Dass die Sprachbarrieren kleiner werden und die Schulpartnerschaften zunehmen.
Haus der Bayerischen Geschichte
Damit wir noch viele grenzüberschreitende Projekte wie die bayerisch-tschechische Landesausstellung "Kaiser Karl IV." auf den Weg bringen können. Nur das Haus Europa und die enge Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen ermöglichen diese wichtigen kulturellen Projekte. Erst wenn wir unsere gemeinsame Vergangenheit kennen, können wir auch eine gemeinsame Zukunft aufbauen.
Übersetzerin
Wichtig für mich persönlich ist das Reisen ohne Grenzkontrollen, die einfachen Möglichkeiten, im Ausland zu studieren und zu arbeiten. Als Teil eines großen Ganzen fühle ich mich sicher - wenn wir auch ein stolzes und stabiles Land im Herzen Europas sind, so kann ich mit einem starken Partner im Rücken doch ruhiger einschlafen. Dank der EU-Projekte werden enge Zusammenarbeit und gegenseitiger Austausch zwischen Bayern und Böhmen in jedem Bereich unterstützt. Diese Aktivitäten führen zum besseren Verständnis beider Völker und unterstützen Wachstum und Entwicklung beider Länder. Ich glaube, dass wir auch weiterhin unsere Traditionen und das gemeinsame historische Erbe zur Stärkung unserer Identität bewahren werden.
Landrat des Landkreises Hof
Auf rund 35 Kilometern Länge grenzt der Landkreis Hof an die Tschechische Republik. Die Menschen in Böhmen sind unsere direkten Nachbarn. So sind entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs in den vergangenen 30 Jahren viele Freundschaften und ein ständiger Austausch entstanden. Auch interkommunal gibt es eine rege und enge Zusammenarbeit mit Böhmen. Jüngste Beispiele sind der Ausbau des Flüsseradwegs durch den Landkreis Hof bis nach Asch, das gemeinsame Projekt der Aufzuchtstation für die Rettung der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel in der Huschermühle nahe des Dreiländerecks Bayern-Sachsen-Böhmen oder der Iron Curtain-Radweg, der auf seiner Strecke von 10.000 Kilometern auch das böhmisch-bayerische Grenzgebiet durchläuft. Diese wichtigen länderüberübergreifenden Projekte zum Wohle der Menschen und der Umwelt in unserer Region lassen sich nur in einem geeinten offenen Europa der guten Nachbarschaft und einer funktionierenden Europäischen Union verwirklichen.
Europaregion Donau-Moldau
Ein gemeinsames Europa hilft dabei, unser friedliches Zusammenleben zu gewährleisten. Bayern und Böhmen sind Nachbarn, die historisch verbunden sind: durch kulturelle Bande, sprachliche Mischungen oder Handel & Heirat über d'Grenz. Eine lebendige (Grenz-)Region Bayern-Böhmen mit einer durchlässigen Grenze durch vielseitige Verknüpfungen macht Spaß und wird sich auch weiterhin lohnen ;-)
MERO Germany GmbH
Die täglichen gegenseitigen Begegnungen beleben das gemeinsame Verständnis und stärken das friedliche Zusammenleben in Europa.
Kulturreferent für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein
DIe Bedeutung der Nachbarschaft bzw. das Interesse an Kontakten zum Nachbarn im alltäglichen Leben Tür an Tür scheinen eher abzunehmen. Umso wichtiger ist es, dass die Bürger benachbarter Länder intensiver miteinander kommunizieren, nach Möglichkeit von Angesicht zu Angesicht und nicht nur über Social Media. Dafür sollten Europa und seine Institutionen die Kanäle und einen angemessen finanziellen Rahmen bieten, etwa durch die Förderung von Angeboten zur politischen und kulturellen Bildung, Begegnungsaktionen, Sprachunterricht, Jugendaustausch, wahlweise auf bilateraler und multilateraler, z. B. mitteleuropäischer Ebene. Radikalpolitischen Wirrköpfen erschwert man so ihre Arbeit. Bayern und Böhmen und die dort lebenden Menschen können hier eine Vorreiterrolle spielen und das bereits bestehende Netzwerk weiter tatkräftig mit Leben füllen bzw. ausbauen. Die Europäische Union mag auf manchen Ebenen überbürokratisiert sein, an ihrer grundsätzlichen Notwendigkeit und ihren zahlreichen Verdiensten, auch um die gegenseitige Verständigung, ändert sich dadurch nichts.
Region Pilsen
Ein geeintes Europa ist ein Garant nicht nur für wirtschaftlichen Wohlstand, sondern - und vor allem - für Frieden. Die Zusammenarbeit rückt beide Regionen in den Vordergrund der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Spitze Europas. Sie sichert den Bürgern beider Regionen Wohlstand.
Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik, Präsident
Das herausragende Projekt "Europäische Union" garantiert uns auf einzigartige Weise weltweite Sicherheit, die Einhaltung der Menschenrechte sowie wirtschaftlichen Wohlstand - ohne die EU wären diese Sicherheiten kaum verlässlich. Die nachbarschaftliche Zusammenarbeit ist unerlässlich und überaus wichtig für das gegenseitige Vertrauen, Sympathie und die Beseitigung von Tabus, Vorurteilen und Klischees, die leider immer in irgendeiner Form präsent sind. Mit Bayern haben die Länder Tschechiens vieles gemeinsam, und deshalb ist ihre Zusammenarbeit mehr als wünschenswert.
Erste Bürgermeisterin, Schönsee
Ganz abgesehen davon, dass es für mich und hoffentlich für den Großteil meiner Generation kaum noch vorstellbar ist, europäische Länder mit Grenzen wahrzunehmen, ist es doch undenkbar, mit unseren oft weltweit vernetzten Kindern, Europa anders zu sehen, denn als Gemeinschaft. Dies gilt im Besonderen im Bezug auf die Zusammenarbeit und dadurch entstandene Freundschaften mit unseren tschechischen Nachbarn.
Kulturdezernent a. D., Projektleiter des Kunstvereins Hochfranken Selb
Schon lange vor 1989/90 wandte ich mich mit Reisen den Tschechen und ihrem Böhmen zu, ohne jeglichen "heimatvertriebenen" Antrieb. Ich lernte Land und Leute lieben. Tschechische Musiker und Gruppen engagierte ich nach Selb. Im Bereich der bildenden Kunst gelang mir die Zusammenarbeit erst nach der samtenen Revolution. Für den Kunstverein Hochfranken Selb organisierte ich seitdem eine große Zahl von deutsch-tschechischen Kunstprojekten. Bei ihnen trafen nicht nur viele Künstler aufeinander, arbeiteten miteinander und lernten sich kennen, sie waren auch ein nachhaltiger Anlass für Begegnungen der beiden Bevölkerungen auf beiden Seiten der Grenze. Die durch und durch friedlichen Mittel von Kunst und Kultur sind ein sehr geeignetes Instrument zum Aufbau eines laufend intensiver werdenden Miteinanders und von Gemeinsamkeiten.
Tourismusverband Ostbayern e.V., Vorstand
Mit mehr als 2000 Kilometern Wegenetz und 13 Grenzübergängen ist der Goldsteig bzw. Zlatá Stezka das größte grenzüberschreitende Wanderwegenetz Europas. Nur durch die hervorragende Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen dem Tourismusverband Ostbayern, dem Bezirk Pilsen und der Tourismuszentrale Südböhmen können solche wegweisenden Projekte realisiert werden. Die guten nachbarschaftlichen Beziehungen sind unumstößlich der größte Wert im Herzen Europas. Dafür danke ich allen Partner beiderseits der Landesgrenze.
Prorektorin für Internationalisierung der Westböhmischen Universität in Pilsen
Ein geeintes Europa bietet uns Möglichkeiten, die eindeutig zur Entwicklung der gesamten Gesellschaft und der Lebensqualität beitragen. Ich verfüge über genügend Erfahrung in beruflicher und persönlicher Hinsicht, um diese Äußerung mit den besten praktischen Beispielen, besonders in unserer Beziehung zu Bayern, zu untermauern. Grenzen existieren nur in den Gedanken einiger von uns, und es ist an uns, sie einzureißen und so auch unser Leben zu bereichern. Ich wünsche unserem geeinten Europa viel Erfolg für kommende Zeiten.
Künstlerin
DEU: Das Europäische Motto "In Vielfalt geeint" ist für mich das klügste, beste Motto aller Zeiten. Trotz unserer unterschiedlichen Geschichte und Kulturen haben wir alle einen gemeinsamen Nenner: den Wunsch, in Frieden und guter Gemeinschaft zu leben. Die Herausforderungen der Zukunft sind darüber hinaus nur in globaler, überregionaler Zusammenarbeit zu meistern. Bayern und Böhmen als Nachbarregionen können dabei Vorreiter sein. Ich persönlich empfinde eine Offenheit für andere Länder und Kulturen, gerade, wenn es die Nachbarn sind, als wichtig und gewinnbringend. Es ist überaus spannend, der Geschichte und Kultur Tschechiens nachzuspüren. Letztes Jahr war mir dies durch einen vierwöchigen Künstleraufenthalt möglich. Der Blick über die Grenze und die Offenheit für unsere Nachbarn führt nicht nur zu einem besserem Verständnis und Zusammenleben, sondern auch dazu, dass sich neue Blickwinkel für die eigene Kultur eröffnen, die äußerst bereichernd sein können. ENG: Today I had to write a text about Europe and why it is so important. Here are a few thoughts. I truly feel that we all want the same: to live in peace in our communities as who we really are (besides chocolate and music 😎). Being in peace with neighbors - in the house or between countries - makes things possible that were impossible before. Coming from the Czech border I know how it feels to not know neighbors as there was nearly no contact to Czech Republic in my youth. Not knowing the „alien“ can be confusing which leads to misunderstandings, prejudices and in the end: war or hate. That’s why openness and curiosity for the various different cultures and people around us is so nutritious. United in diversity is the European motto and maybe the best and most intelligent motto there is. If we get to know the alien, we will maybe discover that it is not so alien at all. And Europe is just an enlargement of our families and our own neighborhood. The small one in the big one. We all are so diverse and the fun starts when we start accepting our own and the other’s diversity.
MdL, FDP
Die großen Herausforderungen unserer Zeit sind nicht rein nationale Probleme. Klimaschutz, Hungersnöte aber auch wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit auf globalen Märkten können nur gelöst werden, wenn wir über nationale Grenzen hinweg denken. Durch die Zusammenarbeit in Europa können die Mitgliedstaaten hierbei einen wesentlichen Beitrag zu den großen Fragen der Gegenwart leisten. Gerade zwischen Bayern und Böhmen ist auch die freundschaftliche und gute Nachbarschaft eine historische Errungenschaft. Ich bin froh, dass wir vor Ort ein gutes Miteinander über Grenzen hinweg pflegen können.
Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst
Für mich bedeutet Europa ein historisches Friedensprojekt, das einmalig ist in der Geschichte – dafür lohnt es sich einzustehen. Europa als Ganzes ist für mich deswegen so erfolgreich, weil es eine Gemeinschaft der Vielfalt ist. Diese Vielfalt gilt es zu schätzen, zu leben und zu teilen. Gerade die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen liegt mir dabei besonders am Herzen. Zwischen beiden Nachbarn hat sich eine echte und gelebte Freundschaft entwickelt: Bayern und Böhmen können stolz sein auf eine Vielzahl gemeinsamer Kulturprojekte wie die Festspiele Europäische Wochen oder das Centrum Bavaria Bohemica. Wir kooperieren im Bereich der Schulen und Hochschulen aber auch in der Politik und Gesellschaft, in Wirtschaft und Sport und vielem mehr. Dadurch begegnen sich Menschen der Nachbarregionen und finden Wege zueinander. Europa und die guten Beziehungen zwischen unseren Heimatländern stellen für mich eine vielfältige interkulturelle Bereicherung dar: Gemeinsam werden wir noch viel erreichen – und darum brauchen wir diese Gemeinschaft, darum brauchen wir Europa!
Natur- und Landschaftsschutzagentur der Tsch. Republik, Regionalverwaltung CHKO Český les
Für die Natur spielen Staatsgrenzen keine Rolle. Bis zu dem Punkt, wenn sie in der Landschaft physisch als unüberwindliches Hindernis realisiert werden. Die Beobachtung von Hirschen im Böhmerwald hat gezeigt, dass diese bei ihren Bewegungen auch noch 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die ehemalige Grenze respektieren. Die gleiche mentale Grenze hat häufig auch in unseren Köpfen überdauert. Ähnlich wie uns die physische Barriere in unserer Bewegungsfreiheit gehemmt hat, begrenzte sie uns auch in der Art, die Welt wahrzunehmen. Je mehr es uns gelingt, diese Grenze wegzuwischen, auf beiden Seiten zusammenzuarbeiten und die Aktivitäten miteinander zu verknüpfen, desto offener und freier ist auch unsere Gesellschaft. Eine enge Zusammenarbeit von Bayern und Böhmen eröffnet uns die Möglichkeit, die regionalen Werte besser und effektiver zu entwickeln.
Regierung der Oberpfalz
Wer der Eisernen Vorhang erlebt hat, die brutale Grenze im Herzen unseres Kotinents, der wird immer dankbar dafür sein, dass diese nicht mehr existiert. Wir können heute einfach so und jederzeit Böhmen besuchen, diesen wunderbaren Schatz mit herrlichen Städten und Dörfern, Bauwerken und Landschaften. Und den Menschen dort, die nicht nur unsere Nachbarn, sondern auch Freunde sind. Erst Europa hat dies alles möglich gemacht und wir werden alles dafür tun, dass dies auch so bleibt und es kein Zurück zu den Grenzen gibt.
1. Bürgermeister Gemeinde Stadlern
Miteinander, grenzübergreifende Völkerverständigung ist ganz ganz wichtig in unserer Grenznähe für die Bevölkerung, Vereine usw. Arbeitsplätze sichern - Freunde gewinnen!!!
Koordinierungszentrum deutsch-tschechischen Jugendaustauschs Tandem Pilsen
Wir sind Teil eines Kontinents mit Namen Europa. Die gemeinsame Zusammenarbeit junger Leute sollte eine Selbstverständlichkeit sein, und man kann nicht zwischen der Zusammenarbeit Böhmens und Bayerns und der innerhalb Europas unterscheiden. Jede internationale Erfahrung ist für junge Leute wichtig. Die Zusammenarbeit mit Deutschland als einem unserer Nachbarstaaten ist etwas Besonderes und uns sehr willkommen. Bayern ist uns oft näher, als wir Tschechen es uns eingestehen wollen. Tschechien und Deutschland sind als Nachbarn sehr eng miteinander verwoben, da wäre es doch sehr schlecht, wenn Nachbarn nicht zusammenarbeiteten. Europa ist für mich wie ein Dach: Ohne würde es in die gegenseitigen Beziehungen zwischen den Staaten hineinregnen.
IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim
Das vereinte Europa ist ein Garant für Frieden, politische Stabilität und wirtschafltiche Prosperität. Neben unzähligen Ehrenamtlichen, Künstlern und Politikern engagiert sich die Wirtschaft für die Idee der Europäischen Einheit. Freier Waren-, Zahlungs- und Dienstleistungsverkehr sowie die Arbeitnehmerfreizügigkeit sind wesentliche Eckpfeiler dieser Idee, welche in den letzten 30 Jahren gerade im Bayerisch-Böhmischen Wirtschaftsraum vorbildlich gelebt wurde. Die historisch niedrigen Arbeitslosenquoten diesseits und jenseits der Grenze unterstreichen dies. Wir sollten die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte nicht leichtfertig verspielen und die europäischen Werte zu unser aller Wohl noch weiter intensivieren.
Mitglied des Bayerischen Landtags
Der bayerische-böhmische Raum ist das Herz Europas, jahrzehntelang durch Grenzen getrennt und von der bis dahin langen gemeinsamen politischen und kulturellen Entwicklung abgeschnitten. Seit dem Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union hat sich wieder viel gemeinsames Tun entwickelt, angefangen vom Erlernen der jeweils anderen Sprache bereits im Kindergarten über Arbeiten im Nachbarland bis hin zu gemeinsamen Projekten der Regionalentwicklung. Diese Entwicklung gilt es zu intensivieren und zu beschleunigen, dann kann die Bayerisch-Böhmische Grenzregion Vorbild für das Zusammenwachsen in Europa sein. Gemeinsam gegen die vielfältigen Egoismen in der aktuellen Politik sollte unser aller Antrieb sein.
Best Bohemia Agency (Švejk band)
Es ist toll, mit seinem Nachbarn gute und angenehme Beziehungen zu haben - das gilt in Haus, Garten, Wochenendhaus… ebenso wie zwischen benachbarten Staaten! Es ist besser, sich bei guter Musik zu einem Bier zu treffen, als sich zu streiten und gegenseitig zu schaden. Das Leben ist doch zu kurz dafür, es mit überflüssigen Problemen zu verrümpeln.
Festival junger Künstler Bayreuth, Intendantin
Als Mitglied der Paneuropa-Union trete ich im Sinne der europäischen Föderation für ein wirtschaftlich geeintes, demokratisches und friedliches Europa ein. Nie wird ein einzelner Nationalstaat alleine die Zukunft meistern können. Wenn die EU in der aktuellen Zeitenwende bestehen will, muss sie sich in eine schlagkräftige, demokratische Föderation verwandeln, die sich in der Welt durchsetzen kann. Gestalten ist gefragt, nicht alleine Verwalten. europa heute: ein gewaltiges Friedens- und Freiheitprojekt. Bayern und Böhmen bedeutet für mich schlicht Heimat, deshalb ist mir in einem geeinten Europa eine gute Zusammenarbeit hier besonders wichtig.
Präsident der Paneuropa-Union Deutschland und Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe
Europa als Kulturraum gab es schon mehr als 1500 Jahre, bevor der erste Nationalstaat entstand. Ich liebe dieses Europa im Sinne von Václav Havel, der es eine "Heimat der Heimaten" nannte. Die Verwandlung der EU in eine demokratische Föderation mit einem starken Parlament ist eine existentielle Frage für die Zukunft. Bayern und Böhmen sind die beiden Herzkammern dieser starken und friedlichen Gemeinschaft, weshalb ihr Zusammenwachsen für das Zusammenwachsen Europas unverzichtbar ist. Hinzu kommt, daß die Europäische Idee in Gestalt der 1922 gegründeten Paneuropa-Union im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet entstanden ist, nämlich in Ronsperg/Poběžovice, woher ihr geistiger Vater Richard Graf Coudenhove-Kalergi stammte.
Studentin des Mendel-Gymnasiums in Opava
Die Zusammenarbeit mit den Deutschen reicht weit in die Geschichte hinein uns hat in uns feste Wurzeln geschlagen. Vor dem 1. Weltkrieg waren die Beziehungen zwar reichlich angespannt, dennoch waren sie oftmals mindestens „warmherzig“ und entgegenkommend, wenn nicht sogar herzlich. Der gegenseitige positive Einfluss zeigte sich z.B. in der Industrie oder in der Kultur und viele Familien lebten auf beiden Seiten der Grenze, die aber keine Barrieren darstellten. Diese Verbindungen wurden grausam durch die beiden Weltkriege zerrrissen. Aber in Anbetracht der Tatsache, wie Deutschland zu dieser dunklen Ära der eigenen Geschichte steht und ein Maximum dafür tut, dass so etwas sich nie wiederholt, sehe ich keinen Grund diese Verbindungen, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wieder hergestellt wurden, nicht zu erhalten. Meiner Meinung nach sind wir zwar verschiedenartige Nationen, aber gerade deshalb können wir uns gegenseitig weiter voranbringen. Aus geschichtlicher oder kultureller Hinsicht stehen wir uns aber sehr nah.
Lehrerin, Grundschule Bělá nad Radbuzou
Für mich das Wichtigste daran, ein Teil Europas zu sein ist, dass hier seit mehr als 70 Jahren Frieden herrscht. Wir haben die Möglichkeit, ohne Probleme zu reisen und in den EU-Ländern zu studieren. Der Lebensstandard wächst, nie ging es mir so gut wie heute. Es gibt freien Güterverkehr. Wir können unterschiedliche Kulturen und Sprachen kennen lernen. Nicht zuletzt herrscht größere politische Stabilität. Die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen ist auch in meinem Berufsleben wichtig. Unsere Schüler treffen die Schüler unserer Partnerschulen in Eslarn, Moosbach und Tännesberg zum gemeinsamen Unterricht, zu verschiedenen Partnerveranstaltungen oder auch privat. Sie haben eine höhere Motivation, Deutsch zu lernen. Zur Optimierung des Unterrichts nutzen wir die Mittel aus dem Haushalt und aus Stipendien der EU.
OTH Regensburg (Präsident)
Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Migration, Energiewende, menschenwürdige Arbeit und letztlich die Wahrung des Friedens sind Beispiele für globale Herausforderungen, die nur global gelöst werden können. Das gilt insbesondere auch für unsere Hochschulen, die diese Herausforderungen in Lehre und Forschung aufgreifen. Ein vereintes Europa bietet uns die einmalige große Chance, dies gemeinsam zu bewältigen und ist daher heute wichtiger denn je. In grenzübergreifender Zusammenarbeit lernen Lehrende wie Studierende zudem, Vorbehalte gegenüber anderen Kulturen ab- und Verständnis füreinander aufzubauen. Bayern und Böhmen gehen mit gutem Beispiel voran. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs sind aus zwei voneinander getrennten Regionen sehr gute Nachbarn geworden, die nun auf vielen Ebenen – wirtschaftlich, politisch und kulturell - vertrauensvoll und freundschaftlich zusammenarbeiten.
Bürgermeister von Marienbad
Ein geeintes und starkes Europa ist für uns heute unerlässlich. Schon allein deswegen, weil sich auf der geopolitischen Landkarte einige starke Spieler profiliert haben, an der Spitze die USA, Russland und China. Für diese Mächte stellt ein kleiner Staat im Zentrum Europas keinen gleichwertigen Partner dar. Wir können nur als ein starkes Ganzes in der modernen Zeit bestehen. Mit Bayern verbinden uns gemeinsame Kultur und Interessen, es ist nicht nur wegen seiner Nähe unser natürlicher Partner, sondern auch aus der Logik der Sache.
Ich bin Europäerin tschechischen Ursprungs! Darauf bin ich stolz. Endlich gehören wir zur großen Welt! Dank der EU-Mitgliedschaft geht es uns besser! Für uns ist auch die Nachbarschaft mit großen Ländern, mit Deutschland und Österreich wichtig, nicht zu vernachlässigen sind auch Polen und die Slowakei. Überall können wir uns etwas Gutes abgucken. Wir sagen nicht mehr: "Hinter der Grenze, da, hinter den blauen Bergen!" Wir können diese Länder selbst besuchen und kennen lernen. Wir und Bayern sind Nachbarn nicht nur nebeneinander, sondern miteinander! Wir geben nicht klein bei!
Vorsitzender des Karl-Klostermann-Vereins
Es ist immer gut, gute Nachbarn zu haben, deshalb ziehe ich es vor, unsere Zusammenarbeit und Freundschaft voranzutreiben. Man muss aus der Geschichte lernen, damit sie sich in ihrer schlechten Form nicht wiederholt, man muss einander zuhören. Die Vergangenheit können wir nicht ändern, aber wir sollten versuchen, die Zukunft zum Besseren zu ändern.
Emeritierter Pilsener Bischof, Präsident der Caritas-Diözese Pilsen
Vor allem die Europäische Union verhilft uns in entscheidender Weise zu guten Beziehungen und zur Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten, die sich in der Vergangenheit nicht selten bekriegt haben (das gilt auch für Bayern und Böhmen). Kleine und große europäische Staaten haben angesichts der Konkurrenz Chinas und Indiens mit ihrer Milliardenbevölkerung, der USA, der Russischen Föderation, Brasilien und weiteren großen und ökonomisch und politisch starken Staaten nur kleine ökonomische und politische Chancen, während aber die Europäische Union mit ihrer halben Milliarde nicht zu übersehen ist, und man in jeder Beziehung mit ihr rechnen muss.
Verein Bavaria Bohemia e.V.
Ist es nicht wunderbar, dass wir Deutsche einfach so nach Tschechien fahren können? Und umgekehrt, dass Tschechen jederzeit ohne Grenzkontrollen und Schikanen zu uns kommen können? Die junge Generation auf beiden Seiten der Grenze hat soviel gemeinsam. Es gibt mehr Verbindendes als Trennendes. Das Unrecht, das auf beiden Seiten geschehen ist, darf nicht vergessen werden. Wir wollen es als Grundlage nutzen, in Zukunft friedlich und konstruktiv miteinander umzugehen und bei Problemen gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Ich möchte mich engagieren, weil mir die Zukunft Europas an der Seite meiner Nachbarn in Tschechien wichtig ist.
Ich sehe weder in Landschaft noch in den Herzen der Menschen keine Grenze, sondert Respekt und Dankbarkeit.
Inhaber Zamek Mladi s.r.o.
In der globalisierten Welt können nur durch persönliche Verbindungen entstehende Wertegemeinschaften Wohlstand und Frieden sicheren. Das geht nur über ein Europa der Regionen. Deshalb ist der bürgergesellschaftliche und politische Ausbau unsrer EUREGIOS, der EDM und anderer grenzübergreifender Aktivitäten so wichtig.
Pensionist
Ein geeintes Europa mit einem gemeinsamen Wirtschaftsraum ist als Gegenpol zu wirtschaftlichen Vormachtstellung der USA und China unausweichlich. Eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen bietet sich für die beiden Nachbarn förmlich an.
Ich finde, dass es schon viele Trennungen gegeben hat. Auf festem Fundament kann man ein starkes Gebäude errichten. Ich habe die Informationen für die touristischen Wander-Cards "Pleš" (Plöss) und "Lučina" (Grafenried) zusammengetragen und glaube, dass ich so dazu beitrage, die Besucherzahl dieser Orte zu erhöhen und gleichzeitig über die gemeinsame, heute noch lebendige Geschichte zu informieren. Gerne besuche ich die Oberpfalz und lerne bei einem Zoigl meine Nachbarn kennen. So haben wir uns einmal sonntags bei einer Feier in Eslarn lange bei einem Zoigl unterhalten, gleich vor dem Keller, in dem das Bier reifte. In Bayern und in Böhmen haben wir viele schöne Orte mit einer enormen Tradition, wir wollen sie erkunden und uns gemeinsam an unserem Reichtum erfreuen.
GRÜNE Schwandorf Kreisrat
Wir haben eine gemeinsame Welt! Gemeinsame Luft, gemeinsamen Boden und gemeinsam auch das Wasser! Deshalb: Nicht spalten, sondern zusammen halten! Weil wir hier leben!
Outline Centrum Jiřičná
Als ausländische Firma existieren wir schon 25 Jahre im Böhmerwald. Wir glauben fest an die Stabilität unabhängiger Regionen in einem starken Europa. Dank offener Grenzen und Fremdsprachenkenntnisse entstehen Möglichkeiten, die die Charaktereigenschaften dieser schönen Region hervorheben. Durch Zusammenarbeit von Tschechen und Belgiern ist es uns gelungen, das Outline-Zentrum Jiřičná aufzubauen - ein angenehmer Ort für Begegnungen und zur Erholung für Gruppen mit unterschiedlichen Interessen.
Mitarbeiter in der Vorstandschaft des Vereins Via Carolina Goldene Straße
Am 1. Mai 2004 hatte ich Gelegenheit den Beitritt der Tschechischen Republik als Mitglied der Europäischen Union Life zu erleben. In der Reithalle der Windischgrätzer in Heiligen bei Tachov spürten wir alle, Deutsche und Tschechen : Diese Feierstunde ist die endgültige Überwindung der Spaltung Europas. Bereits vier Jahren davor haben tschechische und deutsche Politiker vorausschauend gehandelt: Trotz vieler Differenzen wurde ein gemeinsames Abkommen geschlossen. Diese „Deutsch-Tschechische Erklärung“ von 1997 ist seitdem die Basis für eine Politik der Versöhnung und für eine Annäherung der Menschen beiderseits der Grenze. Die Frage, ob die Gräben der Vergangenheit tatsächlich überwunden wurden, sehe ich positiv. Über eines müssen wir uns alle klar sein: Auch ein Europa wird die einstige böhmische Völkergemeinschaft nicht wiederherstellen können. Europa kann aber dazu beitragen, die Zeiten der Konfrontation zu überwinden und dort wieder anzuknüpfen, wo die Völker schon einmal standen: Bei einem friedlichen Zusammenleben in einem gemeinsamen Haus, das früher Böhmen hieß und heute Europa.
Bayern und Böhmen sind zwei historische Nachbarregione, die sich viel mehr gegenseitig beeinflussen, als man heute denkt. Von der bayuwarischen Geschichte über die Taufe der böhmischen Fürsten in Regensburg, den Kaiser Karl IV. und dessen Sohn Wenzel IV. in Nürnberg bis hin zur Barockzeit (Dienzenhofer, St. Johann Nepomuk) und den entscheidenden Geschehnissen des 20. Jahrhunderts (Münchener Abkommen). Verfolgte des Nationalsozialismus suchten nach 1933 die Zuflucht in der Tschechoslowakei, später waren es wiederum die Heimatvertriebenen oder Verfolgte des Kommunismus, die in Bayern ihre Aufnahme fanden. Infolge dieser oft schmerzlichen Ereignisse ist auch ein Teil der böhmischen Geschichte nach Bayern übersiedelt und deshalb sind bayerisch-böhmische Beziehungen durch diesen Aspekt sehr speziell und bedürfen stets einer gemeinsamen Perspektive, sobald es um ein Verständnis unserer Zeitgeschichte geht. Als Historiker, beruflicher Reiseleiter und großer Böhmerwald-Liebhaber erlebe ich im Alltag, dass es – trotz mancher Erwartung – viel mehr Verbindendes als Trennendes zwischen Bayern und Böhmen gibt und dass die grenzübergreifende Zusammenarbeit ganz natürlich und heute auch schon untentbehrlich für die meisten Arbeits- und Lebensbereiche auf lokaler wie zentraler Ebene ist. Dank des größeren europäischen Rahmens kann sich diese Nachbarschaft heute schon ganz frei entwickeln, was eine Vielzahl von interessanten Begegnungen und Projekten entstehen lässt, die maßgeblich durch Universitäten, Vereine und Institutionen wie das CeBB verwirklicht werden. Als Mitglied des Lehrstuhls für Deutschland- und Österreichstudien an der Karls-Universität in Prag bin ich beispielsweise am Forschungsverbund „Grenze/n in nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen zwischen Tschechien und Bayern“ beteiligt, im Rahmen dessen in diesen Jahren spannende historisch-orientierte Seminare, Workshops und Exkursionen stattfinden, an denen Studenten aus den Universitäten Prag, Ústí nad Labem, Passau und Regensburg teilnehmen. Als Mitglied der Bernard-Bolzano-Gesellschaft organisieren wir in Zusammenarbeit mit der Münchener Ackermann-Gemeinde die alljährliche Konferenz „Dialog inmitten Europas“ in Brünn zu gemeinsamen gesellschaftspolitischen Fragen und nicht zuletzt mache ich auch z.B. bei den Kulturtouren des CeBB nach Tschechien mit. Bei all diesen Projekten merke ich, dass das Interesse an den Nachbarregionen steigt und man versucht aufrichtig, den Nachbar zu verstehen, obwohl er eine andere Sprache spricht. Zu diesem Verständnis beizutragen schien mir immer sehr wichtig, allerdings eher als strategische Ehe aus Vernunft, als ein spannendes und durch das historische Mit- wie auch Gegeneinander hochemotionelles Verhältnis, das unserer besonderen Pflege bedarf.
Gemeinde Hrádek, Bürgermeister
Ganz Westeuropa ist mit gemeinsamen christlichen und kulturellen Wurzeln aufgewachsen, und zu diesem Europa gehörte Tschechien immer dazu. Zusammenarbeit ist auch aus wirtschaftlichen Gründen wichtig, und in der heutigen unruhigen Welt sind ebenso eine gemeinsame Politik und militärische Kooperation wichtig. Wir müssen uns gegenseitig kennen lernen, bereichern und die Einheit in der Vielfalt suchen. Unsere Identität erneut finden.
Bierfasslroller
Durch das geeinte Europa war es mir viel leichter möglich, zusammen mit meinem Freund Jiri Plevka, Chodovar Plana bei dessen alljährlichen Weltmeisterschaften im Bierfasslrollen teilzunehmen und dort sogar einmal die Bronzemedaille zu erringen
Warum lohnt es sich, ein Teil von Europa zu sein?
Wie profitieren Bayern und Böhmen von der Mitgliedschaft in der EU?
Was macht unsere Nachbarschaft in der Mitte Europas so einzigartig?
Was ist Ihre Vision für Bayern und Böhmen in Europa?
Warum sind Ihnen Europa und ein gutes Miteinander zwischen Bayern und Böhmen wichtig?
Hier sind die Stimmen für Europa!
Ist es noch sinnvoll, sich für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit einzusetzen? Laut den Äußerungen von Persönlichkeiten in der Ausstellung mit dem Titel 30x10 für Europa definitiv ja. Die ...
Das Centrum Bavaria Bohemia sammelt anlässlich des Europatags Argumente, warum ein geeintes und offenes Europa besonders in heutigen Tagen wichtig ist und wie Bayern und Tschechen von ihrem ...
Viele sehen im Grünen Band die große Chance, den Naturraum entlang der Grenze in den europäischen Verbund von 24 Staaten zu integrieren. Die Akteure vor Ort warten auf ein Gutachten, das erst Ende ...