Wunsiedel
Die Festspielstadt Wunsiedel hat kulturell und als Ausflugsziel sehr viel zu bieten:
- Luisenburg-Festspiele auf der ältesten Naturbühne Deutschlands, Spielzeit: Juni-Juli-August
- Bürgerlicher Landschaftsgarten: Felsenlabyrinth Luisenburg, als Nationales Geotop registriert
- Bürgerpark Katharinenberg – ältester Bürgerpark Bayerns mit ehemaliger Wallfahrtskirche St. Katharina, historischen Gartenanlagen, Rotwildgehege, Umweltstation “Lernort Natur-kultur”, Landesjagdschule, fortschrittlichster Greifvogelpark mit Falknerei in Europa
- Fichtelgebirgsmuseum mit umfangreicher Gesteins- und Mineraliensammlung
- Historischer Stadtrundgang durch die klassizistische Altstadt mit sehenswerten Besonderheiten: Jean Paul Geburtshaus, Koppetentor, Epitaphien, “Kreuzfall”, uvm.
- traditionelles Brunnenfest – über 35 geschmückte Brunnen am Wochenende vor Johanni (24. Juni)
- Feizeitgelände Eisweiher – „Ferrari-Tretboote“
- Fichtelgebirgshalle – Veranstaltungszentrum im Fichtelgebirge
Bildungseinrichtungen
Wunsiedel ist eine Schulstadt mit vielen Schulen: Grund- und Mittelschule, Math.-Naturwissenschaftliches Gymnasium mit neusprachlichem Zweig, Staatl. Realschule, Staatl. Wirtschaftsschule, Landwirtschaftsschule, Berufsschule, Sing- und Musikschule, Volkshochschule, Staatl. Fachschule für Steinbearbeitung, Europäisches Fortbildungszentrum für Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk.
Tourismus
Das gastronomische Angebot Wunsiedels gliedert sich vom einfachen Landgasthaus bis zum Spitzenlokal. In der Stadt selbst gibt es eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten unterschiedlicher Preiskategorien in Gaststätten, Pensionen, Ferienhäusern und Bauernhöfen mit einer Kapazität von 500 Betten. Eine Jugendherberge mit 125 Betten sowie ein Wohnmobilstellplatz sind ebenfalls vorhanden.
Geographische Lage
Wunsiedel hat ca. 10.000 Einwohner und ist Kreisstadt des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge. Sie liegt mit 537 m ü.NN im nordöstlichen Teil des Bundeslandes Bayern inmitten des waldreichen Fichtelgebirges, das den Landkreis hufeisenförmig umgibt. Wunsiedel liegt ca. 50 km östlich von Bayreuth, 40 km südlich von Hof und 60 km nördlich von Weiden entfernt. Zur tschechischen Grenze beträgt die Entfernung in östlicher Richtung ca. 30 km. Im Süden grenzt Wunsiedel an die Stadt Marktredwitz.
Nach dem Landesentwicklungsprogramm sind beide Städte zusammen als gemeinsames Oberzentrum ausgewiesen, wobei die Stadt Marktredwitz besonders stark im Bereich Handel und Dienstleistungen ist, während Wunsiedel hohe Potentiale im Bereich Bildung, Kultur und Verwaltung aufweist. Die Stadt Wunsiedel mit den eingegliederten Gemeinden Bernstein, Hildenbach, Holenbrunn, Schönbrunn und ihren Ortsteilen umfasst eine Gesamtfläche von 54,91 qkm.
Soziale Einrichtungen 5 Kindergärten, Kinderkrippe, Sprachheilkindergarten, Kinder- und Jugendhilfezentrum, Betreutes Wohnen, Zentrum für Wohnen und Pflege, häusliche Krankenpflegedienste, Psychologische Beratungsstelle für Erziehungs-, Ehe- und Lebensfragen, Sozialpsychiatrischer Dienst, Diakoniestation. Sporteinrichtungen Für den Sportbereich stehen ein Freibad, Schwimmhalle, 2 Dreifach-Turnhallen, 2 Einfach-Turnhallen, ein Stadion mit Leichtathletikkampfbahn, 4 Sportplätze, eine Tennishalle mit 5 Spielfeldern und Tennisanlagen mit 7 Spielfeldern, Schießsportanlage sowie Minigolfanlage zur Verfügung. Ein Segelflugplatz sowie ein 18-Loch Golfplatz befinden sich im 5 km entfernten Tröstau.
Öffnungszeiten Rathaus
Montag bis Freitag: 08:00-12:00 Uhr
Montag bis Donnerstag: 14:00–16:00 Uhr.
Geschichte
Historische Daten von Wunsiedel Die erste Nennung Wunsiedels als Castrum Wunsiedel erfolgte bereits im Jahr 1163. Bedingt durch seine Bodenschätze erlangte Wunsiedel schon in dieser frühen Zeit Ruhm und Reichtum, was 1326 die Ausrufung der “Stadt” Wunsiedel zur Folge hatte. Das Fichtelgebirge, im Kern heute noch eine urwüchsige Landschaft mit seinen Felsgewirren, Mooren und dichten Wäldern, blieb bis ins 12. Jahrhundert hinein weitgehend unbesiedelt.
Eine Änderung trat erst ein, als die Bayernherzöge von Süden her ihren Einflussbereich (Nordgau) ausdehnten und Frankenreich von Westen her bis an die Eger vorstieß. Eine reichseigene Mark entstand und Schutzburgen, um die Straßen ins Grenzland gegen Osten abzusichern. 1163 Mit “Adelbertus de Wunsidil” wird der Ortsname erstmals urkundlich erwähnt. 1321 Die Burg kommt in den Besitz der Nürnberger Burggrafen, späteren Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth. 1326 Verleihung des Stadtrechts durch Kaiser Ludwig d. Bayern. 1250 – 1450 Wunsiedel wird durch Eisen- u. Zinnbergbau ein angesehener Bergbauort, aus dem durch das ansässige Schmiedehandwerk die Erfindung und Herstellung von Weißblech hervorgeht.
Um 1500 Die Hussitenkriege und die ungünstige Verkehrslage bringen die wirtschaftliche Blüte fast ganz zum Erliegen. 1613 Wunsiedel wird zur Hauptstadt der sechs Ämter erhoben. 18. Jh. Wunsiedel entwickelt sich zu einer Beamten- und Schulstadt. 1785 Goethe besucht die Felsenwildnis der Luisenburg zu naturwissenschaftlichen Studien. 1790 Die Felsenwildnis wird kultiviert. 1792 – 1806 Die Stadt steht innerhalb des Fürstentums Bayreuth unter preußischer Verwaltung. Anschließend wird es von napoleonischen Truppen besetzt und 1810 dem Königreich Bayern einverleibt. 1820 Goethe besucht Wunsiedel zum 2. Mal. 1834 Eine Brandkatastrophe zerstört die alte Stadt fast völlig. Sie wird nach einem neuen Grundriss mit geraden Straßen wieder aufgebaut und bildet die Grundlage für die heutige Stadtanlage. 1872 wird mit dem Bau der Eisenbahnlinie begonnen. Wunsiedel erhält wegen seiner Talkessellage keinen Anschluss an der Hauptstrecke Regensburg – Hof – Berlin.
Das führt zur Minderung seiner wirtschaftliche Bedeutung im Fichtelgebirgsraum. Als erste Stadt der Region beginnt sie deshalb mit der Erschließung des Fremdenverkehrs. Die “Luisenburg” wird zum Touristenmagnet. 1890 wird das Bergschauspiel „Die Losburg“ aufgeführt. Das ist der Beginn der bis heute viel beachteten und weithin bekannten Luisenburg-Festspiele. 1914 Erste Künstlerfestspiele auf der Luisenburg. Jährlich besuchen etwa 120.000 Besucher die Luisenburg-Festspiele. Anfang d. 20. Jh. Die Ansiedlung von Textil- u. Porzellanfabriken machen das Wunsiedel d. 20. Jh. wirtschaftlich wieder interessant; außerdem rühmt sich die Stadt des schmackhaften “Sechsämtertropfens”, der hier hergestellt wird. 1951 Wiedereröffnung der Luisenburg-Festspiele nach dem 2. Weltkrieg. 1972 Gebietsreform in Bayern; Wunsiedel wird als Kreisstadt bestätigt. 1978 Eingemeindung von Schönbrunn, Bernstein, Hildenbach und Holenbrunn. Die Gesamteinwohnerzahl wächst auf rund 10.000 Einwohner an. 1982 Begründung der Partnerschaft mit der südfranzösischen Stadt Mende. 1984 wird das jüngste Wahrzeichen der Stadt, die Fichtelgebirgshalle, fertig gestellt. 1990 Feier zum 100-jährigen Jubiläum der Luisenburg-Festspiele und zum 200-jährigen Jubiläum der Erschließung des Felsenlabyrinths. 1991 Begründung der Partnerschaft mit Schwarzenberg/Sachsen im Erzgebirge. 1993 Neubau der Jugendherberge. 1995 Zusammen mit der Nachbarstadt Marktredwitz Aufstufung zum gemeinsamen möglichen Oberzentrum. 2000 100-jähriges Jubiläum der katholischen Pfarrei Wunsiedel.
Wirtschaft
Wirtschaftsstandort Wunsiedel Industrie und Gewerbe Textilverarbeitung, Kunststoffverarbeitung, Logistik, Recycling, Technische Keramik, Glas-, Kreide-, Schuhfabrik, Steinbe- und verarbeitung, Farbenwerke, Schleifmittelwerke, Naturstein- und Metallverarbeitung, Holzindustrie, Handwerksbetriebe, Bauunternehmen, Brauereien, Druckereien, Handels-, Dienstleistungs-, Gastgewerbe. Industrieansiedlung Mehrere Gewerbeflächen stehen zur Verfügung.
Auskunft: Stadt Wunsiedel, Herr Großkopf, Tel. +49(0)9232-602-136. Infrastruktur Wunsiedel ist Sitz zahlreicher Behörden, wie Landratsamt, Amtsgericht, Finanzamt, Vermessungsamt, Notariat, Postagentur, Gesundheitsamt, Amt für Landwirtschaft und Ernährung, Bayer. Bauernverband, Allgemeine Ortskrankenkasse, Deutsche Angestellten Krankenkasse, Veterinäramt, Staatliches Schulamt, Polizeiinspektion. Verkehrsanbindung Die zentrale Lage Wunsiedels im Landkreis Wunsiedel in Europa ist durch die gute Anbindung an das Autobahn-, Schienen- und Luftverkehrsnetz optimal nutzbar, auch und gerade im Hinblick auf die Osterweiterung der europäischen Union. Hier ist der Landkreis Wunsiedel mit zwei Grenzübergängen schon jetzt Schnittstelle zu den Märkten in Mittel- und Osteuropa.