Mladá Vožice
Mit seiner Umgebung, der Berglage und besonders mit seiner “Burg”, einer Anhöhe, auf der in früheren Zeiten eine richtige Burg als königlicher Landsitz und Landfeste stand, ähnelt Mladá Vožice (Jung Woschitz) einem alpinen Erzbischofssitz.
Geschichte
Die Stadt entstand als Vorburg an einem Bergeshang und bereits zu Beginn der Herrschaft Karls IV. wird es als Städtchen mit zwei Kirchen erwähnt. Jüngere örtliche Quellen datieren den Ursprung Mladá Vožices weitaus früher, bringen ihn in Zusammenhang mit dem Fürsten Spytihněv II., der die Woschitzer Burg zur Lagerung des Silbers aus den umliegenden Minen gebaut hat.
Mladá Vožice war in Besitz des Königs Karl IV., der die Burg einmal mit seinem Hof besuchte (08.09.1352). Von 1318 bis 1425 lösten sich folgende Adelshäuser als Besitzer ab: die Herren von Landstein, von Janowitz, von Orlík nad Vltavou, von Prag und von Ronow (von letzteren hielt Materna Mladá Vožice). Im September des Jahres 1425 belagerte der Heerführer Jan Hvězda z Vícemilic (genannt Bzdinka) die Woschitzer Burg für 5 Wochen. Die Burg wurde eingenommen und bis auf die Grundmauern zerstört.
Im Jahr 1579 gelangte Mladá Vožice in den Besitz Michal Špaňovskýs z Lisova, der den Einwohnern die freie Wohnortwahl, das Recht auf Weinausschank, den Eisenhandel und andere Rechte gewährte und auch die ortsansässigen Zünfte mit Privilegien versah. Sein Sohn Jáchym verkaufte Mladá Vožice an Bernard Fünfkirchner.
Anschließend regierte hier einige Zeit der kaiserliche General Baltasar von Marradas, der sich um die Wiederherstellung des katholischen Glaubens bemühte und die Stadtbücher in Ordnung brachte. 1678 ging die Herrschaft an die Herren von Küenburg über, die zahlreiche kleine Landgüter in der Umgebung an die Herrschaft anschlossen und es als Fiedeikommissbesitz neu ordneten.