Schloss Mladá Vožice
Das Renaissance-Schloss wurde in den Jahren 1570–1603 unter Michal Španovský von Lisov, dem höchsten Schreiber des Böhmischen Königtums, gebaut. Im Jahr 1603 wurde es von Jan Bernhart Fünfkirchen gekauft. Dieser wurde für den Widerstand gegen den Kaiser durch den Entzug seines Vermögens bestraft und der kaiserliche General Don Baltazar de Marradas erwarb das Schloss. Neben weiteren wirtschaftlichen Einrichtungen gab es im Schloss auch eine Mälzerei und Brauerei.
Veronika Přehořovská von Dlouhá Ves kaufte das Schloss von Marradas im Jahr 1629. Nach ihr erwarb es im Jahr 1678 František Ferdinand Küenburg. Dieser gründete hier eine wichtige Bibliothek, die während der folgenden 150 Jahre von seinen Nachkommen erweitert wurde. Unter den Küenburgs wurde das Schloss im gegenwärtigen Barockstil umgebaut. Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) war im Schloss das kaiserlich-königliche Militätspital untergebracht. Das Schloss blieb im Besitz seiner Nachkommen bis zu der Nationalisierung im Jahr 1945.
Nach dem 2. Weltkrieg war im Schloss der Betrieb KOH-I-NOOR untergebracht. Im Jahre 1947 ist die Bibliothek ausgelagert worden, seit 1958 ist sie im Museum des Buches in Žïár nad Sázavou untergebracht. Zu dieser Zeit hatte die Bibliothek 6.196 Bände, darunter waren 92 Handschriften. Seit 2006 wird die Rekonstruktion sowohl des Schlosses als auch des anliegenden Schlossgartens durchgeführt. Anfang Mai werden hier die Tage der offenen Tür und im Sommer das Schlossfest veranstaltet.