Blatná
Die Stadt Blatná befindet sich etwa 25 km nordwestlich der Stadt Písek am Zusammenlauf der Flüsschen Lomnice und Závišský Potok. Im Jahre 1990 wurde der historische Stadtkern zur städtischen Denkmalzone erklärt. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt ist das Wasserschloss gleichen Namens, das Zdeněk von Rožmitál vor 1400 erbauen ließ.
Ein wertvolles Baudenkmal ist auch die spätgotische Kirche Mariä Himmelfahrt, die in der Nähe des Schlosses steht. Sie entstand an Stelle eines älteren Bauwerkes aus dem 13. Jahrhundert, das als Sakristei in den Neubau einbezogen wurde. Nördlich der Kirche steht die ehemalige Friedhofskapelle des hl. Michael aus dem Jahr 1515. In der Sommersaison ist das Stadtmuseum geöffnet, das eine Ausstellung zur Geschichte der Stadt zeigt. Als örtlicher Kulturverein ist der Fotoclub KAMFO Blatná erwähnenswert, der alljährlich im Oktober das “Blatná-Festival der Dokumentarfotografie” veranstaltet.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung Blatnás stammt aus dem Jahr 1235. Es ist jedoch anzunehmen, dass schon früher eine Festung mit einer Ortschaft bestand. Unter den Besitzern Bavoři von Strakonice kam es im 14. Jahrhundert zu einem Aufschwung des Ortes. Seine Bedeutung wuchs vor allem im 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als Blatná das Herrschaftszentrum des bedeutenden böhmischen Adelsgeschlechts von Rozmital wurde.
Das bedeutendste Mitglied der Herren von Rožmitál war Jaroslav Lev, der an die Spitze der tschechischen Gesandtschaftt gestellt wurde, die an den europäischen Herrscherhöfen um Sympathien für die Politik des tschechischen Königs Jiří von Poděbrady werben sollte. Das Ziel der königlichen Politik war die Schaffung einer allgemeinen Friedensunion. Die Gesandtschaft brach am 25.11.1465 von der Burg Blatná aus auf, mit deren umfassendem Umbau Jaroslav Lev in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts begonnen hatte. Die Privilegien, welche die Bürger aus Blatná im 15. und 16. Jahrhundert erhielten – das Marktrecht und das Braurecht – ermöglichten die Entwicklung des Handwerks und das Wachstum der städtischen Wirtschaft. Infolge des ökonomischen Aufschwungs am Ende des 16. Jahrhunderts wurde Blatná im Jahre 1601 zur Stadt erhoben. Der Dreißigjährige Krieg setzte der Stadt schwer zu. Blatná, das an einem wichtigen Verkehrsweg von Südböhmen nach Westböhmen lag, wurde häufig von den militärischen Abteilungen der verschiedenen Kriegsparteien heimgesucht, was stets Plünderungen, Kontributionen und Stadtbrände nach sich zog.
Das nächste bedeutende Kapitel in der Geschichte der Stadt ist die Barockzeit. Im 18. Jahrhundert begann unter der Herrschaft der Serenyi der erneute Aufschwung der Stadt. Aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt das architektonische Schmuckstück der Region Blatná: die Kirche des hl. Johannes des Täufers im nahe gelegenen Paštiky, ein Werk des berühmten K. I. Dienzenhofer.
Im 19. Jahrhundert entstanden in Blatná kleine Betriebe; die landwirtschaftliche Produktion erhielt sich ihren Kleinproduktionscharakter. In größerem Maße entwickelte sich die handwerkliche Produktion. Eine stärkere Entwicklung der Industrie scheiterte an einem Mangel an Investitionen, Rohstoffen und an der schlechten Verkehrsanbindung. Dennoch entwickelte sich das kulturelle Leben der Stadt. Beleg dafür ist die Tätigkeit einer Laientheatergruppe, des Chors Úslavan sowie die Entwicklung des Schulwesens. Nach dem 1. Weltkrieg wurde Blatná für seine Rosenzucht berühmt, Die Rose wurde zum Attribut der Stadt.
Wirtschaft
Nach dem 1. Weltkrieg wurde Blatná für seine Rosenzucht berühmt und so wurde die Rose zum Attribut der Stadt. Bis zur heutigen Zeit besteht die traditionsreiche Fischzucht.
In Blatná sind folgende Firmen tätig: Tesla Blatná, a.s. – Produktion von Bauteilen für Motorfahrzeuge, Elektronikteilen, Maschinenteilen und Einrichtungen, CM security system s.r.o. – Dienstleistungen im Bereich der elektronischen Sicherheitssysteme, Blatenská ryba spol. s r.o. – Fischzucht und -verkauf.