Vodňany
Die Stadt Vodňany liegt etwa 7 km südwestlich von Protivin im Kreis Strakonice. Die Stadt Vodňany ist eines der Zentren der südböhmischen Teichwirtschaft. In der Stadt sind Reste der Befestigung mit einem Stadtgraben und drei Basteien aus der Mitte des 15. Jahrhunderts erhalten geblieben – zwei von ihnen befinden sich etwa 100 m südlich vom Stadtplatz.
Auf dem Stadtplatz von Vodňany mit einem Brunnen aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts sind einige Renaissance-Häuser zusammen mit der frühgotischen Kirche der Geburt Jungfrau Maria erhalten geblieben. Die Kirche hat zwei Schiffe und wurde in den Jahren 1415 – 1497 erbaut. In den 80-er Jahren des 16. Jahrhunderts wurde sie renoviert und in den Jahren 1894 – 1897 im gotischen Stil wieder umgebaut. Entwürfe für die Dekoration und ihre Realisierung stammen von Mikoláš Aleš. Das Interieur der Kirche ist pseudogotisch. In der Stadt steht noch eine Empirekirche des hl. Johannes der Taufer aus dem Jahre 1844.
Im Zeyer Park steht das Denkmal eines bedeutenden Landsmannes Peter Chelčický. In der ehemaligen Synagoge befindet sich das Stadtmuseum mit den Ausstellungen über die Stadtgeschichte, Fischerei, Teichwirtschaft und Müllerei. Die Stadtgalerie ist eine weitere Kultureinrichtung, in der überwiegend Werke tschechischen Maler aus dem 19. und 20. Jahrhundert ausgestellt sind. Als Kulturvereine sind der Verein der Vodňaner Künstler und der Foto-Kreis beim städtischen Kulturzentrum aktiv. Anfangs Mai finden die Fischerei Tage von Vodňany statt, die ein fachmännisches und populäres Programm haben.
Geschichte
Die Stadt wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch König Przemysl Otakar II. an der Stelle der alten Fischerkolonie Vodna gegründet. Bereits im Jahre 1336 wurden der Gemeinde Stadtrechte erteilt. Während der Hussitenkriege war die Stadt Vodňany eines der größten Hussiten-Bollwerke. Im 15. Jahrhundert haben Goldvorkommen und die Errichtung von weiteren Teichen zur Stadtentwicklung beigetragen.
Der Dreißigjährige Krieg hat Vodňany beträchtlich zerstört und die Stadtentwicklung wurde gestoppt. Die trostlose Wirtschaftslage der Stadt hat ein umfangreicher Brand von 1722 noch weiter verschlechtert. Zum neuen Stadtaufschwung kam es erst im 19. Jahrhundert. Im Jahre 1920 wurde die Mittelschule für Fischerei gegründet.
Wirtschaft
Die Jahrhunderte lange Tradition der Teichfischwirtschaft in der Stadt gehört nicht nur zur Vergangenheit. An die Erfahrungen und Kenntnisse der Fischer von Vodňany knüpft die Mittelschule für Fischerei in Vodňany an. Die Stadt hat immer die Fachleute für Fischerei angelockt und im Jahre 1953 wurde das Forschungsinstitut für Fischerei und Hydrobiologie an der Südböhmischen Universität in Betrieb genommen. Das dazugehörige System von Versuchsteichen gehört zu den größten in Europa.