Sušice
Die Stadt Sušice liegt in einer Höhe von 465 m über dem Meeresspiegel und ist einer der Eingangspunkte in das zentrale Gebiet des Böhmerwaldes. Durch die Stadt fließt der Fluss Otava, der in der Vergangenheit durch die Goldwäsche berühmt war. Sušice steht unter Denkmalschutz, da man hier viele interessante Baudenkmäler findet, beispielsweise das zweistöckige Renaissancegebäude des Rathauses mit einem fünfstöckigen Turm, drei ehemalige gotische Bürgerhäuser, die St.-Wenzels-Kirche, die St.-Felix-Kirche und das Kapuzinerkloster, die Marienfriedhofskirche oder den Judenfriedhof. Einen Besuch wert sind auch das Böhmerwaldmuseum mit einer Ausstellung zur Glas- und Zündholzindustrie und dem Zinnschatz, der Karel-Klostermann-Saal und die Glas-Galerie die historisches und zeitgenössisches Glas zeigt. Sušice bietet zahlreiche Sport- und Erholungsmöglichkeiten: Volleyball-, Fußball- und Tennisplatz, Laufbahn, Sporthalle, Schwimmbad, Flusskurbad und Eisstadion. Besucher der Stadt finden in Sušice ein breites Angebot an Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten. Die Stadt liegt am Fuß des Berges Svatobor.
Geschichte
Am Handelsweg nach Bayern entstand an den Ufern des goldführenden Flusses Otava eine ursprünglich slawische Goldwäscher-Siedlung. Ihre Entstehung wurde bereits 1233 schriftlich belegt. 1257 erwarb der böhmische König Přemysl Otakar II. Sušice und Umgebung und begann eine Königsstadt zu errichten, die seine Macht stützen sollte. Die Goldwäscherei und die vorteilhafte Lage der Stadt am Goldhandelsweg aus dem bayerischen Passau sicherten der Stadt in den nachfolgenden Jahrhunderten eine Blütezeit. Während der Hussitenzeit gehörte Sušice zu den bedeutenden Zentren und zählte zum Verbund der Táborer Städte. Im 16. Jahrhundert wuchs der Handel mit Bayern, wohin die Sušicer Getreide, Hopfen (Hopfenfelder befanden sich auch auf den Hängen der Berge Svatobor und Kalov) und vor allem Malz exportierten und von wo sie insbesondere Salz importierten. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde die Stadt entrechtet und während des Dreißigjährigen Krieges durch Angriffe der schwedischen Heere und durch Brände in Mitleidenschaft gezogen. 1797 kamen Napoleons Soldaten in die Stadt. Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde der Handel eingeschränkt und im 18. Jahrhundert ganz eingestellt.
Wirtschaft
In Sušice sind folgende Industriebetriebe ansässig: Solo AG – Zündholzproduktion Spak – VSD Ag – Nahrungsmittelhersteller mit mehr als 60 Produkten (Ketschup, Dressing, Majonäse, Tatarsoße und Senf) GIO Style PAP AG – Papierhersteller, der mit seinen Kunststoff- und Papierprodukten den Großteil des einheimischen Marktes versorgt