Dr. Šimon Adler Museum

Das Simon-Adler-Museum wurde 1997 als Denkmal des jüdischen Historikers und Rabbiners Dr. Simon Adler errichtet, der hier geboren wurde und 1944 zum Opfer des Holocausts im KZ Auschwitz wurde.
Der erste Teil der Exposition befasst sich mit der jüdischen Kultur und der Religion der jüdischen Bewohner im westböhmischen Grenzgebiet von Kraslice im Norden bis Modrava im Süden. Dieser Teil umfasst einzigartige Exponate vorallem jüdischer Sakralgegenstände aus den Sammlungen des Westböhmischen Museums. Die Dokumentierung des Lebens der jüdischen Familie folgt den wichtigsten Ereignissen: Geburt, Jungenbeschneidung, Bar Micva, Heirat und Lebensende.
Der zweite Teil der Exposition widmet sich dem Leben und dem Schicksal der Söhne von Simon Adler – Sinai und Matythiahu. Ein besonderer Teil der Ausstellung widmet sich der Arbeit, dem Leben und dem Schicksal von Dr. Simon Adler.
Dieser wird von einer Auflistung und einer Fotodokumentation von 110 untergegangenen jüdischen Ortschaften mit erhaltenen Baudenkmälern eingeleitet und zeigt außerdem Gegenstände des täglichen Lebens der jüdischen Gemeinde. Ein Bestandteil der Exposition ist auch eine rekonstruierte koschere Schlachtung und das Interieur eines Böhmerwald-Gasthauses.
Den abschließenden Teil bildet eine Interieur-Rekonstruktion, die das tägliche Leben der jüdischen Bevölkerung in dieser Region zur Wende des 19./20. Jahrhunderts dokumentiert, als hier der Kaufmann Wilhelm Adler lebte und Simon Adler seine Kindheit und Schuljahre verbrachte. Die Konzeption der Ausstellung und des Denkmals, die insbesondere auf das tägliche Leben der jüdischen Minderheit im westböhmischen Grenzgebiet orientiert ist, soll einen Beitrag zum Kennenlernen der Nationalitäten im Böhmerwald leisten und zeigen, wie Menschen verschiedener Konfessionen und verschiedener Nationalitäten, die in derselben geographischen Umgebung leben, eine einheitliche Siedlungsgemeinschaft bilden können, falls sie nicht zum Objekt politischer Manipulation werden.
Das Museum entstand aus Initiative und mit finanzieller Unterstützung von Herrn Matytiahu Adler, Vizepräsident des Touro Colleges Jerusalem / New York, auf Kosten der Stadt Hartmanice und und des Ministeriums für Kultur der Tschechischen Republik. Bestandteil ist ein Hörsaal für 50 Besucher.
Im Gebäude befinden sich außerdem eine Ausstellung über die Geschichte von Hartmanice und Umgebung, inklusive Vorführungen Böhmerwald-Handwerkstraditionen. Das Museum befindet sich in der Ortschaft Dobrá Voda oberhalb von Hartmanice in der Nähe der St.-Gunther-Kirche und der unweit entspringenden Heilquelle. Die Aussicht von Dobrá Voda aus auf die umliegende Landschaft mit der Burg Kašperk gehört zu den schönsten Aussichten des Böhmerwaldes.
Die Besichtigung der St.-Gunther-Kirche kann man in der Römisch-katholischen Pfarrei Dobrá Voda u Sušice reservieren: www.vintir-dum.eu.