Horšovský Týn
Wegen seiner völligen Unbescholtenheit und der Menge der bedeutenden Sehenswürdigkeiten wurde Horsovsky Tyn im Jahre 1953 zu einer denkmalgeschützten Stadt erklärt. Die Dominante der Stadt sind sicherlich die staatliche Burg und das staatliche Schloss, die mit Recht zu den bedeutendsten architektonischen Sehenswürdigkeiten im Westböhmen gehören. Der Öffentlichkeit sind sie in 5 Führungen zugänglich: Burg, Schloss, Küche, Burggrafschaft (städtisches Museum) und Wappensaal. Zum Schloss gehört ein Landschaftspark mit der Fläche von 40 ha. Mit der Stadt sind viele historische Persönlichkeiten verbunden, unter anderen der berühmte Astronom J.J. Littrow, Jan Milic von Kromeriz, Josef Dobrovsky und der Dichter Jan Sylvan. Die historische Altstadt wird von der St. Peter und Paul Kirche mit einem Aussichtsturm, dem Rathaus und einer Reihe von Bürgerhäusern gebildet. Etwas abseits befindet sich das Kapuziner-Kloster. Sehenswürdigkeiten von besonderer Bedeutung sind St. Apolinar Kirche und spätgotische Wallfahrtskirche St. Anna mit der Gruft der letzten Schloss-Inhaber, der Familie Trattmansdorff. Zu den bedeudendsten Kulturveranstaltungen der Stadt gehören in Juli das St. Anna Fest und ein altböhmischer Weihnachtsmarkt mit lebendiger Weihnachtskrippe.
Geschichte
Horšovský Týn – liegt an einer Furt, wo der aus Regensburg nach Prag führende Handelsweg den Fluss Radbuza überquerte. Dauerhaft war der Ort wahrscheinlich schon im 10-ten Jahhundert besiedelt, wo sich in der Nähe eine Handelssiedlung befand. Im 13-ten Jahrhundert, unter Bischof Jan III. von Dražice, wurde auf einer felsigen Landzunge eine feste Burg, eine frühgotische Pfalz erbaut. An der Ostseite der Burgbefestigung entstand zur Zeit des Bischofs Tobias von Bechyně ein Untertanenstädten, dass unter der Herrschaft von Arnost von Pardubice zur Stadt erhoben wurde. Zur Zeit der Hussiten-Kriege haben die Burg und die Stadt zwei Belagerungen überstanden, damals im Besitz von Zdeněk von Drštka. Unter dem Geschlecht der Lobkowitzer im Jahre 1547 kommt es nach einem Brand zum Rennaissance-Umbau des Schlosses (A. Galli) und auch der Stadt. Nach dem Jahre 1622 erhält Graf Maximilian Trattmansdorff den ganzen konfiszierten Schlosskomplex sehr billig. Dieser bleibt im Besitz dieser Familie bis 1945.