Dokumentarfilm von Helena Třeštíková – Anny
Im Rahmen des Multi-Genre-Festivals Mein Leben mit…diesmal auf dem Planeten, ein Film in Zusammenarbeit mit dem Festival Bonjour Pilsen/Plzeň! und mit Alliance française.
„Ich mache das ehrlicherweise gut zwanzig Jahre und je weiter ich gehe, klappt es immer weniger.”
Helena Třeštíkovás neuer Zeitraffer-Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der alternden Prostituierten Anny. Der Film folgt ihr vom Ende der rauen Neunziger vor der Kulisse der nächtlichen Prager Straßen und öffentlichen Toiletten. Obwohl sie am unteren Rand lebt, verliert sie selbst nie ihre Menschenwürde, ihren Humor oder ihren Glauben an das Glück. Anny ist nie ganz unten. Sie hat drei erwachsene Kinder, ist zweimal geschieden und arbeitet als Toilettenhelferin. Mit 46 Jahren will sie zu Weihnachten ihren Enkeln etwas Gutes tun, weshalb sie freiwillig eine Karriere als Gelegenheits-Straßenprostituierte anstrebt.
Der Film Anny fängt 16 Jahre Lebensgeschichte einer schrulligen Frau ein, die immer eher den Himmel als den Boden sieht. Sie sucht die Liebe, widersteht Pech und Krankheit, nimmt aber alle Schwierigkeiten ihres Lebens mit nuklearem Humor und praktischer Einsicht. Sie hat nie die Absicht zu jammern. Außerdem lernt sie den Verein Lust ohne Risiko kennen, die Prostituierten auf der Straße hilft und mit ihnen originelle Stücke spielt, in denen Anny ihr anderes Talent findet. An der Vorführung und den anschließenden Diskussionen nimmt PhDr. Hana Malinová, Vorsitzende und Gründerin des Vereins Lust ohne Risiko, teil.