Wassermühle Hoslovice
Die Wassermühle Hoslovice befindet sich ca. 17 km südwestlich von Strakonice. Das Areal ist eine Zweigstelle des Regionalen Museums vom Flussgebiet Otava in Strakonice und sein Stolz ist die älteste, in Böhmen noch erhaltene Wassermühle. Im Jahr 2005 kaufte sie der Südböhmische Bezirk, ließ sie rekonstruieren und übergab sie in die Verwaltung des Regionalen Museums vom Flussgebiet Otava in Strakonice.
Das Areal der einzigartigen Hoslovicer Mühle bilden das ursprüngliche Mühlhaus mit Wohnteil, Ställe mit Schuppen und Scheune, alle mit Schilfbedachung, gefertigt aus Holzblöcken oder gemischtem Mauerwerk. Es gehören dazu ein kleiner Teich mit Antriebskanal, Obstgarten und Wiesen.
2012 wurden die Gebäude des Informations- und Kulturzentrums sowie technische Nebenräume angebaut. Deren Bestandteil ist auch die Dauerausstellung “Aus dem Leben des Böhmerwalds”, die dem Landleben der Menschen gewidmet ist. Sie zeigt den Besuchern landwirtschaftliche Arbeiten, den Anbau und die Verarbeitung von einigen wichtigen Pflanzen und die Tierhaltung. Vorgestellt werden auch traditionelle regionale Speisen, die Lagerung und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie die Bräuche während des Kalenderjahres.
Der Wohnteil mit Mühlhaus ist ein breites Stockgebäude von beinahe quadratischem Grundriss ca. 12 x 16 Meter. Das breite Walmdach ist mit Schilf bedeckt. Die Umfassungsmauer sind aus Steinen gemauert, der Wohnteil, Etagenkammer und Raum für Dienerschaft sind aus behauenen Holzbalken zusammengebaut. Der Wohnteil hat Streichdecken, im Mühlhaus sind sie aus breiten Bohlen gefertigt. Von der Eingangshalle gibt es Zugang zu vier Räumen. Die Schwarzküche ist dem Heizsystem mit Herd, der hier zusammen mit einem Ofen in der daneben liegenden Stube dominiert, angepasst. In der Stube ist die Ausstattung aus dem 20. Jahrhundert und der Holzboden aus breiten Brettern erhalten geblieben. Ein weiterer Lagerraum hat eine Streichendecke und Stampfboden aus Lehm.
Das Mühlhaus ist in dem linken Teil mit sämtlicher Ausstattung und gebrauchter Gerätschaft erhalten geblieben. Zum Sehen bekommt man hier die einfache tschechische Zusammensetzung mit einem Mühlstein, Schütttrichter und anderen benötigten Bestandteilen. Der Hof des Areals wird neben dem Tor durch ein längliches, aus Steinen gemauertes Stallgebäude mit Satteldach, das wieder mit Schilf bedeckt ist, abgeschlossen. Auf den Stall knüpft Scheune für Wagen, Landmaschinen und Geräte an. Der Dachraum wurde als Heuschuppen genutzt. Im mittleren Teil der Stirnwand der Ställe sind einzigartige Holzblock-Kofen angebaut.
Hinter der Mühle, auf dem Hang, steht die Scheune mit Rechteckgrundriss und Maßen von 17 x 16 Meter. Das Satteldach mit verschlagenen Giebeln ist wieder mit Schilf bedeckt. Die Umfassungskonstruktionen sind teilweise aus Steinen, teilweise aus Holzblöcken, hinter der Scheune ist eine Göpelkonstruktion mit Grundstück erhalten geblieben. Die Mühle wird mit dem durch Mühlgerinne aus dem kleinen Teich zugeführten Wasser angetrieben. Dieses erhaltene Wasserwerk, dass durch einen steilen Damm gesichert wird, befindet sich unmittelbar oberhalb des Mühlgebäudes. Die Mühlgerinne ist ca. 150 Meter lang und beginnt oberhalb des kleinen Wasserwehrs am Bach.
Die Mühle ist aber eine “tote Exposition”, denn es werden hier regelmäßig Veranstaltungen geboten, die alte Handwerkstechniken vorführen und frisch gebackenes Brot aus dem hiesigen Ofen sowie weitere traditionelle Schmankerl zum Probieren anbieten.