Mirotice
Die Stadt Mirotice liegt in der malerischen südböhmischen Landschaft, die der Landsmann Mikoláš Aleš vielleicht am schönsten gerühmt hat. Die reiche Geschichte der Stadt ist mit einer Vielzahl an Natur- und Kulturdenkmälern verbunden.
Geschichte
Die erste Erwähnung des Ortes ist die Erwähnung der Kirche St Ägidius aus dem Jahr 1254. Schon damals wurde Mirotice zur Königsstadt der Přemysliden. Bis zur Errichtung der Dekanatskirche in Písek war es das bedeutendste geistliche Zentrum der Region. Seine Bedeutung wurde durch seine Lage an der Königsroute verstärkt.
In den folgenden Jahrhunderten gelangte Mirotice zur Blüte. Es entstand ein städtisches Spital und 1569 erhielt die Stadt das Braurecht. Zunächst gehörte es zur Herrschaft Rosental und später zur Herrschaft Zvíkov (Klingenberg).
Anfang des 17. Jahrhunderts und mit Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt durch einige Einfälle zersört und verfiel. Gegen Ende des Jahrhunderts begann sie aber wieder anzuwachsen. In neuerer Zeit war für die Geschichte und das Antlitz der Stadt besonders der Zweite Weltkrieg prägend. Am 28. April 1945 lagerte eine Einheit der deutschen Wehrmacht mit Flugabwehrgeschützen und einer Kolonne deutscher Zivilflüchtlinge (sog. národní hosti) in der Stadt (genauer: auf dem Hauptplatz und in den angrenzenden Straßenzügen). Am Morgen des 29. April näherten sich amerikanische Jagdflieger. Durch das Feuergefecht und die Bombardierung wurden einige Gebäude zerstört. Ein weiterer amerikanischer Luftangriff erfolgte am Nachmittag. Die deutsche Einheit wurde dabei vernichtet, aber auch 27 Häuser brannten nieder oder wurden anderweitig zerstört und 57 weitere wurden größtenteils schwer beschädigt.
Vollkommen zerstört wurde zum Beispiel die sogenannte Alšovna – ein Gut, das der Adelsfamilie Aleš bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte, bevor es aus finanziellen Gründen abgestoßen werden musste. 11 EinwohnerInnen kamen ums Leben, die Zahl der getöteten deutschen Soldaten und Zivilisten ist nicht bekannt.