Letiny
Die Gemeinde Letiny liegt 10 km südöstlich von Přeštice. In der Gemeinde gibt es ein Gemeindeamt, eine Grundschule, einen Kindergarten, ein Postamt und eine Arzstation. Letiny ist vor allem als Kurort bekannt, den schon zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten zur Heilung aufsuchten. Den größten Ruhm hatte der Kurort am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunders, als der weltberühmte Balneologe MUDr. Vojtěch Mrázek als Direktor des Kurorts wirkte. Zu der damaligen Zeit wurden alle Kurgebäude gebaut, im Jahr 1882 die Myslivna, im Jahr 1900 die Villa Anna, im Jahr 1901 das Hauptkurgebäude – alle diese Gebäude waren mit einer Holzkolonade verbunden. In den damals sehr bedeutenden Kurort fuhren Gäste aus dem In- und Ausland. Unter den Gästen waren so bekannte Namen wie z. B. die Schriftsteller Alois Jiráse, K. M. Čapek-Chod, Karel Čapek, Karel Klostermann, J. X. Šalda u.a. Heutzutage dient der Kurort den Patienten der Psychiatrischen Heilanstalt Dobřany. Der Kurort ist jedoch – besonders durch seine Natur – das Ziel von vielen Spaziergängern und von Erholung suchenden Bürgern aus der Region. Letiny hat mehrere sehenswerte Baudenkmäler: – die gotische Kirche des Heiligen Prokop, – die Kapelle des Heiligen Vintíř aus dem Jahre 1856, – das Denkmal den Opfer des ersten Weltkrieges, – das Denkmal im Ortsteil Bzí – wo am 17. September 1419 Meister Václav Koranda der ältere das Hussitenmanifest erklärte, – ein Zimmerhäuschen Ortsteil Bzí.
Geschichte
Letiny wurde zum ersten Mal im Jahre 1248 urkundlich erwähnt, als es vom König Václav als Lohn für seine Ärzte geschenkt wurde. Bald danach wurde Letiny ein Bestandteil der Gauburg Přeštice. Als nach dem Tod des letzten Gauherrn Svatobor von Přeštice im Jahr 1236 die Burg in den Besitz der königlichen Kammer gelangte, schenkte König Václav I. die Mark von Přeštice mit 15 Dörfern seiner Schwester Anežka. Die verkaufte dann das Herrschaftsgut im Jahre 1238 an die Benediktiner von Kladruby. Im Jahre 1700 ließ Rudolf Pikart von Grünthál ein Schloss im Kurort bauen, das im Jahr 1766 in ein Kurhaus umgewandelt wurde. Der letzte Besitzer von Letiny, Jan Pikart, vermachte Letiny seiner Frau Barbara-Františka, geborene von Klenové. Sie vermachte den Besitz ihrem Mann, dem Freiherrn Václav Dejma von Střítěž, der es im Jahre 1717 an den Grafen Ferdinand Morzin verkaufte. Der verband es mit Lukavice. Im Jahre 1781 verkaufte Graf Karel Morzin Lukavice und Letiny an den Reichsgrafen von Hatzfeld, nach dessen Tod wurde dieses ausgedehnte Herrschaftsgut vom Fürsten von Hatzfeld geerbt. Im Jahr 1794 ging das Herrschaftsgut auf gleiche Weise auf den Reichsgrafen Hugon Damian von Schönborn über. Seinem Herrscherhaus gehörte es bis zum Jahre 1923.
Wirtschaft
Die meisten Einwohner der Gemeinde arbeiten in den Kureinrichtungen des Kurort. Der Anfang des Heilwesens in Letiny fällt wahrscheinlich ins Jahr 1766, als das Jagdschloss, das um das Jahr 1700 gebaut worden war, in ein Kurhaus umgewandelt wurde. Der Kurort von Letiny war immer ein so genannter Luftkurort mit der Eisenquelle des Heiligen Vintíř und mit ausgezeichneten Moor, das zur Behandlung der oberen Atemwege, von rheumatischen und der Hauterkrankungen benutzt wurde. 1799 wurde ein neues Kurgebäude gebaut. In den Jahren 1900 – 1901 wurden einige weitere Kurgebäude erbaut. Der Kurbereich von Letiny, ein selbstständiger Teil der Gemeinde, liegt ca. 0,5 km südlich vom Zentrum der Gemeinde.