Úterý
Die Gemeinde Úterý liegt 11 km südöstlich von Teplá im tiefen Tal des Bachs Úterský. In der Gemeinde gibt es ein Gemeindeamt, eine Grundschule, ein Postamt und ein Gasthaus. 1992 wurde ein Teil der Gemeinde zur Denkmalschutzzone erklärt. Úterý gewinnt allmählich den Charakter eines Erholungsortes, da Teile der Wohngebäude nur als Wochenendhäuser genutzt werden. Der Kern der Gemeinde hat Stadtcharakter, vor allem durch seinen Marktplatz, wo zweimal jährlich der sogenannte altböhmische Jahrmarkt stattfindet. Die Besucher der Gemeinde sind immer wieder begeistert von der herrlichen, nicht durch Industrie beeinträchtigten Natur des malerischen Tals des Bachs Úterský. Durch die Gemeinde führt die von Teplá kommende Straße Nr. 210. Die nächste Eisenbahnstation findet man im 5 km entfernten Bezdružice an der Strecke Nr. 177. Baudenkmäler: – Kirche St. Johannes der Täufer aus dem Jahr 1698 – Barockkirche St. Václav aus dem Jahr 1747 – Mariensäule auf dem Marktplatz aus dem Jahr 1731 – Renaissance-Rathaus aus dem Jahr 1561
Geschichte
Die erste historisch belegte Erwähnung der Gemeinde Úterý stammt aus dem Jahr 1233, als sie im Besitz des böhmischen Königs Václav I. war. Kurz danach gewann das Kloster Teplá das Städtchen und seine Umgebung. Das Schicksal von Úterý war mit dem Kloster Teplá praktisch bis 1848 eng verknüpft. Gemäß historischen Aufzeichnungen stand in der Gemeinde schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine Kirche, Ende des 13. Jahrhunderts sind hier sechs Mühlen belegt. Unter der Regierung Kaiser Karls IV. war Úterý schon eine vorwiegend landwirtschaftliche Kolonie. 1380 wurde der Ort jedoch Opfer einer Katastrophe, der Pest. An der Seuche, von der die ganze Region betroffen war, starben 450 Menschen. Nach dem Abklingen der Epidemie blieben viele Gebäude leer und die Felder unbebaut. Die Pest wurde durch Not und Hunger abgelöst. Das Jahr 1694 schrieb ein dunkles Kapitel in die Geschichte von Úterý. Damals brach ein großflächiges Feuer aus, das fast die ganze Stadt zerstörte. Úterý brauchte viele Jahre, um sich von dieser Tragödie zu erholen, zahlreiche Gebäude mussten repariert oder neu gebaut werden. Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich das Handwerk in Úterý verhältnismäßig gut.
Wirtschaft
In der Gemeinde ist kein Produktionsunternehmen ansässig. Die meisten Einwohner pendeln daher in die nahen Städte oder sie sind im Dienstleistungsbereich tätig.