Grafenwöhr
Die „Soldatenstadt“ Grafenwöhr, vornehmlich bekannt durch ihre Lage am Rande des größten US-Truppenübungsplatzes in Europa, verfolgt das Ziel, mit neuen Firmen weitere Arbeitsplätze zu schaffen, um so die Abhängigkeit vom Truppenübungsplatz zu reduzieren. Grafenwöhr wird durch die von der US-Armee geplante Verlegung einer Brigade weiter wachsen. Mit einer Investitionssumme von rd. 1 Milliarde Euro werden ca. 8.500 zusätzliche amerikanische Staatsbürger angesiedelt. Dies bedeutet den Bau von Wohnungen, Schulen, Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten, Sport- und Freizeiteinrichtungen. Grafenwöhr hat auch kulturell viel zu bieten, sehr bekannt ist das jedes Jahr im Hochsommer stattfindende deutsch-amerikanische Volksfest mit vielen tausend Gästen. Partnergemeinde ist die Marktgemeinde Grafenwörth am Kamp (Niederösterreich).
Geschichte
Mangels urkundlicher Belege ist die Entstehung Grafenwöhrs nicht bis zu seinen Anfängen nachvollziehbar. Man geht heute allgemein davon aus, dass die Stadt, im 13. oder 14. Jahrhundert in siedlungsgünstiger Lage gegründet worden ist. Groß waren die Leiden während des 30-jährigen Krieges. An dessem Ende im Jahr 1648 war die Stadt nur noch eine unbedeutende, arme Ortschaft mit völlig verarmten Einwohnern. Die umliegenden Dörfer waren fast völlig verwüstet. Ab 1908 erlebte Grafenwöhr einen unerwarteten Aufschwung. Die Gründung des Truppenübungsplatzes brachte Arbeit und Verdienst in den Grafenwöhrer Raum. Zahlreiche Baumaßnahmen im Truppenlager und auf dem Übungsgelände ließen die Zahl der Bevölkerung innerhalb eines Jahres von 961 auf 1.841 sprunghaft ansteigen. Die Versorgung der Truppen verhalf der Grafenwöhrer Geschäftswelt zu einem sicheren Einkommen und viele Arbeitnehmer fanden im “Lager” ihre Beschäftigung.
Wirtschaft
Grafenwöhr lebt nach wie vor überwiegend vom Truppenübungsplatz. Er ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Stadt und gibt mehr als 2.000 Menschen Arbeit. Doch die „Soldatenstadt“ Grafenwöhr investierte alleine in den Jahren 1995 bis 1997 mehr als 3,5 Millionen Euro in neue Gewerbegebiete mit dem Ziel, Firmen anzusiedeln. Der Imagewandel vom Militärstandort zum attraktiven Wirtschaftsstandort scheint zu gelingen, denn diverse Firmen und Existenzgründer haben sich bereits angesiedelt. Grafenwöhr zählt zu den Top-Standorten in der nördlichen Oberpfalz für innovative Betriebe. In Grafenwöhr stehen fast 60 ha erschlossene Flächen in 3 Gewerbegebieten zur Verfügung. Gemeinsam mit den Nachbarstädten Eschenbach und Pressath betreibt Grafenwöhr ein Existenzgründerzentrum, das Jungunternehmern günstige Mietkonditionen sowie kostenlose Beratungs- und Serviceleistungen anbietet. In das Haus integriert ist eine Wirtschaftsförderstelle, die als Anlaufbüro für alle ortsansässigen und für alle ansiedelungsinteressierten Unternehmen dient (Tel. +49(0)9641-935193).