Nová Bystřice
Nová Bystřice (Neu Bistritz) liegt auf dem historischen Gebiet Vitorazsko (Weitraer Gebiet), das das Gebiet Südostböhmens und die angrenzenden Regionen des heutigen Österreich umfasst. Noch vor der Besiedlung Nová Bystřices führten alte Handelswege durch das Gebiet.
Geschichte
Die erste Erwähnung des Gebiets stammt aus dem Jahr 871 in den Fuldaer Chroniken. Eine böhmische Gesandtschaft, die die Tochter eines böhmischen Fürsten mit einer großen Mitgift zum großmährischen Herrscher Sventopluk I. geleitete, wurde vermutlich beim heutigen Landstein überfallen und kam nur mit dem nackten Leben davon.
Vor der deutschen Besiedlung des Neubistritzer Gebiets ist auch eine spärliche slawische Besiedlung des Territoriums im 11. und 12. Jahrhundert belegt, was unter anderem Untersuchungen von Begräbnisstätten an der Mündung des Neumühlbachs (Kostěnický potok) dokumentieren. Der Name Bystřice selbst ist slawischen Ursprungs und weist darauf hin, dass das Flüsschen und seine Umgebung zuerst von slawischen SiedlerInnen benannt worden ist.
Die Kolonisierung dieser bis dahin fast unbevölkerten Landschaft geht vor allem auf das Konto von SiedlerInnen aus Niderösterreich, die über Waidhofen und Zwettl zuwanderten, was durch das Auftreten der Ortsnamen -Artholz (Artoleč), Bernschlag (Peršlák) Gebharz (Gebharec), Guttenbrunn (Dobrá voda), Reichers (Rajchéřov) illustriert wird. Nahe Gross Siegharts trifft man auf das österreichische Dorf Fistritz. Daneben kamen auch Bauernfamilien aus Thüringen mit Unterstützung des Deutschritterordens.
Um das Jahr 1175 erreichte die Siedlungswelle auch das Gebiet des heutigen Nová Bystřice. Die Johanniter begannen früh mit der Rodung der örtlichen Wälder und errichteten eine Mönchszelle, um die sich das Dorf Mnich entwickelte. Aus der Mönchszelle wurde später eine Kirche, die erste Pfarrkirche von Nová Bystřice. (Diese älteste romanische Kirche der Region wurde nach 1945 abgerissen.)
Zumeist wird angeführt, dass Bystřice irgendwo im Raum Malá Obora unweit des Ortes, wo sich heute der Mnišský rybník (Mönchsweiher) befindet, entstanden ist. Darob kamen aber auch ernste Zweifel auf. In jedem Fall befand sich an dieser Stelle bereits um das Jahr 1175 ein Dorf, das nach dem durchfließenden Bach Vistricz (Bistricz), also Bystřice benannt wurde.