Český Krumlov
Český Krumlov / Krumau liegt etwa 25 km südlich von České Budějovice / Budweis und gilt als eine der schönsten Städte Böhmens. 1963 wurde der Stadtkern unter Denkmalschutz gestellt. Das einzigartige historische Ensemble umfasst über 300 gotische und Renaissance-Gebäude, die eine selten erhaltene mittelalterliche Stadtstruktur bilden. Für seine Einzigartigkeit wurde der historische Stadtkern im Jahre 1992 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen. Die Stadt wird von zwei prächtigen Denkmälern dominiert, der gotischen Kirche des hl. Veit und der staatlichen Burg- und Schlossanlage Český Krumlov, die zu den größten Baudenkmälern Mitteleuropas gehört. Sie besteht aus mehr als 40 historischen Gebäuden.
Den Stadtkern bildet der Stadtplatz mit dem Gebäude des neuen Rathauses aus dem 16. Jahrhundert, in dessen Mitte sich eine Säule mit einer Marienstatue befindet, und einer Reihe von gotischen und renaissancezeitlichen Häusern. Als Kultureinrichtungen sind zu nennen: das Regionalmuseum Český Krumlov, das Egon Schiele Kunstmuseum, ein Folter-Museum, ein Wachsfiguren-Museum, ein Marionettenmuseum, die Agentur des tschechischen Keramikdesign und das Stadttheater. Auch das Lustschloss, die Reitschule, das Sommertheater mit drehbarem Zuschauerraum, das Budweiser Tor und die Renaissancebrauerei sind sehenswert.
In der Stadt finden alljährlich statt: das Fest der fünfblättrigen Rose (Juni), das Internationale Musikfestival Český Krumlov (Juli-August), das Fest des hl. Wenzel (September) und weitere bedeutende Veranstaltungen statt. Von den Denkmälern aus der Umgebung der Stadt sind zur Besichtigung zu empfehlen: die Burg Rožmberk in Rožmberk nad Vltavou, das Zisterzienserkloster in Vyšší Brod, das Kloster Zlatá Koruna (Goldene Krone), das Schloss Hluboká nad Vltavou, das Schloss Červená Lhota, die Burg Zvíkov und das denkmalgeschützte Dorf Holašovice. Nicht weit von Český Krumlov entfernt befindet sich der See Lipno, der Wassersportlern viele Möglichkeiten bietet.
Geschichte
Der Name der Stadt leitet sich von dem deutschen Ausdruck “Krumme Aue” her (tschechisch: „Křivý luh”). Diese Bezeichnung entstand aufgrund der natürlichen Gegebenheiten, konkret der Form des Geländes, auf dem sich die Stadt ausdehnt. Sie liegt in einem S-förmig verlaufenden Mäander des Flusses Vltava (Moldau). In lateinischen Urkunden wird sie als Crumlovia oder Crumlovium bezeichnet. Die erste Erwähnung der Stadt findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1253, in der Krumlov “Chrumbenowe” genannt wird. Im Jahr 1253 wurde der Name Krumlovs zum ersten Mal in einer Urkunde des mährischen Markgrafen und österreichischen und steirischen Herzogs Otakar, des zukünftigen tschechischen Königs Přemysl Otakar II., erwähnt.
Im Jahre 1302 starb der Krumauer Zweig des Geschlechts der Vítek aus. Jindřich von Rožmberk (deutsch: Rosenberg) erzwang von König Václav II. die Aufhebung des Todfallrechts und erreichte die Überführung der Krumauer Herrschaft in den Besitz der Rožmberks. Krumlov wurde so zum Hauptsitz der Rožmberks. Peter Vok von Rožmberk, der letzte Nachkomme des Geschlechts, war im Jahr 1601 aufgrund seiner Verschuldung gezwungen, Krumlov an Kaiser Rudolf II. von Habsburg abzutreten. Seit dem Jahre 1622 gehörte Krumlov für drei Generationen den Eggenberks. Das Geschlecht von Eggenberk starb Anfang des 18. Jahrhunderts aus, im Jahre 1719 kamen dessen Erben nach Krumlov: die Schwarzenberks. Im Jahr 1963 wurde der Stadtkern Krumlovs unter Denkmalschutz gestellt und im Jahr 1992 in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO aufgenommen.
Wirtschaft
Angesichts der ausgezeichneten Fremdenverkehrs-Bedingungen leben die Stadtbewohner vor allem vom Tourismus. Die Stadt bietet ein reichhaltiges Angebot an Restaurants, Gaststätten, Hotels und Pensionen. Das einzige Produktionsunternehmen in der Stadt ist die Bierbrauerei Eggenberg.