Všeruby
Die Gemeinde Všeruby liegt 7 km südlich von Kdyně an der tschechisch-deutschen Grenze. In der Gemeinde befinden sich Gemeindeamt, Grenzübergang Všeruby – Eschlkam, Grundschule, Post, Gemeindebibliothek und Sportplatz. Höchster Punkt der Umgebung ist der 464 m hohe Martinsberg, der sich in östlicher Richtung in einen Bergkamm erweitert. Auf diesem Berg steht in der Mitte des Friedhofs eine kleine Kirche, die von Weitem sichtbar ist und dem Wanderer bereits aus großer Entfernung die Lage Všerubys verrät, während der Ort selbst noch lange den Blicken verborgen bleibt. Das Ortsbild von Všeruby ergänzt der große See, der einst der Gemeinde einen ihrer Namen gegeben hat. Sehenswürdigkeiten: Dominiert wird die Gemeinde durch die Kirche des Erzengels Michael, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts errichtet wurde. Das jahrelang vernachlässigte Gebäude wurde in den Jahren 1990/91 wieder hergestellt. Vor der Kirche steht eine Gedenktafel, die an einen Aufenthalt der Schriftstellerin Božena Němcova in den Jahren 1847/48 erinnert. Die St.-Martins-Kirche liegt auf dem Martinsberg. Anreise: Über die Straße Nr. 184 aus Richtung Kdyně.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung der Gemeinde Všeruby stammt aus dem Jahr 1175, als die St.-Martins-Kirche und die örtliche Burg errichtet wurden. Als Burgbesitzer werden Hrdibor (1197) und Vicemil schriftlich erwähnt, Angehörige von Hroznata, dem Gründer von Teplá. Die beiden Brüder lebten hier zur Zeit des Fürsten Sobeslav (1125-1140). 1269 war Drslav, der Richter des Pilsner Bezirks, Herr von Všeruby. Danach wechselte die Gemeinde noch häufiger den Besitzer. Erst 1385 erwarb Gutta von Guttenstein Všeruby und die Herrschaft blieb beinahe ein ganzes Jahrhundert lang im Besitz seines Geschlechts. Sie verlor jedoch ihre Selbstständigkeit, als sie der Herrschaft Bělá zufiel. Nach dem Niedergang des Rittersitzes von Všeruby und dem Ausbau des Schlosses Kunějovice wurde die Gemeinde der Kunějovicer Herrschaft untergeordnet. Die Beziehung zwischen den beiden Herrschaften endete 1848 mit der Aufhebung der Untertänigkeit. Im 18. und 19. Jahrhundert lebten die Einwohner von Všeruby vor allem von Töpferei, Korbflechterei und der Herstellung von Streichholzschachteln.
Wirtschaft
Die meisten Einwohner der Gemeinde sind in den Bereichen Landwirtschaft, Obstanbau und Rosenzucht tätig. Ein Teil von ihnen pendelt nach Pilsen (Škoda-Werke usw.) und Horní Bříza (Keramika Horní Bříza usw.).