Hemau
Die Stadt Hemau im westlichen Landkreis Regensburg ist überregional bekannt als Garnisonsstadt und als Standort der größten Fotovoltaikanlage Deutschlands. Auf einem ehemaligen militärischen Gelände wurden auf über 10 ha Salarzellenmodule zur Stromerzeugung installiert. Besondere Sehenswürdigkeiten sind das Spielzeugmuseum und die Wallfahrtskirche Eichlberg. Besonders stolz ist die Stadt Hemau auf sein großes Freizeitangebot mit Waldschwimmbad, Tennis- und Squashhalle, Modellflugplatz, Skateranlage und Stadthalle, um nur einige zu nennen. Verkehrsmäßig ist Hemau sehr gut über Bundesautobahn A 3 (Regensburg/Nürnberg) und die Bundesstraße B 8 erschlossen.
Geschichte
Im Jahre 1109 wurde Hemau erstmals urkundlich erwähnt. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde die alte Handelsstraße Nürnberg-Regensburg, die ursprünglich im Labertal verlief, auf den Waldrücken über Hemau verlegt. Schon Friedrich Barbarossa fuhr auf dieser Straße. Hemau wurde Raststätte für viele Händler und konnte sich dadurch gut entwickeln. Viele neue Gehöfte und Weiler entstanden in dieser Zeit. Der Ort Hemau scheint bis etwa in die Hälfte des 13. Jahrhunderts eine Dorfsiedlung gewesen zu sein. Um diese Zeit muß es von einem Hirschberger Grafen zum Markt erhoben worden sein. 1273 wird Hemau erstmals als Markt (“foro”) in einer Urkunde des Hademar von Laaber bezeichnet und 1294 wird Hemau erstmals als Sitz eines Richters erwähnt. In einem Lehensbrief des Bamberger Bischofs Wulfing (als Oberlehensherr) vom 3. Dezember 1305 wird Hemau als Stadt (“oppidum” bezeichnet. In einem Brief vom 12. März 1350 erteilt Ludwig der Brandenburger, der Sohn des Kaisers, der Stadt Hemau ernet das Stadtrecht. Mit der Erhebung zur Stadt wurde zwangsläufig auch eine Stadtbefestigung notwendig, deren Bau sich aber über viele Jahre in Abschnitten vollzog. Im Jahre 1470 wurde Hemau Haupt-Mautstation auf der Strecke Nürnberg-Regensburg. Viel erdulden mußte die Stadt Hemau im 30-jährigen Krieg. Da gab es kaum einen Unterschied, ob verbündete oder feindliche Truppen hier lagerten. Im Juni 1632 erschienen erste kaiserliche Truppen, verlangten Quartier und Verpflegung, stellten Geldforderungen und verheerten sogar mutwillig unreife Felder. Am 3. November 1633 erschienen Schweden, in den folgenden Wochen quälten, folterten, schändeten und mordeten sie Bürger der Stadt. Hemau und Umgebung waren ausgebrannt, verwüstet, öde und leer. Nur wenige Höfe waren noch bewohnt, die Bürger arm, ausgehungert und wenig widerstandsfähig. Hemau wurde im Jahre 1652 von der Pfalz-Neuburg an Bayern versetzt und dem Rentamt Straubing zugeteilt. Im September 1858 kam König Maximilian II. auf einer Reise nach Würzburg durch Hemau. Während der Gebietsreform von 1972 bis 1978 wurde der alte “Distrikt Tangrintel” durch die neue Großgemeinde weitgehend wieder hergestellt.
Wirtschaft
Land- und Forstwirtschaft, Holz-, Papier- und Druckgewerbe Metallverarbeitung, mittelständische Handels-, Verkehrs- und Handwerksbetriebe, Dienstleistungsbetriebe.