Kallmünz
Der Markt Kallmünz liegt sehr malerisch am Zusammenfluß von Naab und Vils, eingebettet in eine der schönsten Landschaften der Oberpfalz. Man mag kommen, von welcher Seite man will, immer ist es der Schloßberg, ein mächtiger, hundert Meter hoher Kalksteinblock, der mit seiner altersgrauen Ruine zuerst den Blick des Besuchers gefangen nimmt. Zerstört wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg. Die historische Bausubstanz, aus der Zeit als Kallmünz an den wichtigsten Handelsstraßen nach Osten lag, in Verbindung mit den landschaftlichen Schönheiten sorgten dafür, dass Kallmünz seit der Jahrhundertwende nicht nur Ausflugs- und Urlaubsziel, sondern auch Künstlerkolonie wurde. Im Jahre 1901 entdeckte Professor Palmié Kallmünz für die Maler und weilte zwei Sommer mit Freunden und Bekannten im Ort. Seither sind zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, unter ihnen auch so bekannte Namen wie Wassily Kandinsky und Gabriele Münter, seinem Beispiel gefolgt. Heute versucht man in Kallmünz die Gegensätze zwischen Fortschritt und Erhaltung der Vergangenheit möglichst gering zu halten, um sowohl Einwohnern als auch Besuchern die außergewöhnliche Lebensqualität zu erhalten. Mit seinen Ortsteilen hat Kallmünz (341 m über den Meeresspiegel) heute ca. 3.000 Einwohner und bietet neben Wander-, Camping- und verschiedenen Sportmöglichkeiten den Anglern ein Paradies.
Geschichte
Bereits im Jahre 983 wurde Kallmünz erstmals urkundlich erwähnt. Bayerische Herzöge aus der Landshuter Linie erbauten um 1230 eine Wehranlage, damit sie den alten Erz- und Salzweg Amberg-Regensburg und einen Nebenast des Fernhandelsweges Nürnberg-Regensburg unter ihre Aufsicht brachten. Die Burganlage, von deren Entstehung nur bekannt ist, dass die Erbauung um das Jahr 1150 erfolgte, wurde im 13. Jahrhundert von der bayerischen Dynastie der Wittelsbacher zu einem Stützpunkt ihrer Macht ausgebaut. Sichtbar sind die erhaltenen Spuren ortsansässiger Maler des 18. Jahrhunderts: Mathias Zintl, der Schöpfer der Deckengemälde der Kallmünzer Pfarrkirche. Kallmünz war als Malerwinkel entdeckt – auch die Malschulen wurden fortgesetzt. Schliesslich ist noch die Lithographie “Kallmünz mit dem Brunntor” aus dem Jahre 1836 von Domenico Quaglio (1787 – 1837) bekannt. Quaglio war einer der besten Architekturmaler der deutschen Romantik. Vermutlich kam Quaglio in die Gegend, als im Auftrage Ludwigs I. nach einem Platz für die geplante Befreiungshalle gesucht wurde.
Wirtschaft
In Kallmünz sind einige wenige kleinere und mittelständische Betriebe ansässig, darunter Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe zur täglichen Grundversorgung. Tourismus und Gastonomie spielen eine wichtige Rolle.