Windischeschenbach
Windischeschenbach ist das Eingangstor zum Naturschutzgebiet Waldnaabtal. Auf gut markierten Wanderwegen ist dieses wildromantische Flusstal der Waldnaab mühelos zu erwandern. Windischeschenbach ist der Standort der Kontinentalen Tiefbohrung der Bundesrepublik Deutschland (KTB). Diese rein wissenschaftliche Tiefenbohrung mit dem auf der Welt einmaligen Landbohrturm von 83 m Höhe, hat als weltweit tiefstes Bohrloch eine Endteufe von 9.101 m und eine Temperatur von 270 Grad erreicht. Im Geozentrum an der Bohrstelle kann man sich täglich über die Ergebnisse dieser einmaligen und interessanten Tiefenbohrung informieren. In Windischeschenbach und seinem Ortsteil Neuhaus wird noch traditionsgemäß das Zoiglbier in den Kommunbrauhäusern hergestellt. Diese, nach alter Rezeptur gebraute, gut gehopfte und kohlensäure-arme Bierspezialität wird derzeit in 12 Zoiglbierstuben ausgeschenkt. Durch die Vielzahl dieser Zoiglbierstuben, die in keiner anderen Gemeinde in so großer Anzahl vorhanden sind, kann Windischeschenbach auch als die Hauptstadt des Zoiglbieres bezeichnet werden. Sehenswert ist neben der aus der sogenannten Gründerzeit stammenden Stützelvilla die um 1300 erbaute Burg Neuhaus, in der das Waldnaabtal-Museum untergebracht ist.
Geschichte
Im Jahre 1230 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter war Windischeschenbach in verschiedene Grundherrschaften aufgeteilt. Grundherren waren u.a. die Landgrafen von Leuchtenberg, das Kloster Waldsassen, die Herrschaft Störnstein und die Fürsten Lobkowitz aus Böhmen. Windischeschenbach hieß bis 1424 nur Eschenbach. Der Zusatz “Windisch”, d. h. gegen Wendenland oder Böhmen gelegen, wurde gegeben, um den Ort von dem in der westlichen Oberpfalz gelegenen Eschenbach unterscheiden zu können. 1533 erhielt der Ort das Marktrecht. Das 1553 verliehene Wappen hat einen roten Schild, dessen Mitte ein silberner Balken, der einen Bach darstellt, horizontal teilt. In ihm befindet sich ein Fisch, eine Äsche. Der obere Teil des Schildes ist mit zwei goldenen, sechseckigen Sternen, der untere mit einem besetzt. Die drei Sterne symbolisieren die drei Grundherrschaften, die drei Wappenfelder die zugehörigen Länder. Der Markt wurde 1952 zur Stadt erhoben. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform wurden im Jahre 1972 der Markt Neuhaus sowie die Gemeinden Bernstein und Naabdemenreuth eingemeindet.
Wirtschaft
Der Wandel vom rein landwirtschaftlich ausgerichtetem Ort zum Industriestandort ist mit der Errichtung der Bahnlinie von Weiden nach Eger in den Jahren 1862 bis 1864 untrennbar verbunden. Um den Bahnhof herum entstand bereits damals ein Industriegelände mit einer Pappenfabrik, Tafel-und Spiegelglasfabrik und einem Porzellanbetrieb. Die Pappenfabrik wurde vor einigen Jahrzehnten bereits stillgelegt; Glas- und Porzellanfabrik bestehen heute noch, wenn auch unter anderen Eigentümern und Namen. In speziellen Werksverkaufsräumen werden die hier produzierten Artikel der “Concorde-Kristallglas GmbH” und von “Eschenbach-Porzellan” preisgünstig angeboten. Im Stadtteil Neuhaus ist in den letzten Jahren ein neues Gewerbe- und Industriegebiet entstanden, das unmittelbar an die A 93 Regensburg-Weiden-Hof angrenzt. Derzeit sind dort 36 ha ausgewiesene Gewerbe- und Industrieflächen vorhanden. Auch im Einzelhandels- und Gastgewerbe ist Windischeschenbach gut ausgestattet. Neben der gutbürgerlichen und preiswerten Gastronomie empfiehlt sich Windischeschenbach auch als Einkaufsstadt mit auswahlreichen und günstigen Angeboten.