Die Melodie der Heimkehr
Der Weltklasse-Gitarrist Fabian Hinsche und Kinder aus Kunstschulen aus Cham und Domažlice erinnern an den Komponisten Rudolf Leberl, einen gebürtigen Hoch-Semlowitzer.
Jedes menschliche Leben hinterlässt Spuren – manchmal deutlich und greifbar, manchmal kaum wahrnehmbar, die aber im Laufe der Zeit verblassen. Das Gedächtnis ist zerbrechlich, veränderlich und geht oft in historischen Umbrüchen verloren. Dennoch gibt es etwas, das dem Vergessen widerstehen kann: die Musik.
Rudolf Leberl, gebürtig in Hoch Semlowitz, war ein Komponist, dessen Name lange Zeit von den Ereignissen der Nachkriegszeit und den Veränderungen der Landschaft und der Bevölkerung überschattet wurde. Sein Werk jedoch überlebte – versteckt in Notenblättern, die wie eine stille Botschaft auf ihre Rückkehr warteten. Musik ist zwar immateriell, kann aber unverwechselbare Erinnerungen bewahren: Sie erinnert nicht nur an ihren Schöpfer, sondern auch an den Zeitgeist, aus dem sie hervorgegangen ist.
Das Konzert „Melodie der Heimkehr” ist Ausdruck dieser Erinnerung. Dank dem Konzertmeister Fabian Hinsche und den Aufführungen der Schüler der Kunstschulen in Domažlice und Cham erklingen die Töne aus der Heimat von Rudolf Leberl wieder. In ihrem Nachhall hören wir, dass das Vergessen niemals vollständig ist – dass Melodien die Distanz der Jahre und Schicksalsschläge überbrücken und den Weg zurück in die Heimat ihres Komponisten wieder öffnen können.
Text: Antonín Kolář, Bürgermeister von Hoch-Semlowitz
Finanziell unterstützt vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond und Landkreis Schwandorf



