Eugen Hubrich (1885-1963) – Heimatdichter, Festspielautor, Schlaraffe, NSDAP-Funktionär
Eugen Hubrich (1885-1963)
Heimatdichter, Festspielautor, Schlaraffe, NSDAP-Funktionär
Vortrag von Dr. phil. Johannes Laschinger, Archivdirektor a.D., Amberg
Die Agnes-Bernauer-Festspiele 2024 bieten den Anlass, sich mit Eugen Hubrich, dem Autor der „Agnes Bernauerin zu Straubing“, die 1935 erstmals im Schlosshof zur Aufführung gelangte, zu beschäftigen. Dabei steht nicht diese im Mittelpunkt der Betrachtung, vielmehr gilt es das, schriftstellerische Wirken des Heimatdichters Hubrich vorzustellen, der aufgrund seiner Anstellung am hiesigen Lehrerseminar im September 1919 nach Straubing kam.
Eine besondere Rolle spielte dabei der „Bayerische Waldverein“, in dem Hubrich vor allem als Schriftleiter der Vereinszeitschrift „sein heimatkundliches Interesse, gepaart mit völkischer Ideologie“ (Maximilian Seefelder) einbrachte. Nachdem 1932 der Further „Drachenstich“ des Festspielautors Hubrich aufgeführt worden war, schrieb er für die Stadt Amberg anlässlich der 900-Jahr-Feier der ersten Nennung des Ortes im Jahr 1934 ein Festspiel mit dem Titel „Amberger Blut“. Seine Aufführung im Sommer 1934 wäre aufgrund der Zugehörigkeit Hubrichs zu dem von den Nationalsozialisten verbotenen Männerbund „Schlaraffia“ beinahe gescheitert.
Der „Nationalsozialist aus Idealismus“, wie sich Hubrich selbst sehen wollte, gehörte vielen angeschlossenen Verbänden der NSDAP an, was seinen Aufstieg im Schuldienst und in der Partei förderte, in der er sich als „Kreiskulturwart“, „Hauptstellenleiter für Kultur“ und „Kreisredner“ engagierte.
Nach einem Jahr Lagerhaft in Moosburg kehrte er im Juni 1946 wieder nach Straubing zurück, wo er 1952 sein bis heute vielleicht bekanntestes Werk, die nicht unumstrittene „Waldlermesse“, schrieb.