Jakub Matuška aka Masker / Wenn die Flügel der Schwalben den Granitblock vom Antlitz der Erde glätten

Kurator | Michal Nanoru

Jakub Matuška ist Absolvent der Akademie der Bildenden Künste in Prag (Malerei-Atelier II, Vladimír Skrepl-Schule) und absolvierte Aufenthalte an der Copper Union in New York und der Middlesex University in London.

Das ursprüngliche Mitglied des Enfant terrible der tschechischen Graffiti-CAP-Crew, Jakub Matuška, ist heute einer der erfolgreichsten Künstler seiner Generation und konzentriert sich hauptsächlich auf die Malerei. In den Vierzigern erreichte er den Höhepunkt seiner Experimente, seinen souveränen Zeichenstil auf große Leinwände zu übertragen, wobei er oft komplizierte Techniken mit Photoshop und monatelanger Handarbeit mit Acrylfarben einsetzte. Sein Hintergrund in der Straßenkunst führte ihn vor Jahren zu Sprühfarbe und Airbrush, dem primären Medium, mit dem sich die zeitgenössische postanaloge Malerei mit Fragen der Flächigkeit und Tiefe, des Festen und Flüssigen, des Gesicherten und Ungewissen auseinandersetzt.

Matuškas Motive hingegen schwanken zwischen surrealen Erkundungen der Unzuverlässigkeit der eigenen Wahrnehmung, spirituellen Krisen und esoterischen Diagrammen und scheinbar behäbigen Szenen aus dem Alltag des zeitgenössischen Stadtmenschen, die an sein Frühwerk als poetisch-witziger Glossator von Welten erinnern, denen er sich nie ganz zugehörig fühlte. Doch egal, ob er sich auf seiner Suche nach Weisheit und Gelassenheit in einen Märchenwald oder unter die Palmen subtropischer Inseln begibt, die Vorhersage sieht immer noch Extreme vor.
Der Raum eines aufgeklärten Zwischenzustands zwischen rustikaler Vernunft und Fiebertraum, die verwegene Auffassung von Malerei, die auf vielfältigen Anklängen an popkulturelle Bilder beruht, und das Konzept der Ausstellung, formal anspruchsvolle Leinwände mit Vorbildern und wiederkehrenden Resonanzen in Zeichnungen zu kombinieren, werden durch eine suggestive Installation hervorgehoben, die für den Raum eines romantischen Schlosses geschaffen wurde, ein schmelzendes Labyrinth zwischen Miyazaki, Hokusai und Lada.