Leopold Silberstein – ein Slawist und Philosoph in schwierigen Zeiten
Leopold Silberstein, geboren 1900 in Berlin, promovierte 1922 an der Berliner Universität zum Doktor der Philosophie. Er forschte u. a. über die Entstehung der Tschechoslowakei. Weil er wegen seiner jüdischen Abstammung verfolgt wurde, emigrierte er im Jahr 1933 mit seiner Familie nach Prag. Hier wirkte er aktiv im Prager Linguistischen Zirkel und anderen wissenschaftlichen Gesellschaften mit. Er publizierte viel über das wissenschaftliche Leben in der Tschechoslowakei. Als Philosoph entlarvte er den Ursprung der Rassentheorie der Nazis.
Im Jahr 1937 entsendete ihn die Regierung der ČSR als Lektor für tschechische Sprache und Kultur an die Universität Tartu in Estland, wo er 1941 ermordet wurde.
Gast: Dr. Konrad Herrmann
Einleitung: PhDr. Václav Petrbok, Ph.D.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt und wird simultan ins Tschechische gedolmetscht.
In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Prag.