Zeitzeugen – Jahresmotto 2018 im Oberpfälzer Freilandmuseum
Für die Saison 2018 hat das Oberpfälzer Freilandmuseum das Motto „Zeitzeugen“ gewählt. Nicht die Geschichte großer Männer ist das Thema dieses Museums, sondern die der „kleinen Leute“ und der Alltagskultur. Das Freilandmuseum versucht sich vermehrt mit der neueren Geschichte im ländlichen Raum der Oberpfalz auseinanderzusetzen.
Zu Saisonbeginn Anfang März wird eine Ausstellung mit dem Titel „Volk Heimat Dorf – Ideologie und Wirklichkeit im ländlichen Bayern der 1930 und 1940er Jahre“ eröffnet. Erarbeitet wurde die Ausstellung von der Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Freilichtmuseen, die seit 1995 kontinuierlich neue und wichtige Themen für die Museumsbesucher aufbereitet.
In dieser Ausstellung, die sich mit einem schwierigen Abschnitt unserer Geschichte beschäftigt, nicht die große Politik steht im Mittelpunkt, sondern die Probleme der Landbevölkerung zwischen Erzeugungsschlacht und Hungersnot, Ideologie und Alltagsbewältigung. Dazu gehört gerade auch auf dem Land die Aufnahme verschiedenen Bevölkerungsgruppen vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg. Obwohl die Freilichtmuseen lange versäumt haben die Zeitzeugen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu befragen, konnten doch noch Quellen hinzugezogen werden, die sich mit dem Alltagsleben dieser Zeit beschäftigen.
Dabei hat es gerade in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf dem Lande so viele Veränderungen gegeben, wie nie zuvor. Durch Zeitzeugenbefragungen haben Studenten der Universität Regensburg versucht möglichst viele Aspekte dieser Veränderungen zu erforschen. Ihre Ergebnisse werden im Freilandmuseum zu sehen sein.
Zum Motto Zeitzeugen gehört auch ein Projekt, bei dem versucht werden soll Senioren nicht nur als Besucher unseres Museums zu empfangen, sondern ihre Erfahrungen und ihr Wissen willkommen zu heißen. Das Oberpfälzer Freilandmuseum hofft, dass durch die vielen Aktivitäten im Jahr 2018 sich noch andere Besucher bereit erklären ihr Wissen dem Museum zur Verfügung zu stellen.