Getreide dreschen mit Brotfest und Imkereistand im Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen

Die Erntearbeiten im Freilandmuseum des Bezirks Oberpfalz sind abgeschlossen und nun geht es an die Weiterverarbeitung des Getreides. Früher nahm das Dreschen viel Zeit in Anspruch. Die Getreidegarben lagen in Reihen in der Scheune und wurden von mehreren Dreschern mit den Dreschflegeln in einem bestimmten Takt abgedroschen. Das war eine mühsame Arbeit und nur starke Burschen waren dazu zu gebrauchen. Im Langerbauernhof im Waldlerdorf des Museums kann sich jeder überzeugen, wie anstrengend diese Arbeit gewesen ist. Das gedroschene Getreide musste anschließend gereinigt werden. Dazu wurden die Scheunentore geöffnet, so dass ein Durchzug entstand, der beim Hochwerfen des Getreides die leichteren Grannen und Unkrautsamen vom Korn trennte.
Die erste Maschine zum Dreschen war der Stiftendrescher, der schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Amerika erfunden worden war. Auch die Getreidereinigung wurde mechanisiert. In Windmühlen wurde die Spreu vom Weizen getrennt. Beide Maschinen können im Urschlbauernhof in Aktion bestaunt werden.
Die nächste Entwicklungsstufe wird im Naabtaldorf in der Genossenschaftsscheune aus Niedermurach gezeigt. Große Breitdrescher konnten das Stroh verarbeiten und zu Ballen pressen. Diese wurden entweder mit einer Dampflokomobile oder ab den 20er Jahren verstärkt mit Elektromotoren betrieben. Die Anschaffung solcher Maschinen war so aufwendig, dass die Bauern sich zusammenschlossen und gemeinsam in einer Scheune solch eine Maschine betrieben.
In Ergänzung des Programms transportieren die Museumspferde Fritz und Sam das Getreide, wie es früher üblich war, zu den Scheunen, zur Mühle oder zum Raiffeisen-Lagerhaus. Das Stroh wurde früher mit Strohbändern gebündelt und so zur weiteren Verwendung in der Scheune aufbewahrt. Wie diese Strohbänder angefertigt wurden, wird ebenfalls gezeigt.
Der Imkerverein Nabburg informiert beim Kolbeckhof über Bienenhaltung und Honiggewinnung. Selbstverständlich kann man dort auch Honig kaufen, der ja zu frischem Brot direkt aus dem Holzofen besonders gut schmeckt.
Unser Museumsbäcker Herr Paulus wird auch an diesem Sonntag sein gutes Brot backen und verkaufen.