KulturTour ins spätsommerliche Südböhmen
Noch viel zu entdecken gibt es im Nachbarland. Wohl auch deswegen sind die Kulturtouren des Centrum Bavaria Bohemia und seines Trägervereins Bavaria Bohemia gefragt. Ein Ausflug nach Südböhmen offenbart verborgene Schätze.
Český Krumlov (Krumau) steht nicht umsonst an vierter Stelle bei den beliebtesten tschechischen Top-Destination. Der Ausflug war dem Erkunden von Sehenswürdigkeiten in diesem Labyrinth aus verwobenen mittelalterlichen Gassen, malerischen Giebeln der Bürgerhäuser, romantischen Ecken und Winkeln, dem imposanten Schloss hoch über der Moldau, Cafés und mittelalterlichen Schankwirtschaften gewidmet.
„Es war wirklich ein schöner Ausflug“ so oder ähnlich positiv lautete das Resümee aller Teilnehmer nach der Wochenend-KulturTour des Centrum Bavaria Bohemie (CeBB), Schönsee. 40 Gäste machten sich bei herrlichem Spätsommerwetter auf den Weg ins Nachbarland. Erste Station war die Stadt Prachatitz (Prachatice), die am Goldenen Steig liegt und einst dem „Weißen Gold“, dem Salz, seinen Reichtum verdankte. Zeuge dieses Reichtums ist der gut erhaltene Stadtkern mit wunderschönen Gebäuden aus der Renaissancezeit. Detaillierte Einblicke in die Entwicklung und Bedeutung der Stadt erhielten die Teilnehmer im Stadtmuseum, wo der Museumsleiter Dr. Frantisek Kubů die Gäste begrüßte. Kubů erhielt im Jahre 2018 den Brückenbauerpreis, den das CeBB jährlich vergibt. Der Historiker konnte während seiner interessanten Führung durch das Museum, das bereits 1904 gegründet wurde, aus seinem umfangreichen Erfahrungsschatz schöpfen.
Die Erkundungstour setzte sich am Nachmittag fort mit dem Besuch des Zisterzienserklosters Vyšší Brod (Hohenfurth) mit der drittgrößten barocken Klosterbibliothek Tschechiens mit 70 000 Bänden und 1 200 Handschriften. Im gotischen Bau aus dem 13. Jahrhundert beeindruckt der Wechselaltar, dessen Altarbild vier Mal im Jahr zu verschiedenen Feiertagen von Hand gewechselt wird. Zeit für einen kurzen Abstecher blieb an der Teufelswand, die aus dem tief eingeschnittenen Tal der Moldau hochragt. Bedřich Smetana vertonte hier die Sage von der Teufelswand in seiner Oper mit gleichem Namen. Zum Ausklang ging es auf die „Adalbert Stifter“ zu einer eineinhalbstündige Schifffahrt auf dem Lipno Stausee.
Der ganze Sonntag war Česky Krumlov (Krumau) gewidmet. Der Stadtkern liegt in einer Flussschleife der Moldau – davon leitet sich auch der deutsche Ortsname „krumme Au“ ab. Die Stadtführung folgte der klassischen Route: Von der Brücke über die Moldau hinein ins Stadtzentrum zum Kloster und weiter Richtung Hotel Ruže, einem beliebten Treffpunkt für Fotografen. Hier liegt Krumau mit seiner ganzen Schönheit einem zu Füßen. Schlusspunkt war das imposante Schloss hoch oberhalb der Moldau über lange Zeit in verschiedenen Stilepochen erbaut.
Nach einem ereignisreichen Wochenende landete die Gruppe mit vielen neuen Eindrücken wieder in der Oberpfalz. Das Reiseleiterteam mit Kamila Spichtinger, Gabi Dlubal und Susanne Setzer freute sich über das viele Lob.
Die nächste Kulturtour des CeBB mit noch freien Plätzen führt am Samstag, 5. Oktober, nach Karlsbad mit einem Besuch im Kaiserbad und einer Operettengala im Karlsbader Theater. Anmeldungen nimmt Susanne Setzer unter susanne.setzer@cebb.de oder telefonisch unter 09674/924879 entgegen.