Wallfahrtskapelle St. Adalbert Nebílovský Borek (Borek bei Nebillau)
Die dem heiligen Adalbert von Prag geweihte Wallfahrtskapelle befindet sich zwischen Chválenice/ Chwalenitz und Nebílovský Borek/ Borek bei Nebillau an einer bewaldeten Stelle mit Namen „Na Planinách“ (auf der Ebene). Das Objekt gehört zum Kataster der Gemeinde Nebílovský Borek.
Bis zum 18. Jahrhundert war die kleine, im Volksmund „církvička“ (Kirchlein) genannte Kapelle inmitten von Feldern gelegen. In der Nähe gab es eine Quelle, und im Inneren der Kapelle befand sich ein Stein, in dem der Legende nach der heilige Adalbert seine Knieabdrücke hinterlassen hatte. Wie auch an anderen Orten der Pilsener Region sollen die Knieabdrücke des heiligen Adalbert da entstanden sein, wo dieser auf seiner Rückkehr von Rom in seine Heimat jeweils an einer Quelle betete.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg nahm die Verehrung des heiligen Adalbert zu, zudem sollen sich im 17. Jahrhundert eben hier auf der Ebene zwei Wunder ereignet haben, die den Glauben an seine Wundertätigkeit noch verfestigten. Die erste Geschichte spielte sich im Jahr 1648 ab. Eine Frau namens Apolena, die auf dem Nebillauer Herrengut wohnte, litt angeblich unter großen Schmerzen im linken Bein. Weil sie von alten Erzählungen wusste, dass der heilige Adalbert einst in der Quelle auf der Ebene niedergekniet war, begab sie sich eben dorthin. Sie kniete sich in die Quelle und betete hoffnungsfroh zu Gott, zur Jungfrau Maria und zum heiligen Adalbert. Sie sprach einen Rosenkranz und war auf der Stelle geheilt. Zwölf Jahre später sollte es zu einem weiteren Wunder kommen. Marianna Pelešková, ebenfalls von einer schweren Krankheit geplagt, suchte die Quelle auf der Ebene auf, kniete darin nieder und betete. Auf die Fürbitte des heiligen Adalbert hin wurde sie ebenfalls geheilt.
Arnold Alois Freiherr Engel von Engelsfluss, Eigentümer des Nebillauer Herrenguts, ließ die alte Kapelle auf der Ebene im Jahr 1680 abreißen und durch die heutige, geräumigere Barockkapelle des heiligen Adalbert ersetzen. Der Bau hat einen achtseitigen Grundriss, einen Vorraum und eine Kuppel mit Laterne in der Spitze. Ins Innere der neuen Kapelle wurde hinter ein robustes Gitter der wertvolle Stein mit den Knieabdrücken des heiligen Adalbert verlegt. An eine Kapellwand wurde die Figur des heiligen Adalbert in Lebensgröße gemalt, die jedoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts schon nicht mehr erkennbar war. Das Wappen Engels aus vergoldetem schwarzem Stein hing an einer massiven Kette über dem Eingang zur Kapelle. Heute ist es in die Kapellwand unter der Chorempore eingemauert.
Frühere Nutzung
Seit Ende des 17. Jahrhunderts ist die St.-Adalbert-Kapelle alljährlich Ziel der Pilgerprozessionen Anfang Mai. Das Album des St. Adalbert aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert gab die Pilgeranzahl mit viertausend an.