Kirche der heiligen Anna bei Bischofteinitz
Die Kirche St. Anna ist ein geräumiger, einschiffiger Bau mit ursprünglichem Chor, versehen mit einem reich verzierten gotischen Kreuzrippengewölbe auf runden Pfeilern, die in ein Fries aus polychromen Terracottafliesen mit typisch spätgotischem Relief münden. Die glatten Chorwände sind im unteren Bereich verziert mit Malereien aus dem beginnenden 16. Jahrhundert, auf denen die Wappen bedeutender Mäzenen dieser Kirche abgebildet sind.
Der Legende nach entdeckte um das Jahr 1500 ein gewisser Bürger namens Křečka beim Pflügen an dieser Stelle eine etwa eine halbe Elle messende Figur der Heiligen Anna aus schwarzem Holz. Er brachte sie nach Hause, doch die Figur kehrte drei Jahre lang immer und immer wieder an ihren Fundort zurück.
An der Stelle wurde eine hölzerne Kapelle errichtet. Der Ort erfreute sich einer stetig wachsenden Beliebtheit unter den Glaubenden. Dies führte zur Gründung einer Annenbruderschaft unter Leitung des Jiří von Ronšperk, der eine steinerne Kirche bauen ließ. Der Grundstein wurde 1507 gelegt, und nach neun Jahren Bauzeit wurde die Kirche am 5. April 1516 feierlich durch den Regensburger Weihbischof Peter Kraft geweiht.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfuhr die Kirche einen barocken Umbau, es wurden eine Sakristei und ein barockes Gewölbe ergänzt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ließ die Familie der Trautmansdorffer unter der Kirche ihre Familiengruft anlegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche St. Anna häufiges Ziel von Vandalismus. Aus diesem Grunde ist die ursprüngliche Ausstattung der Kirche nicht erhalten.
Heute ist die Kirche gänzlich geschlossen.