Sengerhof, Bad Neualbenreuth
Seit 1733 befand sich der Sengerhof nachweislich im Besitz der Familie Schöner.
Die beiden Töchter Anna und Barbara bleiben unverheiratet und übernehmen als Alleinbewirtschafterinnen nach dem Tod des Vaters 1948 den Hof. Da ein Bauer fehlt, übernimmt Barbara, die Ältere, die dominierende Stellung auf dem Hof. Trotz Mithilfe eines Knechtes wird die Landwirtschaft nach dem Tod von Barbara Schöner im Jahr 1973 aufgegeben. Anna Schöner stirbt 16 Jahre später, im Jahre 1989. Zu Lebzeiten lag ihr die Wegwerfmentalität fern. Was noch brauchbar war, blieb im Haus: haufenweise Reisigbesen und Gehstöcke, selbstgeflochtene Körbe, kunstvolle Medizinfläschchen mit geheimnisvollen Essenzen, alte Bücher, Kommoden, Kisten und Behälter. Sie hinterließ Gebrauchsgegenstände aus längst vergangenen Zeiten, Gerümpel und so manche Antiquität, die noch viele Geschichten erzählen.
In ihrem letzten Willen vermacht sie die Hofstelle „mit Haus, Hof und Inhalt“ der Gemeinde Bad Neualbenreuth. Schon zu Lebzeiten wünscht sie sich, dass die späteren Generationen am Beispiel ihres Hofes sehen sollten, „wie die Leute früher gelebt haben“.
Die bestehenden Gebäude wurden von 1755 bis 1885 errichtet. Nach der Übernahme des Hofes 1989 durch die Gemeinde erfolgten Bestandsaufnahme, Dokumentation und Inventarisierung bis 2003. In diesem Jahr erhielt der Markt auch die denkmalrechtliche Erlaubnis zur Renovierung der Gebäude. Die Hofstelle wurde von 2004 bis 2006 für insgesamt etwa 1,5 Mio. Euro, die aus einer Förderung der EU stammen, saniert und 2007 eingeweiht.
Der Sengerhof in Bad Neualbenreuth wird neben dem Heimatmuseum als Veranstaltungsort für Ausstellungen, Hochzeiten, Musikveranstaltungen u.v.m. genutzt.