Schloss Planá bei Mariánské Lázně (Marienbad)
An der Landzunge westlich von der Stadt Planá dehnt sich ein umfangreicher Schlosskomplex aus, der durch Baumaßnahmen vermutlich bereits seit dem 13. bis zum 20. Jahrhundert entstanden ist und enthält deswegen Bauelemente von Gotik bis zur Gegenwart. Als erster bekannter Inhaber der ursprünglichen gotischen Burg wird in der Hälfte des 14. Jahrhunderts Dobrohost aus Planá erinnert. Den Bau bildeten damals ein länglicher Palast und achtstöckiger, in drei oberen Etagen hölzerner prismatischen Turm. Das erste Mal in der Geschichte wurde das Burggebäude erst im Zusammenhang mit dem Feuer in Planá im Jahre 1395 erwähnt. Der damaliger Inhaber, der Ritter Bořivoj von Svinary hat vermutlich die Burg renovieren lassen. Dem weiteren Inhaber, Jindřich von Elsterberk (nach dem Jahr 1407) wird die Verwandlung des Burgpalastes in einen dreiflügeligen Bau zugeschrieben. Dieser diente nach dem Jahre 1433 auch Aleš von Žeberk und seinen Nachkommen bis zu 40er Jahren des 16. Jahrhunderts. In der Mitte des 16. Jahrhunderts, bereits zu den Zeiten von Mořic Šlik, begann wahrscheinlich der Burgumbau zum Renaissanceschloss. Zum ursprünglichen Palast sind der nördliche Flügel mit Tonnen- und Lünettengewölbe, Portalen, Pforten und Steinwappen von Šliks hinzugekommen. In der Vorburg entstanden vor allem Stallbauten. Kašpar Šlik hat in den Jahren 1617-1618 die Fassaden und Interieurs des Sitzes im Geiste der Spätrenaissance umbauen lassen. Nach dem Jahre 1665, als das Herrengut in Planá das Haus Sinzendorf erworben hat, erlebte das Schloss die Verwandlung im Barockstil. Die letzten adeligen Inhaber die Grafen von Nostitz (nach dem Jahre 1822) adaptierten das Schlossareal fortlaufend während der ganzen Zeit dessen Besitzes. In den Jahren 1948-1991 benutzten das Schlossareal die Mitglieder der Grenzwache. Danach geriet es in den privaten Besitz. Zur Zeit ist nur der englische Park zugänglich.