Die Klosterkirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes, Písek
Die Kirche erinnert an das ehemalige Dominikanerkloster, das südlich von dieser Kirche seit den Anfängen der Stadt bis zum 20. August 1419 stand, als es von den hiesigen “Wächtern des Kelches” zerstört wurde. Laut Überlieferung wurden die Mönche vom Felsen in den Fluss gestürzt, das Kloster zerstört und niedergebrannt. An seiner Stelle entstanden dann einige Häuser. Die Überreste des Klosters, bzw. der dreischiffigen Klosterkirche, wurden als Salzlager genutzt. Aus dieser Zeit ist die schöne, mit Renaissance-Graffiti geschmückte Fassade erhalten geblieben. Als die Katholiken in der Zeit nach der Schlacht am Weißen Berg das Kloster wiedererrichten wollten, bauten sie einen neuen Konvent auf der gegenüberliegenden Seite, also in Richtung zur Burg. In den Kriegen um die österreichische Erbschaft in den Jahren 1741 – 42 wurde das Gebäude von der Okkupationsarmee als Lazarett genutzt. Ein paar Jahrzehnte später wurde das Kloster von Josef II. aufgelöst und das Gebäude diente nach einem Umbau als Gericht und Gefängnis. Übrig geblieben ist nur die Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes. Diese Kirche, deren Grundriss die Form eines Kreuzes hat, ist entgegengesetzt orientiert, d.h. ihr Altar ist nicht nach Osten sondern nach Westen ausgerichtet. Der Hauptaltar stammt aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts, unter den Bodenplatten befinden sich zwei Gruften. Die erste wurde Mitte des 17. Jahrhunderts für die Schwanberger gebaut, in der zweiten im Jahr 1729 errichteten Gruft wurden die Klosterbrüder beigesetzt. Auf dem nicht sehr hohen Kirchenturm hängen zwei Glocken: die erste, ursprünglich für den Dreifaltigkeitsfriedhof bestimmte, ist das Totengeläut des Glockenmeisters Brikcí von Cinperk aus dem Jahr 1575, die zweite aus dem Jahr 1673 ist dem Hl. Dominikus gewidmet.