Kloster Borovany
Die Stadt Borovany liegt 16 km südöstlich von Budweis (České Budějovice). Die südliche Seite des Stadtplatzes ist durch die Anlage des ehemaligen Augustinerklosters mit einem gewaltigen Gebäude der ehemaligen Prälatur geschlossen, die später zum Schloss umgebaut wurde. Das Kloster Borovany wurde 1455 als erstes Kloster nach den Hussitenkriegen in Böhmen gegründet. In den Jahren 1760 – 1770 wurde vom Propst Augustin Dubenský ein neues prunkvolles Prälaturgebäude im Spätbarockstil erbaut. Seinem Zweck diente das Gebäude aber nur kurz, denn 1785 wurde das Kloster durch die Reformen von Josef II. aufgelöst.
1787 erhielten die Schwarzenberker die Stadt Borovany einschließlich des ehemaligen Klosters und begannen die Prälatur als Schloss zu nutzen. Nach dem 2. Weltkrieg bis 1997 hatte hier die Schule ihren Sitz. Das dreiflügelige Schlossgebäude schließt den Innenhof ab, der mit einem steinernen Brunnen geschmückt ist. Aus dem nördlichen Trakt geht ein zweistöckiger Risalit hervor, mit Pfeilern und einem Schwarzenberger Wappen über dem Eingang vom Marktplatz her. Das hohe Dach wird von einigen Dachluken ausdrucksvoll hervorgehoben. Das Interieur des Schlosses ist nur bei außergewöhnlichen Ereignissen zugänglich, deshalb kann man leider die schönen Deckenfresken mit Szenen aus dem Leben des hl. Augustins oder die Treppe mit Balustraden, die aus dem Erdgeschoss in den Flur im ersten Stock führt, bestaunen.
Der Garten des Schlosses sowie der Innenhof sind nun zugänglich. Der Besichtigungspfad umfasst die Besichtigung der Kirche der Maria Heimsuchung, der Kapelle und das Lapidarium mit barocken Statuen im Kreuzgang des ehemaligen Klosters.