Zoologischer, botanischer und japanischer Garten – Zoo Pilsen
Eine ganz andere Welt im Zoologischen und botanischen Garten der Stadt Pilsen
Der westlichste der tschechischen zoologischen Gärten befindet sich in Pilsen. Er entstand bereits im Jahr 1926 in dem Stadtteil Doudlevce und im heutigen, 21 Hektar großem Areal Lochotín wirkt er seit 1963. Als einziger in der Tschechischen Republik ist er zugleich in einen wunderschönen Funktionskomplex mit dem Botanischen Garten vereint und im Stadtzentrum gibt es darüber hinaus noch die detachierte Exposition AQUA-TERRA.
Zu den Besonderheiten des Pilsener Zoo gehört die Tierhaltung in natürlicher und attraktiver Umwelt. Die neuen Expositionen bilden Abschnitte von ganzen Biotopen mit charakteristischen Pflanzen- und Tierarten. Sehr oft lebt so in einem Auslauf nicht nur ein Tier bzw. einzige Tierart, sondern mehrere Arten zusammen. Die Pflanzen und Lebewesen sind im Pilsener Zoo nach dem Entwicklungsplan aus dem Jahr 1996 nach Kontinenten ihrer Ursprung bzw. dem zoogeographischen Gebiet untergebracht und der Garten wurde in mehrere Weltteile geteilt.
Die Exposition AQUA TERRA ermöglicht nach ihrer Modernisierung im Jahre 2001 eine fesselnde Exkursion ins Reich von Insekten, Fröschen, Schildkröten, Fischen, Echsen und Schlangen in gemischten regionalen Biotop-Expositionen.
Beachtenswert sind die freien Ausläufe der Raubtiere und Affen – Tiger und Löwen in Naturexpositionen, die Felsigen Ausläufe der Schnee- und China-Leoparden, Insel der Halbaffen und Affen. Im Zoo finden Sie die im Lande weiträumigsten Ausläufe von Braunbären mit großer Horde oder eine große Schimpansen-Gruppe. Das Weibchen Bamia aus dem Jahr 2003 hatte bisher keinen Nachfolger.
Seit 1966 ist zu den ursprünglichen Expositionen (tropischer Pavillon, Gewächshaus mit sukkulenten Pflanzen) eine Reihe von neuen Pavillons hinzugekommen. Aus dem alten Haus der Raubtiere wurde “Die geheime Welt der afrikanischen Nacht”, das Nachbargebäude wechselte auf Madagaskar um. Ganz neu entstand Das Haus der afrikanischen Huftiere, der einzigartige weiträumige Bauernhof aus dem 19. Jahrhundert Namens Lüftnerka wurde zum Leben erweckt.
Ohnegleichen im Inland ist zum Beispiel der Japanische Garten Šówa-en oder die Exposition Tschechischer Fluss, die im September 2008 fertig gestellt wurde. Hier fehlen selbst die majestätischen Welse, flinke Hechte oder ein Fischotter-Paar nicht. Interessant ist ebenfalls die Exposition der Sonora-Wüste.
Der Pilsener Zoo lockte schon immer die Freunde der Reptilien. Das fruchtbarste Tier ist zum Beispiel die Spornschildkröte, die größte landlebende kontinentale Art, bei der man bereits das Schlüpfen des 560. Jungtiers registriert hat. Es stellen sich Erfolge in der Zucht von kleinen Inselarten der blauen und schwarzen Waranen, der Stumpfkrokodile, seltener Spinnen- und Ägypten-Schildkröten ein. Buchstäblich in alle Ecken des Gartens breiten sich allmählich die Affen aus – die südamerikanischen Krallenaffen Tamarine (Lisztaffen) und Zwergseidenäffchen, afrikanische Meerkatzen, Senegal-Galago oder Mantelaffen, Lemuren und Maki aus Madagaskar oder asiatische Gibons und Bartaffen. Die Durchgangsinsel von Lemuren Katta prägt sich ins Gedächtnis der meisten Besucher ein.
Das Jahr 2010 bedeutete für den Pilsener Zoo historischen Meilenstein. Ganz zum ersten Mal zogen in die neuen Pavillons Vertreter der größten landlebenden Tiere um, welche noch nie im hiesigen Zoo gehalten wurden. Es sind das Panzernashorn, das Zwergflusspferd und die Rothschild-Giraffe im Rahmen der von der EU zusätzlich unterstützten Afrika- und Asienexpositionen. Dank der Bezuschussung konnten 14 Objekte emporwachsen, davon 12 Gebäude. Vier von ihnen sind sehr ausdrucksvoll – es geht um den Stall von Kamelen und Huftieren der asiatischen Steppe und die für Besucher zugänglichen Gebäude: der gemeinsame Pavillon von Zwergflusspferden, Geparden, Pelikanen und Bienenfresser und die verbundenen Häuser von Giraffen und Nashörnern, die an den Pavillon der afrikanischen Huftiere aus dem Jahr 2007 anknüpfen. Ferner entstanden noch die kleinen Pavillons der kleinen Pandas und der Warzenschweine, das Stilhaus der Bartaffen (Wanderu) und einige weitere Expositionen. Ein solcher Ausmaß des Aufbaus ist in der Geschichte der tschechischen Zoos ohnegleichen.
Beachtenswert ist das Begleitprogramm im Zoo, geführte Fütterungen und insbesondere die Falkner-Vorführungen im Amphitheater, die im April 2012 ihr 7. Jahresfest feiern. Eine angenehme Einkehr bietet der afrikanische Restaurant Kiboko, die Gaststätte im Bauernhof oder das sibirische Blockhaus bei den Tigern, kleine Andenken kann man im Souvenir-Laden bei Lemur kaufen. Den Zoo-Besuch lässt sich auch mit einem Spaziergang durch den ersten tschechischen Dinopark verbinden.
Jährlich besuchen die Tiere bereits etwa 450 000 Besucher und der Zoo ist das touristische Hauptziel der Pilsener Region. Der Garten ist 365 Tage im Jahr geöffnet. Diese ganz andere Welt freut sich auf Ihren Besuch …
