St. Michaelkirche, Bechyně
Die Kirche vor der westlichen städtischen Schanzmauer hat in den Jahren 1667-1670 Jan Norbert von Sternberg erbauen lassen. Auch wenn der Name des Baumeisters nicht erhalten blieb, ist es wahrscheinlich, dass es Antonio de Alfieri war, der in dieser Zeit in den nahe gelegenen Städten Tábor und Týn nad Vltavou tätig war. Der Bau stellt einen der ältesten Frühbarockbauten dar. Die Grundlage bildet das Schiff, an das nördlich das halbkreisförmige Presbyterium angeschlossen war und symmetrisch gegen Süden gerichtet wurden Chor und Haupteingang situiert. Östlich und westlich vom Presbyterium wurden zwei fünfwandige Räume hinzugebaut, von denen einer als Sakristei gedient hat. Von außen wurde die Kirche mit dekorativen Auskragungen in der Wand – Pilaster und Gesims verziert, in den seitlichen Wänden wurden halbkreisförmige Fenster gesetzt. Das Schiff wurde mit einem Ziegeldach gedeckt, auf dessen Gipfel die achtkantige, mit Blech bedeckte Laterne mit Tragstützen platziert wurde. Auf die Herkunft des Beschaffers deutet der Šternbergs-Stern über dem Eingang. Ein Teil der Frontseite des Hauses wurde auf der oberen Kante durch einen kleineren Giebelanbau mit seitlichen prismenförmigen Türmen, die mit pyramidalen Blechhelmen übergezogen wurden, hervorgehoben. Die Grunddekoration des Innenraumes bildeten ursprünglich drei Altäre. Die Kirchenglocken wurden abmontiert, während des ersten Krieges abtransportiert und erst 1925 durch neue Glocken ersetzt.