Jesuitenkirche der Jungfrau Maria und des Heiligen St. Ignaz mit Katakomben
Der bedeutenste Barockbau in Klatovy ist zweifellos die Jesuitenkirche der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria und des Heiligen St. Ignaz, gebaut in Jahren 1656 – 1689. Der Projektant des Baues war Dominik Orsi. Ein Italiener, der in Klatovy ansässig war. Die Kirche hat den Grundriss des lateinischen Kreuzes mit einem mächtigen zweitürmigen Portal, einem Tonnengewölbe und über der Kreuzung hat sie eine Kuppel.
Weiter befindet sich in der Kirche ein bemalter Alter von J. Hiebel (1716-1717), ein Portal aus der Zeit um 1720 (K.I.Dienzenhofer) und ein Skulpturenschmuck in der Frontseite von J. Platzer aus dem Jahr 1734. Die Kirche wurde 1689 neueröffnet. Vorher wurde sie durch die Brandschatzung der Französen in Mitleidenschaft gezogen. 1712 bekam die Kirche einen neuen Dachstuhl und ein neues Dach. Die zwei Haupttürme wurden ebenfalls renoviert. Die innere Ausgestaltung veränderte sich und die Kirche wurde endlich 1717 eingeweiht.
1743 wurde die Frontseite mit Statuen der Heiligen besetzt. Der vermutliche Schöpfer war Jiri Hana. Der Brand aus dem Jahr 1758 beschädigte zwar nicht den Interieur, aber die Türme wurden beschädigt. Die letzte Reparatur der Kirche erfolgete in 80er Jahren des 20 Jhs. Sie brachte keine neuen Elemente. Ein Bestandteil der Kirche sind die berühmten Katakomben.
Katakomben: Die Katakomben der Kirche sind ein einzigartiges Denkmal aus dem XVII Jahrhundert. In dieser Zeit kamen in die Stadt die Jesuiten. Die Krypta unter der Kirche St. Ignaz diente als Begräbnisplatz ihrer führenden Vertreter. Erste Begräbnisse fanden ab 1676 statt. Als erster wurde hier Jan Jahoda begraben, weiter Albrecht Chanovsky, der Mathematiker Benjamin Schleier oder der Rektor des Seminars Jan Parubka. Später kamen auch die Herren von Janovice und Klenova oder Kolowratova dazu.
Die Gesamtzahl der Personen bis 1784, die in den Katakomben begraben wurden, ist ungefähr 200. Kaiser Josef II. untersagte diese Art des Begräbnisses. Bis heute erhielten sich leider nur 30 Gebeine, weil bei unvorsichtigen Reparaturen im Jahr 1937 die gut ausgedachte Belüftungsanlage zerstört wurde. 1963 wurde eine Reparatur vorgenonmmen, aber es war leider eine ganze Reihe von Körpern vom Schimmel befallen.