„Als ich das erste Mal einen Bohrhammer in der Hand hielt, dachte ich, ich kann das nicht machen“, erinnert sich der tschechische Bergmann Jan Teplík. Die Erschütterungen ließen ihm die Hände taub werden. Schwer und ungewohnt war die Arbeit unter Tage für die Bergleute auch auf deutscher Seite. Stetig tropfendes Wasser, der Umgang mit den schweren Geräten und die stickige Luft unter Tage bestimmten die Bau- und Sprengarbeiten. Wie der Bergmann Willibald Kraus erzählt, ergriffen die Arbeiter in Mähring selbst die Initiative und kauften sich Taucherjacken gegen die ständige Feuchtigkeit – die Firma übernahm die Kosten.
Als Schutz gegen die Strahlenbelastung galt auf tschechischer wie auf deutscher Seite unter Tage ein Rauch-, Trink- und Essverbot. Nicht immer wurde es eingehalten, die Kontrollen waren lax. Jan Teplík sagt: „Uran ist der Gesundheit nicht zuträglich, darum wollte es jeder nur ein, zwei Jahre machen.“ Die Löhne, die um ein Vielfaches höher waren als woanders, gaben den Ausschlag zur Verlängerung. Im Gegensatz zu den 1950ern und 1960ern habe sich der Strahlenschutz später jedoch verbessert. „Zu meiner Zeit wurde man bei einer Strahlenüberdosis versetzt, z. B. ober Tage oder zum Schachtbau.“ Dennoch sei es auffällig: Auch viele seiner Kollegen starben früh.