Auf der Suche nach Uran

Geländefahrzeug mit Radioaktivitätsmessgeräten, Landkreis Tirschenreuth, 1959

Seit den 1950er Jahren suchten mehrere Firmen nach Uranerzlagerstätten in der nördlichen Oberpfalz.

Bild: Mineralienmuseum Ferdinand Wagner / © H. Bültemann

Betankung eines Such-Helikopters bei Liebenstein, Landkreis Tirschenreuth, ohne Datum

Auch mit Messgeräten ausgestattete Hubschrauber suchten im Tiefflug nach Uranerzvorkommen.

Bild: Mineralienmuseum Ferdinand Wagner / © H. Bültemann

Mit der Entdeckung der Kernspaltung 1938 begann das Atomzeitalter. Das bereits seit 1789 bekannte Uran wurde nun zum wertvollen Rohstoff einerseits für die Stromproduktion, andererseits zur kriegerischen Nutzung in Kernwaffen. Bald entwickelte sich zwischen den USA und UdSSR ein Wettlauf um Uranvorkommen weltweit. Zu den wichtigsten Lieferanten der Sowjetunion zählten seit den 1950ern die DDR sowie die Tschechoslowakei.

Auch in Westdeutschland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nach nutzbaren Uranerzvorkommen gesucht. Zwar verbot das Alliierte Kontrollratsgesetz von 1946 der BRD die Suche und den Abbau von Uran offiziell. Dennoch duldeten die Allierten die sogenannte Uranprospektion stillschweigend, das Bundesforschungsministerium förderte sie mit Millionensummen. Durch die erhöhten Urangehalte im Granit rückte auch Nordbayern ins Blickfeld. Als vielversprechend eingestuft wurden die Vorkommen in der kleinen Grenzgemeinde Mähring, die 1958 entdeckt wurden. 1967 nahm der Schacht „Wäldl“ unweit des „Eisernen Vorhangs“ seinen Betrieb auf. Damit wurde Mähring zu einem der wenigen Orte in Westdeutschland, an denen Uran abgebaut wurde.