Haldenlauge in Mähring, 1982
Von 1978 bis 1989 war bei der Grube Wäldl eine „Armerz-Lauge“ in Betrieb. Aus dem geförderten Erz mit niedrigem Urangehalt wurde mit Schwefelsäure ein Konzentrat gewonnen, das in die Uranerzaufbereitungsanlage Ellweiler transportiert wurde.
Bild: Mineralienmuseum Ferdinand Wagner / © G. Eigler
Betreiber der Uranuntersuchungsschächte in Mähring war die „Gewerkschaft Brunhilde“. Das private Bergbauunternehmen aus Niedersachsen war seit den 1950ern auf der Suche nach Uranzervorkommen in Westdeutschland. Mit Hilfe staatlicher Förderung unterhielt es u. a. in Menzenschwand im Schwarzwald ab 1961 eine Urangrube. 1967 begann die Firma Unruh aus Hinterzarten im Auftrag der „Gewerkschaft Brunhilde“ mit dem Bau eines Untersuchungsschachts im Steinbruch „Wäldl“ nördlich von Mähring. Als auf dem Weltmarkt der Uranpreis zunehmend verfiel, wurde die Arbeit 1972 vorübergehend eingestellt.
Im Jahr 1977 wurde der Betrieb erneut aufgenommen und um den Standort „Höhenstein“ bei Poppenreuth erweitert. Insgesamt etwa 40 Bergleute arbeiteten montags bis freitags in zwei Schichten bis 22 Uhr. Die hohen Löhne im Bergbau und die „Bergmannsprämie“ versprachen ein gutes Auskommen. Angelernt wurden sie von erfahrenen Bergleuten aus dem Schwesterbetrieb in Menzenschwand. Das gewonnene Uranerz ging nach Ellweiler in Rheinland-Pfalz, wo es zu „Yellowcake“ verarbeitet wurde, dem Grundstoff zur Herstellung von Brennelementen. Die einzige Uranerzaufbereitungsanlage in Westdeutschland wurde ebenfalls von der „Gewerkschaft Brunhilde“ betrieben. Insgesamt blieben die Erträge des Uranbergbaus in Westdeutschland marginal.