Uran am Grenzkamm

Das Centrum Bavaria Bohemia präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Gelebten Museum Mähring die Ausstellung “Uran am Grenzkamm”

Sie arbeiteten nur wenige hundert Meter voneinander entfernt, aber viel voneinander mitbekommen haben sie nicht: Die tschechischen und deutschen Bergleute in den Urangruben in Westböhmen und in der nördlichen Oberpfalz. In Mähring im Landkreis Tirschenreuth schürften von 1967 bis 1982 in zwei „Untersuchungsschächten“ ein paar dutzend Bergmänner nach Uranerz. Ihr Arbeitgeber war das private Bergbauunternehmen „Gewerkschaft Brunhilde“ aus Niedersachsen. Die Erträge blieben mager.

Weitaus größere Dimensionen hatte der Uranabbau in der Tschechoslowakei. Die Gruben Dyleň und Zadní Chodov gleich hinter dem „Eisernen Vorhang“ gehörten zum Staatskonzern „Tschechoslowakische Uranindustrie“, der im ganzen Land tätig war und Uranerz im großen Stil in die Sowjetunion lieferte. Anfang der 1990er Jahre kam auch für die Bergwerke Dyleň und Zadní Chodov das Aus.

Die Ausstellung „Uran am Grenzkamm“ nimmt den Uranabbau am Grenzkamm in den Blick. Im Mittelpunkt stehen die Erinnerungen der ehemaligen Bergleute.

Zeitzeugeninterviews mit ehemaligen Bergleuten

Wie verlief die Arbeit unter und über Tage? Welche Rolle spielten der Strahlen-, Gesundheits- und Umweltschutz? Und was wusste man damals von der Arbeit auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs? In Videointerviews erinnern sich deutsche und tschechische Bergmänner.

Herbert Rath

„In den ersten 14 Tagen waren wir gestresst.“

1979-83 in Mähring

Willibald Kraus

„Ich dachte nie daran, aufzuhören.“

1978 in Poppenreuth, 1979-83 in Mähring

Jan Teplík

„Uran ist der Gesundheit nicht zuträglich.“

1972-87 in Dyleň/Zadní Chodov

Petr Bubak

„Auf deutscher Seite war alles viel kleiner.“

1974-81 in Dyleň/Zadní Chodov, 1981-83 in Poppenreuth/Mähring


Ausstellung im Gelebten Museum Mähring

November 2022 – Juni 2023


Von der Prospektion zur Rekultivierung

Die Geschichte des Uranabbaus am Grenzkamm von den 1950ern bis in die 1990er Jahre


Impressum

Eine Ausstellung des Gelebten Museums Mähring (Bettina Weis, Roland Weis) in Zusammenarbeit mit der Museumsfachstelle der IKom Stiftland, dem Minieralienmuseum Ferdinand Wagner und dem Bergbaumuseum Planá.

  • Text: Annette Kraus
  • Grafik: Christin Hammer (Luchs & Hase)
  • Videos: Annette Kraus (Regie/Schnitt), Katharina Kraus (Kamera)
  • Übersetzung: Centrum Bavaria Bohemia
  • Online-Präsentation: Centrum Bavaria Bohemia

 

Kooperationspartner und Leihgeber

  • Mineralienmuseum Ferdinand Wagner
  • Bergbaumuseum Planá – Jan Teplík
  • H. Bültemann

 

Danksagung
für die Unterstützung den Bergleuten aus den Gruben Poppenreuth, Mähring, Dyleň und Zadní Chodov sowie Horst Hamm, Frank Holzhäuser, Julia Miesenböck, Johannes Müller, Karin Ritzinger, Kathrin Schnurrer und dem Geopark Bayern-Böhmen.