Studená
Die erste Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1356. Die Gemeinde Studená (Studein) liegt in dem sanften Tal des Studenský Potok (Studenský-Bach) am Fuß des höchsten Berges der Böhmisch-Mährischen Höhen, Javořice (Jaborschützberg, 837 m n. m.), inmitten unberührter Natur. Studená allein hat etwa 1900 EinwohnerInnen. In den Ortsteilen leben ca. weitere 500 Menschen.
Die Umgebung ist ideal für Wander- und Radtourismus, im Winter kann man hier spannende Skigebiete finden. Nicht nur die schöne Natur, sondern auch die Nähe zu touristisch interessanten Orten wie Telč, Velká Lhota (Groß Lhota), Kostelní Vydří (Kirchwiedern), Dačice, Slavonice (Zlabings), Jindřichův Hradec (Neuhaus), Pelhřimov (Pilgrams) und dem gesamten Gebiet Böhmisches Kanada, bietet eine Vielzahl von Ausflugsmöglichkeiten.
Geschichte
Erste Anzeichen für eine Besiedlung des Gebiets sind zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert erkennbar. Damals bildete sich der niedere Adel aus, seine befestigten Landsitze sind seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Sie werden als kleine Burgen, Festen, Hügel oder kleine Festen bezeichnet. Das Gebiet Studená mit einer Meereshöhe von ca. 620 Metern lag bei seiner Besiedlung vermutlich gerade wegen seines rauen Klimas, von dem es möglicherweise auch den Namen (studený,á,é = kalt) erhielt, etwas abseits.
Studená gehörte anfänglich den Herren von Neuhaus, aber Johann von Neuhaus verkaufte es 1365 für 177 Schock und 51 Groschen an Dietrich von Obratan. Der Grund war möglicherweise die Abgelegenheit, plötzlicher Geldbedarf oder beides zusammen. Von dieser Zeit an hat sich Studená zu einem eigenständigen kleineren Landgut entwickelt.
Im Verlauf des 15. Jahrhunderts wurde die Stadtverwaltung der Lehensstädte schrittweise auf den Bürgermeister und den Stadtrat verlegt. Die Lehensstadt besaß die Mehrzahl ihrer Rechtsbefugnisse. Auch über das Blutrecht verfügte das Städtchen Studená; Hinrichtungen fanden bis Anfang des 17. Jahrhunderts auf einem Hügel namens Šibený statt.
1848 brachte die Abschaffung des Lehenswesens auch das Ende des alten Verwaltungssystems. Die Staatsgewalt übernahm 1849 die gesamte Verwaltung von den herrschaftlichen Behörden. Mit der provisorischen Gemeindeordnung vom März 1849 wurden die Gemeinden als Organe territorialer Selbstverwaltung organisiert und ihren gewählten Versammlungen neben den eigenen Zuständigkeitsbereichen auch die übertragene Zuständigkeit (působnost přenesená) unterstellt.
Nach der Befreiung 1945 gehörte Studená zum Bezirksnationalausschuss Dačice und zum Bezirksgericht Telč. Bei der Gebietsreform von 1949 wurde es dem Verwaltungsbezirk Dačice und dem neu entstandenen Jihlavský kraj unterstellt. Eine weitere Gebietsreform Mitte des Jahres 1960 führte zur Zusammenlegung mit den mährischen Gemeinden des Verwaltungsbezirks Jindřichův Hradec (Neuhaus) und der Region Südböhmen. Diese Verwaltungseinheit bestand bis zur Auflösung des Bezirksamtes in Jindřichův Hradec Ende 2002.
Seit 2003 ist Studená dem beauftragten Stadtamt (pověřený Městský úřad) in Dačice in der autonomen Region Südböhmen unterstellt. 1976 wurden im Rahmen der Gemeindereform die Orte Domašín, Horní Pole, Horní Bolíkov, Světlá, Skrýchov und Sumrakov, 1979 Horní Němčice (bis 1990) und 1980 Horní Meziříčko und Jilem (bis 1990) an Studená angegliedert. Bis Mitte des Jahres 1960 gehörte Studená zum Bezirksgericht Dačice, anschließend zu Jindřichův Hradec.