Radomyšl
Der malerische historische Marktflecken mit 1195 EinwohnerInnen befindet sich 7 km von Strakonice in Richtung Blatná entfernt. Zu Radomyšl gehören die Dörfer Domanice, Leskovice, Láz, Podolí und Rojice. Das Stadtwappen erhielt Radomyšl bereits 1605 von dem Großprior Matouš Děpolt von Lobkovice.
Die Geschichte des Ortes reicht zurück bis in die Urzeit. Archäologische Untersuchungen haben eine Besiedlung bis ins fünfte Jahrhundert nachgewiesen. Direkt im Ortszentrum wurde eine ausgedehnte Begräbnisstätte entdeckt, die aus der Zeit der ersten slawischen Siedlungen im 12. Jahrhundert stammt. Dabei wurde auch ein sogenanntes Vampirgrab gefunden, in dem der Verstorbene so begraben wurde, dass er nach seinem Tode niemandem mehr schaden konnte. Seit dem 14. Jahrhundert war die Geschichte des Ortes untrennbar mit dem Malteser Ritterorden verbunden. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1284, als Radomyšl als Besitz des Herrschergeschlechts der Bavor von Strakonice ausgewiesen wurde.
Geschichte
Dr. Bohumír Lifka schreibt in seinem Buch Radomyšl – Dějiny jihočeského městečka a jeho okolí (“Radomyšl – Die Geschichte eines südböhmischen Städtchens und seiner Umgebung”): Die ersten Menschen, die in der späten Bronzezeit in die Region kamen, gehörten zur Hügelgräberkultur.
Erst im 6. und 7. Jahrhundert, in der Burgenzeit, beginnt eine neue und dauerhafte Besiedlung und zwar bereits durch slawische Völker, die die übriggebliebenen germanischen Stämme vertreiben. Urslawische Grabhügel wurden bei Tisovník, Domanice, in der Ortslage V Limuzích bei Rovná und Řepice, sowie im Tal des Leskovický-Baches entdeckt.
Ende des 9. und Anfang des 10. Jahrhunderts verschwanden die Siedlungen bei Domanice, Černíkov, Třebohostice, Únice und Malá Turná. Der Ursprung der heutigen Dörfer liegt in der Zeit der Festigung des christlichen Glaubens. Dies belegen Funde von Scherben aus der jüngeren Burgenzeit in Siedlungen in Klínovice a Droužetice.