Opařany
Die Gemeinde Opařany befindet sich im Bezirk Tábor in Südböhmen. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über 3144 Hektar.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Opařany geht auf das Jahr 1268 zurück, als Ottokar II. Přemysl die Festung Opařany und die Brauerei kaufte. Die Gemeinde Opařany bestand ursprünglich aus zwei Dörfern: Opařany und Opařanky. In der Hussitenzeit gehörte Opařany vorübergehend zu Tábor, danach Johann von Rosenberg und Matěj von Dubeč. Von 1437 bis 1547 gehörte es wiederum zu Tábor.
Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges wirkte sich auf die Gemeinde und die nähere Umgebung negativ in Form von Besiedelungsrückgang und Verwahrlosung von Grundstücken und Gebäuden aus. Nachdem Opařany kurzzeitig im Besitz Františka Zlatovás war, kaufte Anfang des 18. Jahrhunderts das Jesuitenkolleg St. Ignatius zu Prag das Anwesen und zwei Meierhöfe und die dazugehörigen Ländereien und verband sie mit den Herrschaften Dobronice und Bernartice. Nach dem Verbot des Ordens 1773 fielen die Güter dem Studienfonds zu und wurden schließlich (1825) von der Fürstenfamilie Paar gekauft. Schloss und Hof wurden 1887 vom Landesausschuss des Königreichs Böhmen erworben.
1727 errichteten hier ihre Residenz und später die Kirche St. Franz Xaver, die von Kilian Ignaz Dientzenhofer nach dem Vorbild der Kirche im Prager Clementinum gestaltet wurde. Nach dem Jesuitenverbot wurde 1785 eine Pfarre gegründet. Die Jesuitenresidenz wurde offenbar auf unterschiedliche Weise genutzt. Nach verschiedenen Quellen diente sie als Ausbildungszentrum für Prediger und Missionare. 1877 entschied der Landesausschuss des Königreichs Böhmen über die Nutzung des Objekts und richtete eine Heilanstalt für Geisteskranke ein. 1923 wurde dieser mit finanzieller Unterstützung durch Baron Karl Franz Bartos-Sturz Sattelberg in die Landesanstalt für geistig behinderte Kinder umgewandelt.