Marktredwitz
Erlebnis ohne Grenzen im Dreiländereck Bayern – Böhmen – Sachsen Europastadt Marktredwitz im Fichtelgebirge, die kleine aber lebendige Stadt mit historischem Kern.
Die Große Kreisstadt Marktredwitz liegt in landschaftlich reizvoller Umgebung zwischen dem Naturpark Fichtelgebirge und dem Naturpark Steinwald, etwa 13 km von dem EU-Mitglied Tschechien entfernt. Kultur: Kultur in Marktredwitz – das ist seit vielen Generationen auch die Kunst der Gemeinsamkeit unterschiedlicher Kulturkreise – Jenseits der Grenzen, diesseits des eigenen Gesichtsfeldes, immer spiegelt das Kulturschaffen in Marktredwitz auch den Willen wider, das Überwinden von Grenzen auf eine Möglichkeit darzustellen, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen.
Heute, in Zeiten offener Grenzen, baut sich ein Netz kultureller Aktivitäten und Beziehungen auf, das den Menschen in der Region eine breite Palette von Angeboten eröffnet. Die große Stärke der Stadt wird dabei aber nicht in den Hintergrund gedrängt: die Marktredwitzer sind selbst aktiv, in Chören, in zahlreichen Musikensembles von der Volksmusik bis zum Cross over, in Amateurtheatergruppen, in der Brauchtumspflege, als Veranstalter. Die kulturellen Einrichtungen und das Kulturprogramm der Stadt ergänzen sich mit den privaten Initiativen und den Aktionen von Sponsoren zu einer lebendigen Kulturszene. Dazu gehören natürlich auch die Feste: ob Faschingszug oder Volks- und Schützenfest, ob Maibaumaufstellen oder Altstadtfest, die Marktredwitzer verstehen zu leben und zu feiern. Bei der Gebietsreform 1972 wurde Marktredwitz in den Landkreis Wunsiedel eingegliedert und erhielt den Status einer Großen Kreisstadt. Bis 1978 erfolgte eine Erweiterung des Stadtgebietes um sieben bis dahin eigenständige Gemeinden, darunter Brand bei Marktredwitz und Lorenzreuth, sowie einige Gemeindeteile.
Trotz zeitweiliger ungünstiger Bedingungen konnte sich in Marktredwitz eine breitgefächerte Industrie entwickeln. Aus den traditionellen Branchen, wie Textil, Porzellan und Maschinenbau, sind heute hochspezialisierte High-Tech-Produktionen entstanden. Am Standort Marktredwitz finden sich zukunftsweisende Fertigungsprogramme, die bis zu moderne Medizintechnik reichen. Als Einkaufsstadt und Schulzentrum mit Realschule, Gymnasium und Berufsschule ist die Stadt gleichzeitig Anziehungspunkt für ein weites Umland und als Urlaubsort Ausgangspunkt für zahlreiche Fahrten und Wanderungen. Die positive Entwicklung der Stadt führte dazu, dass Marktredwitz mit der benachbarten Stadt Wunsiedel als „Mögliches Oberzentrum” im Landesentwicklungsprogramm eingestuft wurde.
Die Öffnung der Grenzen nach Osten, insbesondere zur Tschechischen Republik und die EU-Osterweiterung haben neue Perspektiven für Marktredwitz geschaffen. Es gibt über die Grenzen hinweg zahlreiche neue Kontakte auf unterschiedlichsten Gebieten. Vor allem zur Stadt Eger, heute Cheb, konnten auf der Basis der gemeinsamen Geschichte neue Verbindungen geknüpft werden. Das spektakulärste Projekt war die Ausrichtung einer grenzüberschreitenden Gartenschau im Jahr 2006 zwischen Marktredwitz und Eger. Als Sitz der EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Bayern e.V. ist Marktredwitz ein Zentrum der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Region Westböhmen (Egerland), südliches Sachsen und Thüringen sowie Nordostbayern.
Das neu errichtete Ost-West-Kompetenzzentrum in Marktredwitz gilt als die zentrale Einrichtung für den internationalen wirtschaftlichen Austausch, insbesondere mit Tschechien.
Öffnungszeiten der Verwaltung:
Montag bis Mittwoch von 8.00 bis 12.00 Uhr
Donnerstag von 8.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr
Außerhalb dieser Zeiten nach Vereinbarung.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage!
Geschichte
Stadtgeschichte und Entwicklung Marktredwitz liegt im Tal des Flüsschens Kösseine, eingebettet in eine reizvolle Mittelgebirgslandschaft zwischen den Höhenzügen des Fichtelgebirges und des Steinwaldes, nur wenige Kilometer von der Grenze zur Tschechischen Republik entfernt. Die geographische und politische Lage der Stadt war immer von Grenzen bestimmt. Das hat ihre Geschichte und Entwicklung bis heute nachhaltig geprägt, insbesondere die beinahe fünfhundert Jahre, in denen Marktredwitz fest mit der Stadt Eger verbunden war und im umliegenden Sechsämterland den Status einer Enklave hatte.
Die erste urkundliche Erwähnung von Marktredwitz, damals Redwitz, stammt aus dem Jahr 1140. Die Lage von Redwitz an der bedeutenden Handelsstraße von Nürnberg nach Eger begünstigt anfänglich die Entwicklung des Ortes. Schnell entsteht entlang der alten Straße ein kleiner Markt. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts gerät Redwitz in den Einflussbereich des Klosters Waldsassen, dem es Kaiser Ludwig der Bayer im Jahr 1339 übereignet. Nur ein Jahr später jedoch verkauft man Redwitz an die Reichsstadt Eger. Bis zum Jahr 1816 bleibt diese Verbindung bestehen. Der Markt profitiert von seinem neuen Status. Im Jahr 1384 erhalten die Redwitzer unter dem Egerer Bürgermeister Adam Juncker eine Magistratsverfassung nach Egerer Vorbild und weitgehende Selbstverwaltungsrechte. Auch die zwischen Nürnberg und Eger bestehenden Zollvorteile werden auf Redwitz übertragen.
Dadurch entwickelt sich ein blühendes Gemeinwesen, ein “gleichsam sauberes kleines Eger”, wie 1692 Johann Will in seinem, “Teutschen Paradeis” bemerkt. Die zahlreichen Kriege, die sich im bayerisch-böhmischen Grenzbereich abspielen, lassen Redwitz nicht ungeschoren. Während der Markt die Hussitenstürme einigermaßen unbeschadet übersteht, hinterlässt der Landshuter Erbfolgekrieg, der in seinen Auswirkungen bis ins Böhmische hineinreicht, schreckliche Spuren. Am schlimmsten aber sind die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges. Der Dreißigjährige Krieg prägt Redwitz nicht nur äußerlich. 1560 war der Markt wie die Reichsstadt Eger zur evangelischen Konfession gewechselt. Als nun die Reichsstadt 1627 unter dem Druck der Gegenreformation zum Katholizismus zurückkehrt, versucht man auch Redwitz mit einzubeziehen. Nur durch den Schutz des Bayreuther Markgrafen kann sich Redwitz gegen die Obrigkeit der Reichsstadt durchsetzen – das Band nach Eger lockert sich.
Das 18. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch Wiederaufbau und eine späte wirtschaftliche Blüte, vor allem im Bereich des Bergbaus und der Eisenverarbeitung. Mit Gründung der Chemischen Fabrik Marktredwitz im Jahre 1788 zeichnen sich erste Spuren einer beginnenden Industrialisierung ab. Seit 1763 steht Redwitz unter böhmischer Verwaltung des Kreisamtes Elbogen. Im Jahre 1816 kommt Redwitz an das Königreich Bayern, als Ergebnis einer der letzten Folgeverträge des Wiener Kongresses. Das bedeutet für das Städtchen, das ohnehin unter den wirtschaftlichen Folgen der Napoleonischen Kriege gelitten hat, den Verlust aller angestammten Bindungen und Vorteile sowie extreme Randlage innerhalb Bayerns. Handel, Gewerbe und Industrie stagnieren.
Diesen Zustand verändert erst die Eisenbahn, die um 1875 durch eine für Redwitz günstige Trassenführung den Markt an die wichtigsten Verkehrslinien anschließt. Stolz nennt sich der Markt „Drehscheibe Europas”. Zahlreiche Industrieansiedlungen um die Jahrhundertwende sowie der Ausbau ansässiger Unternehmen lassen die Redwitzer Einwohnerschaft innerhalb weniger Jahre um das Doppelte anwachsen. 1907 wird Redwitz zur Stadt erhoben. Der über Jahrhunderte hinweg geführte „Markt”-Titel wird Bestandteil des Ortsnamens. 1919 erreicht Marktredwitz die Kreisfreiheit. Einen entscheidenden Einschnitt in der Geschichte der Stadt bedeutet das Ende des Zweiten Weltkrieges. Der „Eiserne Vorhang” an der Grenze zur Tschechoslowakei und die Zonengrenze versetzen Marktredwitz ebenso wie die gesamte Region Nordostoberfranken, an den Rand der westlichen Welt.
Zahlreiche Heimatvertriebene, die in Marktredwitz ein neues Zuhause finden, geben der Stadt neue Impulse und Strukturen. Mit dem Egerland-Kulturhaus und den regelmäßig in Marktredwitz stattfindenden Egerlandtagen wird die Stadt besonders für die Egerländer zum Symbol für die verlorene Heimat.
Wirtschaft
Marktredwitz, der bayerische Wirtschaftsstandort im Herzen der Wirtschaftsmetropolen Die Wirtschaft in Marktredwitz: Sie ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen, welche ein breitgefächertes Wirtschaftsspektrum abdecken. Angesiedelt sind ca. 150 Betriebe des produzierenden Gewerbes, wovon mehr als 30 der Industrie zuzurechnen sind. Namhafte, im High-Tech-Bereich führende Unternehmen der Investitionsgüterindustrie, haben hier ihren Sitz.
Technologisch innovative Industrieunternemen ergänzen sich mit leistungsstarken Handwerksbetrieben und qualifizierten Dienstleistern, die sich nicht nur mit einer enormen Produktvielfalt und –qualität, hohem Sachverstand und kompetenter Beratungsleistung das Vertrauen der Kunden erworben haben, sondern auch große Unterstützer und Förderer des kulturellen Lebens in Marktredwitz sind. Namhafte “Top-Unternehmen” aus allen Bereichen haben ihren Sitz in Marktredwitz und nutzen die vorhandenen Standortvorteile. Die tragende Säule der Marktredwitzer Wirtschaft bildet das produzierende Gewerbe gefolgt vom Dienstleistungssektor als zweitgrößten Wirtschaftsbereich der Stadt.
Die hohen Investitionsraten der ortsansässigen Unternehmen belegen eine überdurchschnittliche Standortzufriedenheit. Dazu trägt auch das große Angebot an sehr gut ausgebildeten Fachkräften bei. Die Produktpalette: Technische Federn, technische Keramik, Mikroelektronik (Halbleitertechnik und Schaltgehäuse), Elektrotechnik, Antriebstechnik, Feuerfestkeramik, Maschinen- und Werkzeugbau (u.a. Drahtbearbeitung, Steinbearbeitung), Computersysteme, Spezialbaustoffe, Stahlbau, Schleifmittel, Likörfabrikation, Weberei, Gobelinmanufaktur, medizintechnische Produkte, Schleifscheiben, u.v.m.