Volyně
Die Böhmerwald-Stadt Volyně liegt an dem Fluss Volyňka, etwa 11 km südlich der ehem. Kreisstadt Strakonice, 461 m ü. NN. In der Stadt, die ursprünglich aus zwei Teilen bestand, sind bis heute zwei Stadtplätze erhalten geblieben. Auf dem oberen Platz steht das ursprünglich Renaissancerathaus aus den Jahren 1501 – 1529. In der Mitte des oberen Platzes steht die im Jahr 1760 aufgerichtete Mariensäule.
Unweit von dort wurde 1839 jüdische Empire-Synagoge aufgebaut. Auf dem Berg nördlich vom Stadtplatz steht die gut erhaltene gotische Festung, die an der Stelle der fürstlichen Burg gebaut wurde. Heute ist in ihren Räumlichkeiten das Stadtmuseum untergebracht. Gleichzeitig mit der Festung wurde in ihrer nächsten Nähe die Kirche Allerheiligen gegründet und in den Jahren 1460 – 1505 als Saal-Doppelschiffkirche ausgebaut. Auf dem Berg Malsička am südlichen Stadtrand steht die Friedhofskirche der Verwandlung des Herrn. Sie wurde nach dem Entwurf von V. Vogarelli in den Jahren 1580 – 1618 erbaut. Der Kirchenraum ist durch ein Kammgewölbe geprägt.
Auf dem sog. Dechantsberg befindet sich ein jüdischer Friedhof mit reichlich geschmückten Grabplatten. Der Friedhof geht auf die Zeit noch vor 1724 zurück. Etwa 2 km südlich von Volyně liegt die Gemeinde Zechovice, in der ein geschlossener Komplex der Bauernarchitektur – das sog. Bauernbarock von Mitte des 19. Jahrhunderts erhalten geblieben ist. Sehenswert ist in der Umgebung der Stadt die Burgruine der Helfenburg, die sich auf dem Berg Malošín, etwa 5,5 km westlich von Bavorov befindet.
Geschichte
Die Stadt entstand bei der Furt über den Fluss Volyňka als fürstliche Burgstätte im 9. – 10. Jahrhundert. Die Gemeinde selbst wird in Schriftquellen zum ersten Mal bereits im Jahr 1271 belegt. Damals war sie im Besitz des Prager Kapitels und wurde im Jahre 1299 Stadt. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Stadt das Kolonisierungszentrum von Voliner Sprengel und erwarb viele Rechte, unter ihnen auch das Braurecht.
Im 15. und 16. Jahrhundert kam es in der Stadt zum Aufschwung des Handwerks und der Schafzucht, ein der wichtigsten Einkommensquellen der Stadt war auch Salzimport nach Böhmen. Nach der Verlagerung der wichtigsten Handelswege weiter von der Stadt im 17. und 18. Jahrhundert ist das Wirtschaftswachstum der Stadt stehen geblieben. Zahlreiche Feuerbrände, welche Volyně in dieser Zeit betroffen haben, beschädigten ihren mittelalterlichen Charakter. Der Dreißigjährige Krieg brachte Plünderung, Brände, und gewaltsames Einkassieren von Gebühren.
Zum Andenken an die bedrohliche Epidemie wurde im Jahre 1760 in der Mitte des Stadtplatzes Mariensäule aufgestellt. Im 19. Jahrhundert begann das Aussehen der Stadt sich erheblich zu ändern. Es wurden Gründe der städtischen Kanalisation gelegt, der Stadtplatz gepflastert, man begann, neue Stockhäuser zu bauen. Im Jahre 1849 wurde hier der Postamt gegründet, ein Jahr später folgten dann Gericht und Steueramt.
Wirtschaft
In der Stadt sind folgende Firmen aktiv: – Agrochemický podnik Volyně a. s. – Verkauf von Industriedüngern, – Tekton CZ, s.r.o. – schlüsselfertiger Bau von Wohnungen, Kommunal- und Industriebauten, – Silva-Gabreta – e-shop von Schmuck, Edelsteinen, Mineralien und modischen Accessoires, – Jaroslav Frencl – Schnitzer, – Šumava Group, s.r.o. -Internationaler und innerstaatlicher Transport, – Volyňská léčebna s.r.o. – Heilanstalt für langfristig Kranke.