Protivín
Die Bier-Stadt Protivín liegt 12 km südöstlich von der Kreisstadt Písek im Tal des Flusses Blanice. Am Ende des Stadtplatzes steht ein im Renaissancestil gebautes Schloss. Ursprünglich stand hier die gotische Burg, die nach 1600 in die Form eines Renaissance Schlosses umgebaut wurde. die derzeitige Gestalt stammt aus den Jahren 1717 – 1731 und ist ein Werk der Schwarzenberger Baumeister P.I.Bayer und A.E.Martinelli.
Hinter dem Schloss breitet sich der naturnahe landschaftliche Park. In der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts wurde im nördlichen Teil des Platzes die Barockkirche der Hl. Elisabeth gebaut. Die Einschiffige Kirche hat ein rechtwinkliges Presbyterium und ist durch Tonnengewölbe mit Ausschnitten gewölbt. Die Einrichtung ist meistens im Rokokostil. Im Stadtmuseum sind die ethnographischen und historischen Artefakten, die von historischer Vergangenheit der Stadt aussagen, gesammelt.
Am südlichen Stadtrande steht die neue Schule, ein Pseudorenaissance-Bau mit Graffitos aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts, gebaut nach den Entwürfen von Mikoláš Aleš. Das Brauhaus in Protivín, gegründet im Jahre 1520, ist das älteste bis jetzt betriebenes Brauhaus in Südböhmen. Touristen können eine lokale Sehenswürdigkeit, einen Krokodil-Zoo besuchen. Durch die Stadt verläuft der Lehrpfad Zelendarka.
Geschichte
Protivín entstand um das Jahr 1260 als eine Festung und Dorf auf der Furt über das Flüsschen Blanice. Den Namen bekam Protivin nach seinem Besitzer Protiva. In den Urkunden wurde Protivin erstmals im Jahre 1282 erwähnt. Im Jahre 1582 verkaufte der König Ferdinand I. das Gut Protivin den Herren aus Hradec . Weitere Besitzer wurden die Brüder Vratislavs aus Mitrovic.
Damals gehörten zu Protivin 16 Dörfer, ein Städtchen mit Festung, ein Brauhaus, Mühle, Sägewerk usw. Im Jahre 1711 haben Protivin die Schwarzenbergs erworben, die aus der Stadt das Zentrum umfangreicher Herrschaft gemacht haben. Am Ende des 19.Jahrhunderts kam es zum Aufschwung der Stadt, aber gleich danach, durch entstandene Arbeitslosigkeit nach der Schliessung der Zuckerfabrik zu einer Auswanderungswelle, besonders in die USA. Im August 1899 wurde Protivín zur Stadt erhoben.
Wirtschaft
In der Stadt befinden sich folgende Firmen: Städtisches Brauhaus Platan, OM PROTIVÍN, AG – Herstellung und Verkauf von Zahnrädern, überwiegend für Motorradindustrie, Zahnräderwerken und Wechselgetrieben, Schulfischerei Protivín – Zucht von Fischbrut, Satzfischen und Produktion von Marktfischen.