Slavonice
Slavonice ist eine alte Stadt in der Nähe der Staatsgrenze zu Österreich. Die Stadt liegt im südlichsten und östlichsten Zipfel des Landkreises Jindřichův Hradec, etwa 12 km südwestlich von Dačice. In der Stadt befindet sich ein geschlossenes Ensemble von spätgotischen und Renaissance-Bürgerhäusern aus dem 16. Jahrhundert, das zum städtischen Denkmalschutzgebiet gehört. Von der massiven Stadtbefestigung sind bis heute nördliche und östliche Zwingerwände mit fünf Basteien erhalten geblieben.
Den Stadtkern von Slavonice bilden zwei Plätze, der Obere Stadtplatz und der Friedensplatz, die durch die Kirche Maria Himmelfahrt getrennt sind. Östlich vom Stadtzentrum wurde auf dem Spitalplatz die Kirche Hl. Johannes des Täufers gebaut, die bei dem Stadtspital gegründet wurde. Unter dem historischen Stadtkern wurde der Slavonicer Untergrund ( Keller ) zugänglich gemacht, ein einzigartiges technisches und historisches Denkmal.
Im Haus Nr. 476 auf dem Friedensplatz befindet sich das Stadtmuseum mit einer, den Stadtdenkmälern und archäologischen Funden aus der Umgebung dienender Exposition. Auf dem Hügel nordwestlich der Stadt steht die monumentale gotische Kirche des Heiligen Geistes. Durch die Landschaft zwischen Slavonice und Český Rudolc verläuft der Grasel-Lehrweg, der direkt von der Stadt ausgeht. Die bedeutungsvollen Denkmäler in der Slavonicer Umgebung sind die Burgruine Landštejn und verschwundenes mittelalterliches Dorf Pfaffenschlag.
Geschichte
Die älteste schriftliche Erwähnung über die Stadt ist auf das Jahr 1260 datiert. Ursprünglich handelte es sich um eine Siedlung, später um ein Marktdorf, das den Herren von Hradec (Viteks Zweig) gehört hat. Das Dorf entwickelte sich allmählich in eine befestigte Stadt. Den größten Aufschwung verzeichnete Slavonice in der zweiten Hälfte des 15. und im 16. Jahrhundert, da hier die regelmäßige Verbindung zwischen Prag und Wien geführt hat.
Außerdem sind in der Zeit in Umgebung von Slavonice Gold- und Silbergruben erwähnt worden. Nach der Schlacht am Weißenberg kam es zur Einschränkung der Stadtprivilegien, nach Einnahme der Stadt durch Schweden während des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1645 ist Slavonice arm geworden und nach der Liquidation der örtlichen Poststation im Jahre 1760 verlor die Stadt fast an Bedeutung. Die Stadt lag abseits jeglicher bedeutenden Verkehrsverbindungen und Dank dieser Umstände hat sie ihr Renaissance-Charakter bewahren können.
Wirtschaft
Dank des Reichtums an Kulturdenkmälern sieht die Stadt im Tourismusbereich Entwicklungschancen. In Slavonice sind folgende Unternehmen aktiv: Agros Slavonice, GmbH – Milchkuh- und Geflügelhaltung, Stavební huť Slavonice, GmbH – Bauprojektierung, bauhistorische und Restaurierungsvoruntersuchungen, Restaurationsarbeiten, Podnik města Slavonice, GmbH – ein Unternehmen der Stadt Slavonice – technische Dienstleistungen.