Osek
Die Gemeinde Osek liegt 4 km nördlich von Rokycany im Pilsener Bezirk. Die Gemeinde bilden die zwei Ortsteile Osek und Vitinka. Die Gemeinde Osek (das tschechische Wort “Osek” bedeutet zu Deutsch “Ausasten”) hat in ihrem Wappen einen silbernen Stammbaum mit fünf Astknoten und Wurzeln im roten Schild über dem silbernen Fuß. In der Gemeinde gibt es Gemeindeamt, Grundschule, Post und Gemeindebibliothek. Im Ort sind mehrere Gewerbebetriebe verschiedener Handwerker tätig, es gibt hier drei Lebensmittel- und Kolonialwarengeschäfte, drei Restaurants und ein Industriewarengeschäft. Der Gemeinde hat 5 Seen mit 18 ha Fläche, die nach und nach für Erholungszwecke hergerichtet werden.
In Vergangenheit lebten hier viele bedeutende Persönlichkeiten wie Jan Tadeas Lindacker, ThDr. Josef Tumpach, František Kavalír oder Vladislav Forejt. In der Gemeinde sind folgenfe Vereine und Sportclubs tätig: Feuerwehr, Tschechischer Kleingärtnerverband, Rentnerclub, Fischerverband, Handball- und Tischtennisclub.
Denkmäler:
– Kirche der Maria Himmelfahrt aus der 2. Hälfte des 13.
Jahrhunderts,
– gotische Festung, die im 16. Jahrhundert zum Renässainceschloss
umgebaut wurde,
– Lustschloss Kamyk aus dem Jahre 1750,
– Barockpfarrhaus aus dem Jahre 1768,
– Statue von St. Isidor.
Geschichte
Osek entstand um das Jahr 1240 durch die Kolonisationstätigkeit des Klosters in Plasy als ursprünglich gotische Festung. Die Gemeinde war im Besitz von mehreren Adelgeschlechtern, z.B. der Herren von Zeleznice in Osek oder Dobrohostovs von Hostaun. Dem tschechischen Name Osek liegen die Begriffe Abholzung, Waldnutzung zugrunde.
Die Geschichte der Gemeinde ist mit einer fast 400 Jahre alten Tradition von Eisenerzgewinnung und Eisenindustrie verbunden, deren Anfänge nach Überlieferung auf das Jahr 1568 datiert sind. Osek hatte dafür ideale Bedingungen. Hier gab es ausgezeichnete Nahrungsquellen im ausgedehnten Teichfischwirtschaftsgebiet – 16 Teiche mit einer Fläche um die 100 ha – und reiche Wälder für Holzkohlegewinnung, die für Eisenhütten notwendig war. Die Teiche wurden nach und nach zu den Wiesen umgewandelt und aus den Waldbeständen, die nicht wiederaufgeforstet wurden, entstand landwirtschaftlicher Boden. Im Jahre 1673 standen in Osek ein Hochofen und zwei Schmiedehämmer, 10 Jahre später wurde hier auch eine Grube geöffnet, weil das hiesige Eisenlager mächtig und hochwertig war. Hier arbeiteten bis 1816, als die Eisenproduktion stillgelegt wurde, 3 Hämmer. Das Schmiedhandwerk hatte in der Gemeinde eine bedeutende Tradition. Das Eisenerz wurde bis 1850, als der Vorrat ausgegangen ist, gefördert.
Wirtschaft
In der Gemeinde sind folgende Firmen tätig:
Landwirtschaftliche Handelsgesellschaft Osek AG – Pflanzen- und Tierproduktion,
Landgut Osek – landwirtschaftliche Produktion,
Houdek und Houdek, GmbH – Schlosserei,
BASTEELOOS, GmbH – Maschinenbau,
ELEKTROZ Jaroslav Fuja – Schaltanlagen und -Mechanismen,
Maschinenproduktion HBH – Maschinenbau,
BOHEMIA TRANS Jaroslav Peroutka – Reisebüro, Busverkehr,
APOLLON GmbH – Servis für LKW und Busse.